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Kein Spion bei James Bond-Produktion

Angebliches Drehbuch Phantasieprodukt

Dass 007 im nächsten Abenteuer wieder Aston Martin statt BMW fahren wird, stimmt. Aber ein im Internet veröffentlichtes angebliches Drehbuch des 20. James Bond-Films ist laut der Produzenten eine Fälschung

Erst im Januar werden die Dreharbeiten zum "Jubiläums"-James Bond-Film beginnen. 007 löst dann seit 40 Jahren seine Fälle im Kino, zum 20. Mal wird er in der offiziellen Bond-Reihe im Einsatz sein und letztmals von Pierce Brosnan ("Der Schneider von Panama") verkörpert. Im November des nächsten Jahres soll der noch unbetitelte Film in die Kinos kommen, und wie immer ist das Drehbuch so geheim wie ein Auftrag von M höchstpersönlich.

Deshalb schien es ein arger Betriebsunfall, als vergangene Woche im Internet jemand behauptete, das Skript zu besitzen und die Handlung und weitere Details zu den Dreharbeiten bekanntgab. Auf der website www.bond20.com wurde behauptet, der Titel der kommenden Produktion laute "Final Assignment" und werde in Australien, Frankreich, Tokio und New York gefilmt. 007 jage dabei die Mörder seines Vaters, der ebenfalls als Spion tätig war, was James nicht wusste. Aber der Bergunfall seiner Eltern erscheine ihm so in neuem Licht. Das Finale spiele auf der Freiheitsstatue in New York. Ausgerechnet Sean Connery ("Finding Forrester") verkörpere in Rückblenden James Bond Senior, und Nigel Havers ("Stille Tage in Clichy") werde den Bösewicht David Saten spielen.

Doch die Produktionsgesellschaft der Bond-Filme, Eon Productions, machte dem vermeintlichen Geheimnislüften vorgestern ein Ende: "Die Geschichte ist erfunden. Wir haben mit den Produzenten darüber gesprochen, und ich muss leider mitteilen, dass es ein Fan gewesen ist, der ein James Bond-Drehbuch geschrieben hat - unseres ist es nicht. Der Film hat auch noch keinen Titel. Er ist ganz am Anfang der Vorproduktion", teilte eine Sprecherin der Presse mit. Regisseur Lee Tamahori ("Im Netz der Spinne") habe seine Arbeit aufgenommen und in den kommenden Wochen werde die Besetzung zusammengestellt.

Etwas Anderes steht bereits fest: Die Frage der Motorisierung des Geheimagenten. Nach dem BMW-Debakel auf der Insel mit Rover müssen die Bayern, deren Wagen in den letzten drei Abenteuern dem Agenten als fahrbarer Untersatz gedient hatten, den Zündschlüssel wieder an Aston Martin zurückgeben. Gestern gab die Aston Martin-Muttergesellschaft Ford Motor Company dies bekannt. Demnach wird Brosnan hinter dem Lenkrad des V12 Vanquish Platz nehmen. Ab kommenden Monat wird der Vanquish in den Vereinigten Staaten für schlappe 228 000 Dollar in die Autohäuser kommen.

Aston Martin-Automobile waren bis zu BMWs Auftritt in der Brosnan-Ära stets Bonds Wagen in allen Filmen seit "Goldfinger" von 1964 gewesen.


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