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Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe - James Garner und...ackett
Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe - James Garner und Joan Hackett

TV-Tipps für Sonntag (7.6.): James Garner deeskaliert

Arte zeigt "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe"

Am Sonntagabend können Spielfilm-Fans den TATORT mit Spaß im Arte-Hauptprogramm kontern, wo die Komödie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe" mit James Garner läuft. Im Spätprogramm geht die Woche dann mit Roman Polanski's "Der Gott des Gemetzels" zuende.

"Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", Arte, 20:15 Uhr
Ein Fremder (James Garner) übernimmt aus Geldmangel den Posten des Sheriffs in einer Goldgräberstadt und erweist sich als unerwartet effektiver Gesetzeshüter.

Regisseur Burt Kennedy hatte in den Sechzigern viele Western und auch Westernkomödien gedreht. Mit "Support Your Local Sheriff!" - so der Originaltitel dieser US-Westernkomödie, der auf die damalige Kampagne "Support Your Local Police" der Republikaner rund um Richard Nixon anspielte - brachte der Filmemacher dieses Subgenre zum Ende des Jahrzehnts zur vollen Blüte und legte seinen bis heute bekanntesten Streifen vor: Heiter, witzig und kurzweilig.

Für nur 750 000 Dollar in Los Angeles gedreht, lief die United Artists-Produktion 1969 mit 5 Millionen Dollar Umsatz in den USA erfolgreich. Zwei Jahre später ließ Kennedy zusammen mit den gleichen Darstellern eine weitere Westernkomödie "Support Your Local Gunfighter!" ("Latigo") folgen.

Ein Zuschauer lobt: "Jeder Schauspieler perfekt besetzt, jede Dialogzeile perfekt wiedergegeben - ein Werk puren komödiantischen Genius, das auf die Stammbesetzung aus Westernromanen und -filmen seit Anbeginn des Genres zurückgreift. Ein toller Spaß!"



"Der Gott des Gemetzels", ARD, 23:35 Uhr
Zwei Elternpaare (Jodie Foster und John C. Reilly sowie Kate Winslet und Christoph Waltz) treffen sich, nachdem ihre Söhne in der Schule gerauft haben, um die Sache beizulegen. Je länger das Treffen dauert, desto mehr stürzt ihr eigenes kindisches Verhalten die Zusammenkunft ins Chaos.

Seinen Ursprung als Theaterstück kann "Carnage" - "Gemetzel", so der Originaltitel - nicht verleugnen. Regisseur Roman Polanski ("The Pianist") filmte das gesamte Geschehen wie ein Kammerspiel in einem Filmstudio in Paris; die Ausstatter und die per Green Screen generierten Computereffekte simulieren den Handlungsort Brooklyn in New York City.

Grundlage für diese französische, aber auf Englisch gedrehte Komödie ist das gleichnamige, preisgekrönte Theaterstück der französischen Autorin Yasmina Reza, die ihr eigenes Werk aus dem Jahr 2006 hier zusammen mit Roman für die Leinwand adaptierte. Wer das Stück kannte, attestierte der 25 Millionen Dollar teuren Verfilmung, nicht so packend zu sein, aber die geschmeidige Inszenierung von Polanski und die guten Leistungen insbesondere der weiblichen Darstellerinnen sorgen für ein Sehvergnügen, das mit überwiegend positiven Kritiken bedacht wurde.

Die internationale Co-Produktion kam 2011 in den USA nur in wenige Kinos und lief international bescheiden, so dass lediglich 27 Millionen Dollar Umsatz zu Buche schlugen. In der Preisverleihungssaison 2011/12 machte "Carnage" dennoch von sich reden: Bei den Golden Globes wurden Jodie Foster und Kate Winslet nominiert, bei den Französischen Filmpreisen gewann das Drehbuch; bei den Europäischen Filmpreisen wurden Winslet und das Drehbuch genannt; bei den Italienischen und Spanischen Filmpreisen lag der Streifen als "Bester europäischer Film" im Rennen; und bei den Polnischen Filmpreisen gewann Polanski, nominiert waren hier das Drehbuch und Komponist Alexandre Desplat.

Kritiker Rob Thomas schrieb in "Capital Times": "Auch wenn das Stück auf der Leinwand nicht ganz so überzeugend und durchdringend ist, funktioniert es doch als ein unterhaltsam böses Doppel zwischen zwei Paaren phantastischer Schauspieler."



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