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Der Wildeste unter Tausend mit Paul Newman
Der Wildeste unter Tausend mit Paul Newman

TV-Tipp für Montag (18.9.): Paul Newman hat eine Seele aus Stacheldraht

Arte zeigt "Der Wildeste unter Tausend"

"Der Wildeste unter Tausend", Arte, 20:15 Uhr
Ein ehrlicher und hart arbeitender Rancher (Melvyn Douglas) muss sich während des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in der Herde mit seinem skrupellosen, arroganten und egoistischen Sohn Hud (Paul Newman) auseinander setzen.

Nachdem sie bereits 1958 bei "The Long Hot Summer" und 1961 bei "Paris Blues" zusammen gearbeitet hatten, gründeten Regisseur Martin Ritt und Schauspieler Paul Newman die Produktionsgesellschaft Salem Productions und schlossen einen Vertrag über drei Filme mit Paramount Pictures ab. Für das erste Projekt wählte das Duo den Roman "Horseman, Pass By" von Larry McMurtry aus dem Jahr 1961 aus. Als Drehbuchautoren engagierten die Produzenten das Ehepaar Harriet Frank und Irving Ravetch, das bereits "The Long Hot Summer" geschrieben hatte.

Ritt ließ den Roman entscheidend verändern: Im Buch ist der Stiefsohn Hud eine Nebenfigur; für die Verfilmung machte man ihn zum Sohn des Ranchers und zur Hauptfigur - und für einen Hollywood-Film bemerkenswert unsympathischen Nebenfigur, der keinerlei Bedauern oder Läuterung anzumerken sind, womit die Paramout-Manager überhaupt nicht glücklich waren.

Für 2,3 Millionen Dollar wurde das Drama vor Ort im US-Bundesstaat Texas gefilmt. Ritt inszenierte in einem kraftvollen realistischen Stil, von James Wong Howe beeindruckend in Schwarzweiß mit großen Kontrasten und beziehungsreichem Spiel von Licht und Schatten photographiert. Die allesamt großartigen Darsteller erwecken das brillante Skript zum Leben.

All das, was den Paramount-Managern Kopfzerbrechen bereitete - das Schwarzweiß, der Mut zu Düsternis und zu einem Anti-Helden, war das, wofür "Hud" 1963 von der Kritik gefeiert und mit dem er zu einem großen Erfolg mit 10 Millionen Dollar Umsatz allein in den USA zum Erfolg werden sollte.

Der Streifen erhielt sieben Nominierungen für den Academy Award: Für Regisseur Martin Ritt, das Drehbuch, Hauptdarstellerin Patricia Neal, Hauptdarsteller Paul Newman, Nebendarsteller Melvyn Douglas, Kameramann James Wong Howe und die Ausstattung. Gewinnen konnten Neal, Douglas und Howe. Bei den Golden Globes waren der Film, die Regie, Hauptdarsteller Newman, Patricia Neal als Nebendarstellerin und Douglas im Rennen. Patricia Neal konnte zudem den Britischen Filmpreis erringen.

Ein US-Zuschauer lobt: "Als Einwohner von West Texas kann ich nur sagen, dass man hier keinen Film sieht, sondern eine echte Zeit und einen echten Ort erlebt. Insbesondere Melvyn Douglas wirkt, als ob ihn Martin Ritt von einer Ranch geholt und bei seinem täglichen Leben gefilmt hat. Seine Darstellung ist perfekt. Der schleppende Tonfall, das Schlurfen, die Gesichtsausdrücke - alles unglaublich echt! Ich kannte solche alten Herren. Das alles eingebettet in die facettenreiche Handlung und die unglaubliche Schwarzweiß-Photographie."



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