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Long Island Blues mit Jill Hennessy und Rory Culkin
Long Island Blues mit Jill Hennessy und Rory Culkin

TV-Tipp für Mittwoch (6.9.): Alec Baldwin hat Angst vor Borreliose

3sat zeigt "Long Island Blues"

"Long Island Blues", 3sat, 22:35 Uhr
Eine Familie leidet unter dem Druck der zerfallenden Ehe der Eltern (Jill Hennessy und Alec Baldwin).

"Lymelife" - so der Originaltitel - ist ein Herzensprojekt der Brüder Derick und Steven Martini, die hier ihre Jugend auf Long Island in den Siebzigern reinszenierten. In New York City hatten sie in den Neunzigern die Brüder Macauly und Kieran Culkin auf der Kunstschule Professional Children's School kennen gelernt. Kieran und sein jüngerer Bruder Rory sollten die Parts von Derick und Steven im Film übernehmen, nachdem die Martini Brothers ihr beabsichtigtes Projekt beim Sundance Film Festival vorgestellt hatten, wo Kieran Szenen aus dem Drehbuch vorspielte. Die unter Borreliose leidende Figur, die Emma Roberts im Film verkörpert, basiert ebenfalls auf einer realen Person, einer Jugendliebe von Steven. Dies verlieh dem Film auch seinen Originaltitel - Lyme Disease ist der englische Name von Borreliose.

Die Independent-Produktion litt unter erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, so dass es nach dem eigentlich für 2005 geplanten Drehstart drei Jahre dauern sollte, bis Anfang 2008 endlich gefilmt werden konnte. Bis auf Jennifer Jason Leigh, die durch Jill Hennessy ersetzt wurde, hielten alle Akteure dem Projekt die Treue. Für 1,5 Millionen Dollar wurde vor Ort im US-Bundesstaat New Jersey gefilmt.

Schlussendlich kam das Werk in nur wenige Programmkinos, spielte weltweit aber immerhin seine reinen Produktionskosten wieder ein. In Deutschland kam "Lymelife" nicht auf die Leinwände, sondern feierte sein Debut 2011 nur auf Disc.

Der Film erhielt gute Kritiken und Beachtung auf Filmfestivals und kann mit punktgenauen Darstellungen seines beeindruckenden Ensembles aufwarten. Der Handlung, die Derick solo als sein Regiedebut in Szene setzte, fehlt es aber an emotionaler Tiefe und Fokussierung.

Kritiker Dereck Malcom schrieb im "London Evening Standard": "Dieser Film hat überhaupt nichts Neues zu bieten, das alles hat man schon mal gesehen. Aber der Streifen ist so scharfsinning geschrieben und gut gespielt, dass er frisch wie ein Gänseblümchen wirkt."



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