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William Hurt gestorben

Krebstod mit 71 Jahren

Bereits im Mai 2018 wurde bekannt, dass William Hurt an Prostatakrebs litt und die Metastasen bereits die Knochen befallen hatten. Gestern ist der US-Schauspieler im Alter von 71 Jahren an der Krankheit in Portland im US-Bundesstaat Oregon verstorben. Sein letzter Film bleibt somit der letztjährige "Black Widow", in dem er in einer Nebenrolle zum fünften Mal den Part des General Thaddeus "Thunderbolt" Ross im Marvel Cinematic Universe übernommen hatte.

Seit 1980 und "Altered States" ("Der Höllentrip") stand Hurt vor den Kinokameras und gewann 1986 den Academy Award und den Britischen Filmpreis als Hauptdarsteller in dem Drama "Kiss of the Spider Woman". Nun verkündete sein Sohn Will: "Die Familie Hurt trauert um William Hurt, geliebter Vater und Oscar-gekrönter Schauspieler, der eine Woche vor seinem 72. Geburtstag dahingeschieden ist. Er starb friedlich eines natürlichen Todes."

William Hurt wurde am 20. März 1950 in Washington D.C. als Sohn einer Journalistin und eines Regierungsbeamten geboren, weshalb er als Kind auch in Pakistan, Somalia und Sudan aufwuchs. Nach der Scheidung seiner Eltern 1960 besuchte er die Middlesex School in Concord im US-Bundesstaat Massachusetts, wo er sich in der Theatergruppe engagierte. Sein Abschlussbuch weissagte 1968: "Man könnte ihn sogar am Broadway wiedersehen." Er begann ein Theologiestudium, brach dieses aber zu Gunsten einer Schauspielschule ab, die er 1972 bis 1976 besuchte.

Von 1977 bis 1989 war er Ensemble-Mitgliede der New Yorker Circle Repertory Company und gewann schnell erste Preise für seine Bühnendarbietungen. Und bereits mit seiner dritten Filmrolle in dem Kriminalfilm "Body Heat" ("Heißblütig - Kaltblütig") wurde er zum Kinostar. Es folgten im Jahr 1983 der Kriminalfilm "Gorky Park" und das Drama "The Big Chill" ("Der große Frust") und dann die Krönung seiner Karriere mit "Kiss of the Spider Woman" aus dem Jahr 1985.

Auch in den Jahren 1987 und 1988 saß er als Anwärter auf den Academy Award im Publikum: Zuerst für das Drama "Children of a Lesser God" ("Gottes vergessene Kinder") und dann für die Komödie "Broadcast News" ("Nachrichtenfieber"); für beide Rollen war er ebenso für den Golden Globes Award nominiert. 1988 war William als gleichfalls Golden Globe-nominierter "The Accidental Tourist" ("Die Reisen des Mr. Leary") zu sehen.

Bis zum Ende seiner Karriere blieb der Mime viel beschäftigt, so dass jedes Jahr mindestens ein Streifen mit ihm auf die Leinwände kommen sollte, so zum Beispiel "Alice" von Woody Allen und "I Love You to Death" von Lawrence Kasdan aus dem Jahr 1990, "The Doctor" von Randa Haines und "Until the End of the World" von Wim Wenders aus dem Jahr 1991, "Smoke" von Wayne Wang aus dem Jahr 1995, "Jane Eyre" von Franco Zeffirelli und "Michael" von Nora Ephron aus dem Jahr 1996, "Dark City" von Alex Proyas, "One True Thing" ("Familiensache") von Carl Franklin und "Lost in Space" von Stephen Hopkins aus dem Jahr 1998, "Sunshine" von István Szabó aus dem Jahr 1999, "A.I." von Steven Spielberg aus dem Jahr 2001 und "The Village" von M. Night Shyamalan aus dem Jahr 2004.

Eine letzte Oscar-Nominierung erhielt Hurt 2006 für seine Nebenrolle in "A History of Violence" von David Cronenberg. Es folgten unter anderem Parts in "Syriana" von Stephen Gaghan aus dem Jahr 2005, "The Good Shepherd" von Robert De Niro aus dem Jahr 2006 sowie "Mr. Brooks" von Bruce A. Evans und "Into the Wild" von Sean Penn aus dem Jahr 2007. Ein Jahr darauf trat William dann erstmals als General Ross mit "The Incredible Hulk" ins Marvel Cinematic Universe, dem 2016 "Captain America: Civil War", 2018 "Avengers: Infinity War" und 2019 "Avengers: Endgame" folgen sollten.

Willam Hurt, der fließend Französisch sprach und auch ein Haus in der Nähe von Paris besaß, war von 1971 bis 1982 mit der Kollegin Mary Beth Hurth verheiratet. Sie ließen sich scheiden, weil der damals 31-Jährige eine Affaire mit Sandra Jennings began und sie schwängerte. Die Beiden lebten ohne Trauschein zusammen und trennten sich dann wieder. Von 1989 bis 1992 war er mit Heidi Henderson verheiratet; sie bekamen zwei Kinder. Ein weiteres hatte er mit der französischen Schauspielerin Sandrine Bonnaire.


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