oder
Das Netz der tausend Augen - Jean-Louis Trintignant...Noiret
Das Netz der tausend Augen - Jean-Louis Trintignant und Philippe Noiret

TV-Tipp für Donnerstag (17.12.): Ist wer hinter Jean-Louis Trintignant hinterher?

Arte zeigt "Das Netz der tausend Augen"

"Das Netz der tausend Augen", Arte, 00:40 Uhr
Aus der Nervenheilanstalt entflohen, findet ein Mann (Jean-Louis Trintignant) Zuflucht bei einem Künstlerehepaar (Marlène Jobert und Philippe Noiret) in einer abgelegenen Berggegend Südfrankreichs. Er fühlt sich von mysteriösen Mächten bedroht, wobei nicht klar wird, inwieweit diese Bedrohung real ist...

Die Sechziger und Siebziger waren die Hochzeit des Paranoia-Thrillers. Analog zur aufkommenden Gegenkultur unterzog auch das Kino die Mächtigen einem kritischen Blick: Wie weit geht der Staat, um seine Macht zu sichern und auszubauen? Wie geht er mit denjenigen um, die ihm dabei im Weg stehen? Oder bilden sich Individuen nur ein, dass dunkle Mächte im Hintergrund wirken?

Bekannte Hollywood-Beispiele sind "The Manchurian Candidate" im Jahr 1962, "The Parallax View" im Jahr 1974 und "All the President‘s Men" im Jahr 1976. Auch Frankreich steuerte mit diesem fesselnden Thriller ein Paranoia-Prachtexemplar bei. Vorlage ist der Roman "Le compagnon indésirable" ("Flieh nicht mit Fremden") von Francis Ryck aus dem Jahr 1974. Regisseur und Drehbuchautor Robert Enrico ("Abschied in der Nacht") webt geschickt ein Netz aus Intrigen, Geheimnis, Zweifel und dichter Atmosphäre. Gedreht wurde im südfranzösischen Departement Ardèche.

Mit 886 000 Zuschauern wurde "Le secret" 1974 ein mäßiger Erfolg beim französischen Publikum.

Ein Zuschauer befindet: "Wer einen Film sehen möchte, der einen unwohl und paranoid zurück lässt, der einen die Realität hinterfragen lässt, der einem Angst macht, raus zu gehen, und Angst macht, im Haus zu bleiben, der sollte sich diesen hier anschauen. Vergesst Streifen, die auf Ekel und Blut setzen, überflüssige Brutalität, ständige Schreierei und die endlose Wiederholung von Schimpfworten. Das ist nicht gruselig. In diesem Werk gibt es keine Klischees wie laute Geräusche, die einen hochschrecken lassen sollen. Statt dessen schafft es irgendwie etwas unerträglich Düsteres lautlos aus diesem Film zu kriechen, wie ein Gifthauch. Ich bin jedes Mal verstört, wenn ich diesen Streifen gesehen habe. Ich musste nicht gerade das Licht anlassen, wenn ich nachher ins Bett ging, aber sagen wir einfach, die Produktion hat einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen."

Hier geht es zum kompletten TV-Programm

Hier streamen



Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.