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Cloverfield
Cloverfield
© Paramount Pictures International Germany

TV-Tipps für Samstag (21.5.): Monster Apocalypse live

Sat1 zeigt "Cloverfield"

Ein einziger Sender reicht Spielfilm-Fans am Samstagabend für das beste Angebot: Sat1. Die Unterföhringer strahlen zunächst im Hauptprogramm den US-Krimi "Die Unfassbaren" aus, bevor dann im Nachtprogramm der US-Horrorfilm "Cloverfield" ansteht.

"Die Unfassbaren", Sat1, 20:15 Uhr
Ein FBI-Agent (Mark Ruffalo) und eine Interpol-Detektivin (Melanie Laurent) ermitteln gegen eine Gruppe Zauberer (Isla Fisher, Jesse Eisenberg, Dave Franco und Woody Harrelson), die während ihrer Vorführungen Banken berauben und das Geld dem Publikum schenken.

Der französische Regisseur Louis Letterier setzte für 75 Millionen Dollar diesen leichtgewichtigen US-Kriminalfilm in Szene und schaffte es weitgehend, das Publikum mit seinen Tricks von den nur schwach gezeichneten Charakteren und der sprunghaften Handlung mit ihren großen Löchern und losen Enden abzulenken.

Gedreht wurde die Lionsgate-Produktion, deren größtes Ass im Ärmel das große, namhafte Ensemble ist, in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana, Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada und in New York City.

Während die Kritiken nur gemischt ausfielen, machten die Zuschauer mit Ausgaben für Eintrittskarten im Wert von weltweit 351 Millionen Dollar das Werk 2013 zu einem großen Erfolg, so dass drei Jahre später die Fortsetzung in die Kinos kommen sollte.

Kritiker David Bradley schrieb in "Rip It Up": "Überraschend witziger, köstlich gespielter und raffiniert subversiver Film, der im letzten Akt abdreht, aber nichtsdestotrotz unterhaltsam ist."



"Cloverfield", Sat1, 01:10 Uhr
Ein titanenhaftes Monster und seine Insekten-Gefolgschaft wüten in Manhattan, und eine Gruppe junger Leute filmt die Katastrophe.

Das gibt es auch nicht alle Tage: Kinos, die ihre Kunden warnen müssen. "Wegen der Filmmethode von 'Cloverfield' können Gäste, die diesen Film sehen, Übelkeit entwickeln, ähnlich wie bei einer Achterbahnfahrt." Tatsächlich klagten nicht wenige über Unwohlsein und Brechreiz, nachdem auf der Leinwand die Kamera hektisch hin- und hergeruckelt und geschwenkt hatte. Regisseur Matt Reeves ("The Batman") wollte seinen US-Horrorfilm so drehen, wie es die Generation Youtube tun würde - mit eigenen Handys und Videocams, getreu dem Motto: Stell dir vor, ein Monster verwüstet deine Stadt - und du hältst drauf.

Die Kunst imitiert das Leben. Reeves und Drehbuchautor Drew Goddard ("Bad Times at the El Royale") lassen die Zuschauer nicht mehr wissen als die Figuren im Film. Die Schauspieler wiederum wussten genauso wenig wie die Figuren. "Cloverfield" - im Kalten Krieg der Codename des US-Militärs für New York City - wurde in absoluter Geheimhaltung gedreht. Die namenlosen Darsteller sprachen mit Rollen vor, die mit dem Film nichts zu tun hatten, bekamen dann während der Dreharbeiten immer nur die Ausschnitte aus dem Skript zu sehen, die sie zu drehen hatten, und die Paramount Pictures-Produktion blieb lange ohne Titel.

Hinter dem Ganzen steckte J.J. Abrams ("Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker") als Produzent, der während eines Aufenthalts in Japan mit der "Godzilla"-Popularität konfrontiert wurde und Lust bekam, einen eigenen Monsterfilm zu drehen. Indes einen, in dem das Monster kaum zu sehen ist, dafür um so mehr die Auswirkungen seines Wütens. Der Streifen wurde schnell und mit einem geringen Budget in Höhe von 25 Millionen Dollar gedreht.

Interessanter als die eigentlichen Dreharbeiten war die virale Marketing-Kampagne im Internet: Die Werbeabteilung streute im Internet Ausschnitte, kurze Trailer und Pseudo-Dokumentationen über den Vorfall im Film à la "The Blair Witch Project" und generierte so im Vorfeld schon viele Spekulationen und damit kostenlose Werbung in der Web-Gemeinde.

Die spannungsvolle Vorfreude machte sich dann mit einem großartigen Eröffnungswochenende von 40 Millionen Dollar bezahlt, unterstützt von einer guten Werbekampagne mit dem einprägsamen Poster der geköpften Freiheitsstatue und getragen von guten Kritiken für Reeves' ökonomisch hergestelltes, künstlerisch cleveres und mit Schreckmomenten durchsetztes Werk. Allerdings bröckelte die Begeisterung dann schnell ab; nichtsdestotrotz wurde der Film mit 170 Millionen Dollar weltweit ein solider Erfolg.

Kritikerin Ali Graw schrieb in "TheShiznit": "Was ist das hier? Der beste Godzilla-Film, der nie gedreht wurde? Eine Neuerfindung des Monsterfilm-Genres? Man könnte sicherlich für beides Argumente finden: Es fühlt sich an wie jeder Monsterfilm, den man in seinem Leben bisher gesehen hat, aber aus einer total frischen Perspektive."



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