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Avengers: Endgame - Robert Downey Jr. und Chris Evans
Avengers: Endgame - Robert Downey Jr. und Chris Evans
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Kinocharts USA (10. - 12.5.): Starker Start für Pokemon-Detektiv Ryan Reynolds

"Avengers: Endgame" bei über 700 Mio. Dollar

Die "Avengers: Endgame"-Mania geht ungebrochen weiter in den nordamerikanischen Kinos, aber "Pokémon Detective Pikachu", einer von nicht weniger als vier neuen Herausforderern, konnte zumindest am Freitag bereits mehr als der Mega-Marvel-Film einspielen und überhaupt stark starten. Die Top Twelve-Streifen setzten insgesamt gute 165 Millionen Dollar um. Das ist mehr als am Vorjahreswochenende, als "Avengers: Infinty War" mit Robert Downey Jr. sein drittes Wochenende mit 62 Millionen Dollar an der Spitze bestritt und insgesamt 129 Millionen Dollar in die Kassen flossen.

Gold
"Avengers: Endgame" ist weiter auf Rekordkurs: Mit jetzt insgesamt 723 Millionen Dollar hat der Fantasy-Film sowohl "Black Panther" und dessen 700 Millionen Dollar als auch "Avengers: Infinity War" und dessen 678 Millionen Dollar hinter sich gelassen. Damit ist das Chris Evans-Werk der erfolgreichste Part aus dem Marvel Cinematic Universe - und damit passend dessen Krönung - und momentan der drittumsatzstärkste Film aller Zeiten in den USA. Unter der Woche wird die Walt Disney Pictures-Produktion "Avatar" und dessen 760 Millionen Dollar überholen. Ob es dann noch für die 936 Millionen Dollar von Allzeit-Champ "Star Wars: The Force Awakens" reichen wird, scheint derzeit eher unwahrscheinlich. Nach Zuschauerzahlen liegt "Avengers: Endgame" aktuell auf Platz 24 der Allzeitbestenliste. Weltweit fehlen mit 2,4 Milliarden Dollar noch knapp 300 Millionen Dollar, um "Avatar" und dessen 2,7 Milliarden Dollar zu entthronen.

Am Wochenende konnte "Avengers: Endgame" an seinem dritten Wochenende weitere 63 Millionen Dollar verzeichnen, was einem erneut hohen Zuschauerschwund von minus 57 Prozent entspricht. Aber nach dem Rekordstart in Höhe von 257 Millionen Dollar ist das Ausgangsniveau noch immer so hoch, dass es knapp für die Verteidigung der Tabellenführung reichte. Das MCU-Epos steht weiterhin auf 4662 Spielplänen, was ebenfalls Rekord bedeutet.

Silber
Noch ein Rekord: "Pokémon Detective Pikachu" startet mit 54 Millionen Dollar stärker als jede bisherige Video-Spiel-Adaption. Bisher ist hier "Lara Croft Tomb Raider" aus dem Jahr 2001 der Rekordhalter mit 47 Millionen Dollar gewesen. "Pokémon Detective Pikachu" basiert auf einem Video-Spiel aus dem Jahr 2016 und natürlich der populären Pokémon-Figur. Neben dieser ist es sicherlich auch die Stimme von Ryan Reynolds gewesen, der hier so etwas wie einen Deadpool light abliefert. Immerhin 150 Millionen Dollar haben sich Warner Brothers Pictures den Fantasy-Film kosten lassen, was sich nach diesem guten Start rentieren und dann wohl Fortsetzungen nach sich ziehen dürfte. 4202 Lichtspielhäuser haben den Streifen, der gemischte Kritiken erhalten hat, im Programm.

