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The Amazing Spider-Man - Andrew Garfield
The Amazing Spider-Man - Andrew Garfield
© Sony Pictures

TV-Tipp für Freitag (20.11.): Für Andrew Garfield steht die Welt Kopf

Pro7 zeigt "The Amazing Spider-Man"

"The Amazing Spider-Man", Pro7, 20:15 Uhr
Nachdem Peter Parker (Andrew Garfield) von einer genetisch veränderten Spinne gebissen worden ist, entwickelt er neue, spinnengleiche Kräfte und begibt sich daran, das Geheimnis des Todes seiner Eltern zu lösen.

Als Columbia Pictures diesen Science Fiction-Film 2012 veröffentlichten, schlug ihm harsche Kritik entgegen - und zwar auch aus Schauspielerkreisen. Willem Dafoe, der 2002 den Bösewicht in "Spider-Man" verkörpert hatte, glaubte, seinen Augen nicht zu trauen: "Ich habe den Trailer gesehen. Das ist verrückt. Das ist zwar nicht ganz Einstellung für Einstellung dasselbe, aber es ist die gleiche Story. Das ist eine zynische Herangehensweise, um Geld zu machen!" James Franco, der in den drei Sam Raimi-Streifen die Figur des Harry Osborn gemimt hatte, wurde noch deutlicher: "Noch bevor die Zeit gekommen ist, die Leiche zu vergraben, wird sie wieder ausgebuddelt und mit dem Schleier der Nostalgie umhüllt. Der Hauptgrund ist das Geld."

Natürlich ist es das Geld, was auch sonst? Aber es war in der Tat frappierend, dass gerade mal zehn Jahre nach "Spider-Man" im Grunde wieder die gleiche Handlung erzählt wurde, und roch ein bisschen nach Verzweiflung auf künstlerischer Seite. Was durchaus nicht von der Hand zu weisen ist.

Denn der ursprünglich mit dem alten Team aus Regisseur Sam Raimi und Hauptdarsteller Tobey Maguire geplante "Spider-Man 4" war 2010 geplatzt, weil man sich nicht auf ein befriedigendes Drehbuch einigen konnte. Den Autoren fiel schlicht kein Grund ein, die Saga um den Marvel-Superhelden weiterzuerzählen. Also entschieden sich die Columbia-Manager dazu, alles auf Anfang zu stellen und mit einem neuen Team unter dem Motto "Reboot" einfach noch einmal alles neu zu erzählen.

Nun wurde Regisseur Marc Webb ("Begabt") engagiert und mit Andrew Garfield und Emma Stone frische Gesichter auf die Rollen von Peter Parker und Gwen Stacy besetzt. Warum es allerdings immer noch drei Drehbuchautoren benötigte, um die sattsam bekannte Ursprungsgeschichte neu zu erzählen, bleibt das Geheimnis der labyrinthischen Wege Hollywoods.

Webb drehte für die Wahnsinnssumme von 230 Millionen Dollar in Los Angeles und New York City. Zum Einsatz kamen neue 3D-Kameras und Zeiss-Objektive, die für ein noch überzeugenderes Raumgefühl sorgen sollten. Dazu entschied sich der Regisseur, neben den Spezialeffekten besonders viele praktische Stunts einzusetzen, um dem Film mehr physisches Gewicht zu verleihen, welche die computergenerierten Bilder oft vermissen lassen.

Aus der schwierigen Ausgangslage befreite sich Webb mit seiner Besetzung und seinem Team bewundernswert. Die fehlende Originalität beiseite - die auch nur ein Problem für die Zuschauer darstellt, welche die "Spider-Man"-Reihe der nuller Jahre kennen - unterhält "The Amazing Spider-Man" prächtig dank der sicher und furious inszenierten spannenden Action-Szenen und der charmanten, gut ausgesuchten Schauspieler, darunter in den Nebenrollen Sally Field, Martin Sheen, Denis Leary und Rhys Ifans.

Die Kritiker waren dem Werk gewogen, das mit weltweit 757 Millionen Dollar einer der erfolgreichsten Filme des Jahres wurde - allerdings trotz des 3D-Aufschlags nicht an die Ergebnisse der Raimi-Teile herankam und deutlich weniger Zuschauer als diese vor den Leinwänden versammelte. Doch das Ergebnis war überzeugend genug, um Marc Webb die Fortsetzung "The Amazing Spider-Man 2" anzuvertrauen, die zwei Jahre später in die Kinos kommen sollte.

Kritiker Stephen Rebello schrieb im "Playboy": "Wenn auch nicht besonders amazing, ist dieser Film noch gut genug, um ein großes Grinsen, Gänsehaut und etwas willkommenen Herzschmerz hervorzurufen."



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