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TV-Tipp für Montag (9.8.): Francois Truffaut setzt sich klein

Arte zeigt "Taschengeld"

"Taschengeld", Arte, 22:10 Uhr
Das Leben von Kindern in einer französischen Kleinstadt mit ihren Abenteuern, Streichen und Problemen.

Von Beginn seiner Karriere an mit seinem Debut und bekanntesten Film "Les quatre cents coups" ("Sie küssten und sie schlugen ihn") hatte der französische Regisseur und Drehbuchautor Francois Truffaut einen Blick und ein Einfühlungsvermögen für Kinder. Mit "L'argent de poche" machte der Filmemacher diese Perspektive zum zentralen Punkt eines seiner Werke - er setzte sich klein und kam damit ganz groß raus.

Die französische Komödie wurde 1976 zu einem großen Erfolg in Frankreich mit 1,8 Millionen verkauften Karten, womit es zu den erfolgreichsten Filmen in der knapp 25 Jahre währenden Karriere des Künstlers wurde. Auch im Ausland lief der international als "Small Change" oder "Pocket Money" verliehene Streifen erfolgreich. Auf den Internationalen Filmfestspielen von Berlin war er der Publikumsliebling und erhielt eine Nominierung für den Golden Globe als "Bester fremdsprachiger Film".

Gedreht wurde hauptsächlich in Thiers in der zentralfranzösischen Region Auvergne-Rhône-Alpes. Truffaut verarbeitete hier eigene Kindheitserinnerungen, aber auch über die Jahre gesammelte Anekdoten, Erzählungen und literarische und cineastische Einflüsse und zeigte dabei auch hier sein erstaunliches Verständnis und Einfühlungsvermögen für Kinder in der Pubertät. Das Drehbuch zurrte dabei die Dialoge nicht fest, sondern ließ bewusst Raum für Improvisationen, um die Spontanität der Kinderdarsteller zu erhalten. Der heitere und charmante Film zeugt von dieser Leichtigkeit.

Ein Zuschauer schwärmt: "Der Film entfaltet sich wie ein Gedicht - eine Ansammlung von Momenten, Gedanken und Erfahrungen, alle zusammen gefügt, die sich zu einer erheblichen Wirkung verbinden - eine der gedankenvollsten Betrachtungen von Kindheit, die ich je gesehen habe, aus der Perspektive vieler Altersstufen. Viele der Vignetten sind lustig, aber dazwischen entwickelt sich eine ernstere Geschichte über einen misshandelten Jungen, die ebenso genau beschrieben wird. Was den Streifen so genussvoll macht, ist seine Einfachheit - hier muss man nicht ständig auf Implikationen achten oder nach tieferer Bedeutung suchen. Die meisten Szenen sind bemerkenswert unzusammenhängend, so wie die Kindheit selbst."



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