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TV-Tipp für Montag (14.6.): Roddy Piper durchschaut den Kapitalismus

Arte zeigt "Sie leben"

"Sie leben", Arte, 21:45 Uhr
Los Angeles ist von Außerirdischen unterwandert, die - als Yuppies getarnt - die Bevölkerung per Fernhypnose in Konsum-Idioten verwandeln, bis sich einige unverdrossene Idealisten zur Wehr setzen.

Regisseur und Drehbuchautor John Carpenter ("The Thing") war ganz offenkundig kein Fan der Wirtschaftspolitik in der Ära von Ronald Reagan und ihrer kapitalistischen Auswüchse wie dem Aufkommen der neu- und schnellreichen Yuppies. In diesem US-Science Fiction-Film von 1988 verabreicht er seine Satire mit dem Vorschlaghammer und lässt keinen Zweifel an seiner kritischen Haltung zur Gordon Gekko-Generation.

Das Skript basierte auf der Kurzgeschichte "Eight O'Clock in the Morning" von Ray Nelson aus dem Jahr 1963. Der politisch subversive und straff inszenierte - bis auf eine fast sechsminütige Szene, in welcher der kanadische Hauptdarsteller Roddy Piper, der von Hause aus Wrestler war, und Keith David sich in einer Gasse prügeln - Streifen wurde für 3 Millionen Dollar vor Ort in Los Angeles gedreht.

"They Live" erhielt schwache Kritiken, machte mit 13 Millionen Dollar Umsatz in den USA immerhin kein Minus. Über die Jahre ist seine Reputation gewachsen und er hat eine treue Kultfilm-Fangemeinde hinter sich versammelt.

Eine Zuschauerin urteilt: "Der Film besteht auch heute noch, sowohl als Action als auch als bedeutender kultureller Kommentar über Konsum in der Gesellschaft. John Carpenter inszeniert exzellent - das Tempo ist hoch, die Geschichte gut erzählt, und man fiebert mit den Charakteren mit. Carpenter schafft eine trostlose, oft düstere und ungeschminkte Welt, in der die Unterschicht in Armut lebt, während die Reichen selbstvergessene Leben führen. Letztendlich handelt der Streifen von Gier. Eine vernichtende Anklage der Achtziger, die heute noch relevant ist."



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