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Meine Braut, ihr Vater und ich - Robert De Niro und...iller
Meine Braut, ihr Vater und ich - Robert De Niro und Ben Stiller
© United International Pictures

TV-Tipps für Sonntag (13.10.): Robert De Niro behält Ben Stiller im Auge

RTL2 zeigt "Meine Braut, Ihr Vater und ich"

Am Sonntagabend ist Lachen mit Ben und Bob angesagt, wenn Ben Stiller und Robert De Niro in der Komödie "Meine Braut, ihr Vater und ich" im Hauptprogramm von RTL2 erstmals die Kräfte messen. Die Woche klingt im 3sat-Nachtprogramm aus, wenn Robert Redford in "Tollkühne Flieger" abhebt.

"Meine Braut, ihr Vater und ich", RTL2, 20:15 Uhr

Ein Krankenpfleger (Ben Stiller) trifft die Eltern (Blythe Danner und Robert De Niro) seiner Freundin (Teri Polo), die er heiraten möchte, aber der misstrauische Schwiegervater in spe stellt sich als der schlimmste Alptraum heraus.

1992 kam die US-Independent-Komödie "Meet the Parents" in die Kinos, oder besser gesagt: Sie kam nicht nicht in die Kinos. Den für nur 100 000 Dollar produzierten Streifen hatte Greg Glienna geschrieben und mit sich selbst in der Hauptrolle inszeniert. Sein Werk schildert den desaströs verlaufenden ersten Besuch eines Mannes bei seinen zukünftigen Schwiegereltern. Kaum jemand sah die kleine Produktion, aber diejenigen, die es taten, waren angetan. Und Hollywood erkannte das Remake-Potential, wenn man eine Neuverfilmung mit namhaften Stars besetzen würde.

Universal Pictures erwarben 1995 die Neuverfilmungsrechte, und Regisseur Steven Soderbergh nahm das Projekt auf seine Liste, entschied sich dann aber für "Out of Sight". Statt dessen übernahm Jay Roach, der Erfolg mit den "Austin Powers"-Komödien gehabt hatte, die Flüstertüte. John Hamburg ("Night School") und Jim Herzfeld überarbeiteten das Skript von Glienna und machten es Mainstream-tauglicher - hier begeht keine Schwägerin am Schluss Selbstmord wie in der ursprünglichen Version. Filmproduzent Elliot Grove, Gründer der British Independent Film Awards, hielt indes das Original für "witziger und fokussierter".

Aber für das breite Publikum war der Hochglanz-polierte "Meet the Fockers" im Jahr 2000 genau das Richtige. Trotz der manchmal an eine Sitcom erinnernden Machart überzeugt der Film als ein vergnüglicher Blick auf Familienbeziehungen, der hauptsächlich wegen der Chemie zwischen Robert De Niro und Ben Stiller funktioniert.

Komödien sind das schwierigste Genre, aber die Neuverfilmung, für die Roach 55 Millionen Dollar statt 100 000 Dollar zur Verfügung gestanden hatten, traf einen Lachnerv. Mit weltweit 330 Millionen Dollar - das entspräche bei heutigen Eintrittspreisen etwa einer halben Milliarde Dollar - wurde der Streifen ein Riesenerfolg - und zog 2004 die wesentlich schwächere Fortsetzung "Meet the Fockers" und 2010 den schlimmen "Little Fockers" nach sich.

Gedreht wurde "Meet the Parents" unter anderem in Chicago im US-Bundesstaat Illinois, im Bundesstaat New York mit unter anderem New York City und auf Long Island.

Der Film erhielt gute Kritiken und eine Oscar-Nominierung für den Randy Newman-Song "A Fool in Love" sowie eine Golden Globes-Nominierung für Hauptdarsteller Robert De Niro.

Kritiker Joe Lozito schrieb in "Big Picture Big Sound": "Regisseur Jay Roach hält das Tempo hoch, und die Drehbuchautoren John Hamburg und Jim Herzfeld türmen die peinlichen Momente in haarsträubende Höhen aufeinander."



"Tollkühne Flieger", 3sat, 00:40 Uhr
Ein ehemaliger Flieger (Robert Redford) aus dem Ersten Weltkrieg versucht sich in den Zwanzigern als Kunstflieger mit waghalsigen und unfallträchtigen Flügen über Wasser zu halten, kommt dabei aber zunehmend mit den neuen Bestimmungen für die Zivilluftfahrt in Schwierigkeiten.

Für Regisseur George Roy Hill, der zusammen mit Hauptdarsteller Robert Redford 1969 mit "Butch Cassidy and the Sundance Kid" und 1973 "The Sting" ("Der Clou") zwei Riesenerfolge hatte landen können, war dieses US-Drama ein Herzensprojekt. Der Filmemacher war selbst leidenschaftlicher Pilot und wollte die Geschichte, deren Grundzüge sich in der Realität in den zwanziger Jahren so abgespielt hatten, auf die Leinwand bringen. Tatsächlich war die Kunstfliegerei damals ein Unterhaltungszweig in den USA, den das US-Wirtschaftsministerium dann 1926 mit Bestimmungen reglementierte, um die vielen Unfälle einzudämmen.

Dabei scheute Hill keinen Aufwand: Hier heben keine Modelle ab oder werden Spezialeffekte bemüht, sondern der Stunt-Pilot Frank Tallman flog echte Doppeldecker über dem US-Bundesstaat Texas. In Fliegerkreisen genießt "The Great Waldo Pepper" - so der Originaltitel dieser Universal Pictures-Produktion - daher auch hohes Ansehen.

Hill und Drehbuchautor William Goldman ("Wild Card") haben Schwierigkeiten, einen konsistenten Tonfall für ihr Werk zu finden - so schwankt der Streifen allzu grob zwischen Slapstick-Burleske und einem ernsten Drama. Aber die Flugaufnahmen faszinieren, und das Bemühen um eine differenzierte Figurenzeichnung überzeugt ebenso wie die Darstellung des Zeitabschnitts.

Die 5 Millionen Dollar teure US-Produktion spielte in den USA 20 Millionen Dollar ein - was heute rund 90 Millionen Dollar entspräche - und wurde somit ein solider Erfolg bei gemischten Kritiken.

Ein Zuschauer schwärmt: "Als ich all diese wunderbaren Schauspieler in ihren Hochphasen, die tolle Handlung und die wunderbare Photographie zum ersten Mal gesehen habe, war ich begeistert. Das ist ein wirklich unterhaltsamer Film mit beachtlicher Tiefe, der zeigt, wie die Flieger ihre Grenzen immer mehr ausloten. Auch wenn man kein Interesse an der Fliegerei hat, wird man diesen Streifen genießen."



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