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Paddington 2 Poster
Paddington 2 Poster
© Warner Bros.

US-Filmstarts: "Paddington" will auch Ami-Herzen erobern

Spielberg's Oscar-Hoffnung "The Post" startet landesweit

Nachdem vergangene Woche mit "Insidious: The Last Key" nur ein echter Neustart auf die amerikanischen und kanadischen Leinwände traf, startet das Kinojahr 2018 in Nordamerika mit drei Neustarts und einer landesweiten Ausweitung heute nun so richtig durch. Doch niemand rechnet mit einem neuen Spitzenreiter.

Der am vorigen Wochenende in seiner dritten Woche auf den Kinokassenthron gekletterte "Jumanji: Welcome to the Jungle" wird laut Ansicht der Analysten den Ansturm der Neulinge mehr oder minder souverän abwehren. Manche sehen den Vorsprung auf den zweiten Rang bei nur 2 Millionen Dollar, andere bei gar 8 Millionen Dollar. Egal wie, mit 25 bis 28 Millionen Dollar sollte sich die Columbia Pictures-Produktion ganz vorne behaupten. Aktuell steht der Dwayne Johnson-Streifen bei insgesamt 254 Millionen Dollar und erhält 48 zusätzliche Lichtspielhäuser und löst mit 3849 Spielstätten "Star Wars: The Last Jedi" nun auch als meistgezeigtes Werk ab.

Wer wird erster Sieger unter den Neulingen? Da herrscht widerum Uneinigkeit zwischen den Branchenkennern. Während die einen "Paddington 2" als Silbermedaillengewinner sehen, sehen andere "The Post" ("Die Verlegerin") als ersten Verfolger.

"Paddington 2" läuft in 3702 Filmtheatern und so mit den am Abstand meisten der Premieren an. Der britische Abenteuerfilm mit der Stimme von Ben Whishaw, der in seinem Heimatland mit umgerechnet 54 Millionen Dollar bereits exzellent abgeschnitten hat, aber auch in China mit 31 Millionen Dollar phantastisch gelaufen ist, stammt aus der Konkursmasse der trudelnden Weinstein Company, die den Titel an Warner Brothers Pictures verkauft haben. "Paddington" startete vor zwei Jahren in den USA mit 18 Millionen Dollar, um am Ende bei 76 Millionen Dollar zu landen. Angesichts der einmütigen hervorragenden Kritiken und Zuschauerreaktionen könnten dieses Mal bis zu 23 Millionen Dollar für den Streifen von Regisseur und Drehbuchautor Paul King drin sein, der auch den ersten Teil inszenierte.

In 2892 Spielstätten starten Lionsgate Films "The Commuter", bei dem der spanische Regisseur Jaume Collett-Serra ("The Shallows") und der irische Hauptdarsteller Liam Neeson zum vierten Mal nach "Unknown", "Non-Stop" und "Run All Night" zusammen gearbeitet haben. Für diesen Thriller, dessen Produktionskosten aktuell noch nicht bekannt sind, haben sie im Grunde ihr "Non-Stop"-Konzept wieder verwertet, nur dass Neeson statt an Bord eines Flugzeuges nun an Bord eines Zuges eine bestimmte Person identifizieren muss. Die Kritiken sind gemischt, und die ersten Zuschauerreaktionen reserviert, so dass wohl nicht die Höhe des Eröffnungswochenendes von "Non-Stop" errreicht werden wird, der 2014 mit 28 Millionen Dollar debutierte. Stattdessen prognostiziert man lediglich 10 bis 12 Millionen Dollar, was nur für ein "ferner liefen" reichen sollte.

Anders sieht es für den mit 2819 Einsätzen in ähnlicher Größenordnung startenden "The Post" aus, weil er zum Einen mit der geballten Star-Ladung von Regisseur Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") und Darstellern Meryl Streep und Tom Hanks daherkommt, zum Anderen wesentlich bessere Besprechungen erhalten hat. Allerdings sind die Zuschauer bisher nicht so überzeugt von der Qualität des Dramas über den Kampf der "Washington Post" gegen die Nixon-Administration in ihrer Veröffentlichung der Pentagon Papers 1971. Zwar hat die 50 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion in ihren drei Wochen, in denen sie nur in einer Handvoll Kinos in Los Angeles und New York City gespielt hat, bereits beeindruckende 4 Millionen Dollar eingebracht, aber der erhoffte Rückenwind in der Preisverleihungssaison ist bisher ausgeblieben. 20 Millionen Dollar sagen die Analysten für das erste landesweite Wochenende voraus.

Uneins sind sich die Auguren über die Erfolgsaussichten von "Proud Mary", der von Verleiher Screen Gems nur wenig Marketing-Unterstützung erhalten hat und vorab - kein gutes Zeichen - nicht der Presse gezeigt worden ist. Der mit der Altersfreigabe "R - Restricted" nicht für Jugendliche ohne Erwachsenenbegleitung freigegebene Thriller bietet "Hidden Figures"-Hauptdarstellerin Taraji P. Henson die Gelegenheit, in einer Action-Rolle zu reüssieren. Der iranische Regisseur Babak Najafi ("London Has Fallen") hat den Streifen für 14 Millionen Dollar realisiert. Nun rechnen Branchenkenner mit einer Premiere in der Spannweite von 8 bis 16 Millionen Dollar, was im besten Fall sogar für einen Platz auf dem Siegertreppchen reichen könnte.

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