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Venom 2
Venom 2
© Sony Pictures / MARVEL and all related character names

Kinocharts USA (1. - 3.10.): "Venom 2" schnappt sich ein großes Stück vom Box Office-Kuchen

Großartiger Start

"Mit Entschuldigung an Mark Twain: Die Nachrichten vom Tod des Kinos sind sehr übertrieben."

Die Freude ist groß bei Columbia Pictures und deren Muttergesellschaft Sony Pictures. Deren Chef Tom Rothman hat gestern dieser Freude mit dem abgewandelten, alten Mark Twain-Zitat Ausdruck verliehen, nachdem "Venom: Let There Be Carnage" mit einem die Pandemie Lügen strafenden Premierenergebnis begeistert hat.

Trotz nur gemischter Kritiken hat der 110 Millionen Dollar teure Fantasy-Film 90 Millionen Dollar eingespielt und damit einen Prä-Covid-19-Umsatz erreicht, der selbst das Debutwochende des Orginals übertrifft, das 2018 auf 80 Millionen Dollar gekommen war. Auch die diesjährigen Marvel-Kontrahenten "Black Widow" und dessen Premiere mit 80 Millionen Dollar und "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" mit 75 Millionen Dollar hat das Tom Hardy-Werk hinter sich gelassen.

Ein Erfolgsfaktor dürfte die Entscheidung von Columbia gewesen sein, die Comic-Verfilmung nicht zeitgleich im Internet, sondern exklusiv in 4225 Kinos zu zeigen. Das Sequel ist damit auch der meistgezeigte Streifen Nordamerikas und löst in dieser Kategorie "Cry Macho" von und mit Clint Eastwood ab. Aus dem Ausland kommen derzeit weitere 14 Millionen Dollar für ein weltweites Einspiel von 104 Millionen Dollar für "Venom: Let There Be Carnage" hinzu, allerdings fehlen hier noch viele große Märkte wie China, Deutschland - hier startet der Film erst am 21. Oktober - und Großbritannien.

Weit abgeschlagen kam der Zweite ins Ziel, aber auch bei United Artists dürften die Mundwinkel nach oben gehen ob ihres "The Addams Family 2", denn die 18 Millionen Dollar zur Premiere des Animationsstreifens in 4207 Spielorten lagen am oberen Ende der Erwartungen. Die schlechten Kritiken schienen das Familienpublikum also nicht zu schrecken, wenn auch die Pandemie-Sorgen gerade bei den ungeimpften Kleinen durchschlagen. Dass die Fortsetzung mit den Stimmen von Charlize Theron und Oscar Isaac kleinere Brötchen backen musste als das Original, das vor zwei Jahren mit 30 Millionen Dollar startete, lag aber vermutlich auch am zeitgleichen Debut als Video on Demand für 20 Dollar.

Spitzenreiter "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" erreichte an seinem fünften Wochenende Bronze. Damit kam der erstaunliche Erfolgslauf des Fantasy-Films mit Simu Liu zu einem erwartbaren Ende, frisst sich doch "Venom" in die exakt gleiche Zuschauerschaft des Marvel-Kollegen. Mit minus 53 Prozent Umsatz im Wochenvergleich schlug sich die Walt Disney Studios-Produktion aber sehr achtbar. 6 Millionen Dollar flossen noch einmal in die Kassen von 3455 Lichtspielhäusern. Das Gesamtergebnis der 200 Millionen Dollar teure Produktion liegt nun bei 206 Millionen Dollar; hinzu kommen noch einmal 180 Millionen Dollar aus dem Ausland für ein weltweites Gesamteinspiel von 386 Millionen Dollar.

Der dritte Debutant "The Many Saints of Newark" enttäuschte. Obwohl die Kritiker hier den Daumen hoben, blieb das Interesse an dem Kriminalfilm mit Michael Gandolfini in der Paraderolle Tony Soprano seines Vaters James gering. Mit bloß 5 Millionen Dollar in 3181 Filmtheatern wurde die 50 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Produktion Vierter. Auch hier kann die neue Corona-Verleihpolitik von Warner Bros., sämtliche Premieren zeitgleich auf HBO Max zu streamen, eine Rolle gespielt haben.

Derweil laufen die Ryan Reynolds-Komödie "Free Guy" mit 117 Millionen Dollar in acht Wochen und der Emily Blunt-Abenteuerfilm "Jungle Cruise" mit 116 Millionen Dollar in zehn Wochen weiterhin erfolgreich.

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