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Der Diener - Dirk Bogarde und James Fox
Der Diener - Dirk Bogarde und James Fox

TV-Tipp für Montag (27.8.): Dirk Bogarde macht sich unentbehrlich

Arte zeigt "Der Diener"

"Der Diener", Arte, 20:15 Uhr
Ein vermögender Mann (James Fox) stellt einen Diener (Dirk Bogarde) ein, der sich bald gefährlich unentbehrlich macht.

"The Servant" - so der Originaltitel dieses britischen Dramas aus dem Jahr 1963 - war die erste von drei Kollaborationen des US-Regisseurs Joseph Losey, der die USA wegen eines Arbeitsverbots im Zuge der anti-kommunistischen Untersuchungen hatte verlassen müssen, und des englischen Drehbuchautoren und Schriftstellers Harold Pinter. In diesem und den beiden weiteren Werken "Accident" von 1967 und "The Go-Between" ("Der Mittler") von 1971 thematisieren sie ein zuvor vom britischen Kino nicht aufgegriffenes Thema: Eine schonungslose Abrechnung mit dem schwindenden britischen Klassensystem.

Der eisige Streifen basiert auf der gleichnamigen Novelle von Robin Maugham aus dem Jahr 1948 und begeistert als präzise in Bildaufbau und Dramaturgie ausgefeilte psychologische Parabel über die moralische Schwäche und Abgeschlafftheit des Bürgertums.

Bei den Britischen Filmpreisen erhielt das Werk drei BAFTA Awards für Hauptdarsteller Dirk Bogarde, Kamermann Douglas Slocombe und "Beste Neuentdeckung" James Fox; nominiert waren der Film, Drehbuchautor Harold Pinter, Hauptdarstellerin Sarah Miles und Wendy Craig als "Beste Neuentdeckung".

Ein Zuschauer lobt: "Der Film schlägt einen Pfad durch Bereiche des Psycho-Thrillers ein mit angedeuteter sexueller Erpressung, Inzenst, Intrige und moralischer Korruption und endet im Reich des absurden Theaters. Und als Sahnehäubchen obendrauf wird das Ganze mit einer alles durchziehenden, unausgesprochenen Homosexualität gezeigt. Es gibt bedeutungsvolle Blicke zuhauf zwischen Dirk Bogarde und James Fox, sie streiten und debattieren wie ein verheiratetes Paar. Es ist unheimlich, verstörend, rätselhaft und sehr, sehr düster. Ist es eine Allegorie auf das Klassensystem? Ist es ein Film über unterdrückte Homosexualität? Ist es ein surrealistisches Drama? Wahrscheinlich alles drei. Aber vor allem ist es ein Drehbuch von Harold Pinter, voller Bedrohung, schwarzem Humor und unausgesprochenen Drohungen. Douglas Slocombe filmt es in glasklarem Schwarzweiß und einer wunderschön komponierten EInstellung nach der anderen. Die vier Darsteller geben alles, was sie haben. Allein die Musik ist veraltet, sehr in ihrer Zeit verhaftet."



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