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Superman - Christopher Reeve
Superman - Christopher Reeve
© Warner Bros.

TV-Tipp für Mittwoch (17.4.): Christopher Reeve kann fliegen!

Kabel1 zeigt "Superman"

"Superman", Kabel1, 00:10 Uhr
Ein außerirdischer Waisenjunge wird von seinem sterbenden Planeten zur Erde gesendet, wo er zu einem großen Superhelden (Christopher Reeve) heranwächst.

Wenn ein Streifen eine so chaotische Produktionsgeschichte hat wie dieser US-Fantasy-Film von 1978, dann stehen die Chancen nicht gut für einen Kassenerfolg. Doch "Superman" zeigte sich nicht nur auf der Leinwand unzerstörbar.

Bereits 1973 hatten die Filmproduzenten lya und Alexander Salkind sowie Pierre Spengler die Idee, die seit den dreißiger Jahren populäre Comic-Figur groß auf der Leinwand heraus zu bringen. Nach schwierigen Verhandlungen mit den Rechteinhabern DC Comics konnte es 1975 endlich mit der Vorproduktion losgehen. Die Produzenten glaubten, dass das Beste für ihre Produktion gerade gut genug sei und heuerten für 600 000 Dollar Mario Puzo, den Autoren von "Der Pate", an, ein Drehbuch nicht nur für einen, sondern gleich für zwei Filme zu schreiben, die parallel gedreht werden sollten. Puzo lieferte ein Skript von 550 Seiten ab – doppelt so lang wie verfilmbar – von dem letztlich nichts gedreht wurde.

Nun sollten das "Bonnie und Clyde"-Duo Robert Benton und David Newman das Skript schreiben, doch auch dieses landete im Papierkorb, weil es viel zu albern geriet. Regisseur Richard Donner ("Lethal Weapon") ließ 007-Drehbuchautor Tom Mankiewicz das Skript überarbeiten. Die Gewerkschaft der Drehbuchautoren verweigerte dem Künstler allerdings die Nennung im Vorspann, so dass dieser nur als "Kreativer Berater" auftaucht.

Bei der Regisseurswahl ging es ähnlich bunt zu: William Friedkin, Peter Yates, John Guillermin, Ronald Neame, Francis Ford Coppola, Sam Peckinpah, George Lucas, Steven Spielberg und Guy Hamilton wurden alle erwogen, bevor man sich auf Donner einigte, der 1976 mit dem Horrorfilm "The Omen" einen großen Erfolg gefeiert hatte.

Noch irrsinniger gestaltete sich die Suche nach dem Titeldarsteller, bei der die Produzenten auch die größten Stars beschäftigen wollten, auch wenn diese überhaupt nicht geeignet schienen: So verhandelte man mit Robert Redford, Paul Newman und Burt Reynolds. Dazu kamen unter anderem James Caan, James Brolin, Christopher Walken, Nick Nolte und Jon Voight sowie rund 200 unbekannte Darsteller, die man vorsprechen ließ. Von diesen konnte schließlich der damals 25 Jahre alte Christopher Reeve überzeugen, der für den Part aber noch ordentlich an Muskelmasse zulegen musste.

Ursprünglich wollte man in den Cinecittà Studios in Rom drehen, was sich als unpraktisch herausstellte. Regisseur Donner erklärte: "Als ich an Bord kam, lief die Vorproduktion bereits seit einem Jahr, und nichts davon war brauchbar." Schließlich drehte man in den Shepperton und in den Pinewood Studios in England, in New York City und in der kanadischen Provinz Alberta.

Mit 55 Millionen Dollar wurde der Streifen der bis dahin teuerste der Filmgeschichte, und um überhaupt fertig zu werden, ließ man – nachdem bereits 75 Prozent der Fortsetzung fertiggestellt waren – die Pläne sausen, zwei Werke gleichzeitig zu drehen und konzentrierte sich ausschließlich auf den ersten Part. Bis dahin war die Warner Brothers-Produktion hauptsächlich für den Deal, den Marlon Brando für seine zwölf Drehtage hatte aushandeln können, berühmt-berüchtigt: Der Mime erhielt 3,7 Millionen Dollar Gage und eine Gewinnbeteiligung von knapp 12 Prozent, was ihm schließlich 19 Millionen Dollar und einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als bestbezahlter Nebendarsteller aller Zeiten einbrachte.

Dank Donner's sicherer Leitung schaffte "Superman" das Unwahrscheinliche: Mit einem qualitativ guten Werk ein Riesenerfolg zu werden. Richard mischte Humor und Ernsthaftigkeit zu einer liebenswerten und nostalgischen Hommage an eine amerikanische Ikone, die der perfekt besetzte Reeve kongenial verkörperte.

Die überzeugenden und mit einem Oscar ausgezeichneten Spezialeffekte hielten das in der Werbung gegebene Versprechen: "You'll believe a man can fly." Weltweit spielte der Film 300 Millionen Dollar ein und wurde hinter "Grease" der zweiterfolgreichste Streifen des Jahres 1978. Komponist John Williams, Cutter Stuart Baird und die Tontechniker wurden für Academy Awards nominiert. Bei den Golden Globes war John Williams' Musik ebenfalls nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen wurde Christopher Reeve als "Beste Neuentdeckung" prämiert; nominiert waren Nebendarsteller Gene Hackman, Kameramann Geoffrey Unsworth, Ausstatter John Barry und die Tontechniker. Und die Fortsetzung natürlich zu Ende gedreht, die zwei Jahre später in die Kinos kommen sollte.

Ein Zuschauer schreibt: "Alles in allem ein erstklassiger Film, der beweist, dass ein Streifen mit herausragenden Schauspielern und gutem Drehbuch nicht die Computereffekte benötigt, die heutzutage in Superhelden-Filmen zum Einsatz kommen."



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