Bronze
Die schnell aufeinander folgenden geschlechtsumgewandelten Komödien reißen nicht ab. Nach "What Men Want" und "Little" kommt nun "The Hustle" ("Glam Girls"), der auf "Dirty Rotten Scoundrels" ("Zwei hinreißend verdorbene Schurken") aus dem Jahr 1988 basiert. Statt Michael Caine und Steve Martin sind hier Anne Hathaway und Rebel Wilson zu sehen. Die Kritiker haben die United Artists-Produktion verrissen, und mit 13 Millionen Dollar missglückt die Premiere in 3007 Spielorten entsprechend.

Die Neuen
"Poms" ("Dancing Queens") schildert, wie von Diane Keaton angeführte Seniorinnen in einem Altersheim eine Cheerleading-Truppe auf die Beine stellen. Auch diese Komödie hat schlechte Besprechungen geerntet, und auch sie floppt - allerdings erheblich schwerer als die Kolleginnen mit "The Hustle". Nur 5,3 Millionen Dollar ist die STX Entertainment-Produktion den Zuschauern wert gewesen, was für das Debut auf Platz 6 gut ist. Zum Glück hat die Produktion nur 10 Millionen Dollar gekostet, aber für STX ist das innerhalb einer Woche der zweite schwere Schlag ins Kontor nach dem schwachen Start ihres Animationsstreifens "Uglydolls".

"Tolkien" zeigt die frühen Jahre der "The Lord of the Rings"-Schriftstellers J.R.R. Tolkien, den Nicholas Hoult verkörpert. Das Drama startete mit gemischten Kritiken in nur 1495 Filmtheatern, die weitgehend verwaist blieben. Die 20 Millionen Dollar teure Fox Searchlight-Produktion kommt mit bloß 2,2 Millionen Dollar nur auf den neunten Rang.

Auf den Plätzen
Vierter ist der Dennis Quaid-Thriller "The Intruder" (2. Woche / bisher insgesamt 21 Millionen Dollar); Fünfter ist die Charlize Theron-Komödie "Long Shot" (2. Woche / 20 Mio.); Siebter ist der Animationsstreifen "Uglydolls" (2. Woche / 14 Mio.); Achter ist das Chrissy Metz-Drama "Breakthrough" (4. Woche / 37 Mio.) und schließlich Zehnter ist "The Curse of La Llorona" (4. Woche / 51 Mio.).

Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Einen Avenger hat es dann doch getroffen: "Captain Marvel" alias Brie Larson flog am zehnten Wochenende aus den Top Ten. Mit 423 Millionen Dollar ist auch dieser 175 Millionen Dollar teure Fantasy-Film ein riesiger Erfolg für Walt Disney Pictures geworden und der sechsterfolgreichste im 22 Werke umfassenden Marvel Cinematic Universe. Schwindel erregend der Erfolg im Ausland, wo bis jetzt 700 Millionen Dollar in die Kasssen gespült worden sind.

Und noch ein Superheld sagt tschüss: "Shazam!" mit Zachery Levi, der New Line Cinema 100 Milllionen Dollar gekostet hat, verabschiedet sich als Erfolg. Die 137 Millionen Dollar des Fantasy-Films sind allerdings Lichtjahre von den MCU-Ergebnissen entfernt. Im Ausland läuft es besser mit bisher 222 Millionen Dollar.

Als gefühlten Flop müssen Walt Disney Pictures ihren neuesten Versuch, aus ihren Zeichentrickklassikern Kapital zu schlagen, werten. Zwar hat "Dumbo" in sieben Wochen Karten im Wert von 111 Millionen Dollar absetzen können, aber der Fantasy-Film mit Eva Green hat auch 170 Millionen Dollar gekostet. Auch hier lief das internationale Geschäft mit 233 Millionen Dollar besser.

"Little", die geschlechtsumgewandelte Version von "Big" mit Tom Hanks aus dem Jahr 1988, ist am fünften Wochenende aus den Charts verdrängt worden. Die 20 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Komödie mit Regina Hall ist mit 40 Millionen Dollar ein mäßiger Erfolg.


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