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Charlton Heston als El Cid
Charlton Heston als El Cid
© Columbia Pictures / Black Hill Pictures GmbH

TV-Tipp für Freitag (5.1.): Charlton Heston als spanischer Geburtshelfer

Arte zeigt "El Cid"

"El Cid", Arte, 00:45 Uhr
Der spanische Edelmann Rodrigo Diaz (Charlton Heston) überwindet Ende des 11. Jahrhunderts eine Familienfehde und Intrigen am Königshof, um dann das christliche Spanien gegen die nordafrikanischen Mauren zu verteidigen und so den Grundstein für die Geburt des spanischen Nationalstaats zu legen.

Im Kampf des Kinos gegen das Fernsehen um die Zuschauer ist dieser farbenprächtige und gewaltige US-Abenteuerfilm ein Paradebespiel, welchen Aufwand die Filmindustrie - in diesem Fall mit großem Erfolg - Anfang der Sechziger trieb, um den Zuschauern ein Seherlebnis zu bieten, mit dem das Fernsehen nicht mithalten konnte.

Der außerhalb der großen Filmstudios operierende Produzent Samuel Bronston stellte ein Budget von 6 Millionen Dollar auf die Beine, engagierte die Stars Sophia Loren und Charlton Heston und 7000 Komparsen, ließ 10 000 Kostüme nähen, 35 Schiffe und 50 mittelalterliche Kriegsmaschinen auftreiben beziehungsweise fertigen und vor Ort in Spanien drehen, darunter in vier der ältesten Schlösser Ampudia, Belmonte, Peñíscola und Torrelobatón. All das photographierte Robert Krasker mit der 70mm-Farbkamera, später im Superbreitbild mit der Super-Technirama-Projektion auf die Leinwand gebracht.

Der bekannte Kritiker Bosley Crowther brachte es in "The New York Times" auf den Punkt: "Man wird sich schwerlich an einen Film erinnern, 'Ben-Hur' eingeschlossen, in dem die Landschaft, die königlichen Riten und das Kriegsgeschehen so gradios versammelt und photographiert worden sind wie in dieser Augenweide. Die reine Bildstruktur, das imposante Arrangement der Szenen, der dynamische Fluss der Action vor dem gewaltigen Hintergrund verleihen dieser Produktion eine Grandiosität und eine Beredsamkeit, die es allein schon wert sind, gesehen zu werden." Allerdings gehöre auch zur Wahrheit: "So toll das Spektakel ist, so steif und öde sind die menschlichen Dramen."

Nichtsdestotrotz hat das von Anthony Mann ("Winchester '73") großartig in Szene gesetzte schauprächtige Werk bis heute nichts von seinem Glanz verloren. Martin Scorsese zählt "El Cid" zu den "größten Epen, die je gedreht worden sind".

Die Zuschauer strömten 1961 in die nordamerikanischen Kinos und machten "El Cid", was der maurische Ausdruck für "der Herr" ist, mit 26 Millionen Dollar zu einem Riesenerfolg und dritterfolgreichsten Film des Jahres hinter "West Side Story" und "The Guns of Navarone".

Drei Oscar-Nominierungen gab es: Für die Musik von Miklós Rósza, den Song "The Falcon and the Dove" und die Ausstattung. Bei den Golden Globes waren der Streifen als "Bester Film", Regisseur Anthony Mann und erneut Komponist Rósza nominiert. Die Leistung von Produzent Samuel Bronston, das Epos ohne eines der großen Hollywood-Studios im Rücken produziert zu haben, wurde mit einem Extra-Preis bei den Globes honoriert.

Ein Zuschauer schreibt: "Ein intensiver Film, aufwendig und spektakulär, eindrucksvoll in seiner Besetzung - insbesondere der Charakterisierung von El Cid durch Charlton Heston -, seinen Bildern und durch die Musik von Miklós Rósza auf eine neue Gefühlsebene gehoben. Die Turniersequenz, der so genannte Kampf um Calahorra, ist vielleicht der mitreißendste, spannendste Zweikampf, der je gefilmt wurde."



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