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Berliner Filmfestspiele 2023 beendet
Berliner Filmfestspiele 2023 beendet
© Ali Ghandtschi, Berlinale 2008

Berliner Filmfestspiele 2023 beendet

Berlinale-Team blickt auf erfolgreiche Präsenzveranstaltung 2023 zurück

Mit der letzten Spätvorstellung des Berlinale Publikumstags am Sonntag, den 26. Februar, sind die Internationalen Berliner Filmfestspiele 2023 zu Ende gegangen. Unter der Losung "Let’s get Together" lockte die Berlinale zehn Tage lang das filmverrückte Publikum in die Berliner Kinos, zu Ausstellungen, Gesprächsrunden, Workshops und nicht zuletzt auf den Internationalen Filmmarkt, auf dem Branchenvertreter und Fachbesucher Produktionen auf den Weg brachten und handelten.

Die Hauptpreise des Festivals, die Berliner Bären, wurden von der diesjährigen internationalen Jury unter Leitung von Kristen Stewart bereits am Samstagabend verliehen. Der Hauptpreis, der Goldene Bär für den besten Film, ging dabei an Nicolas Philibert für den Dokumentarfilm "Sur L’Adamant". Die Silbernen Bären gingen an Christian Petzold für sein Beziehungsdrama "Rote Sonne" (Großer Preis der Jury) und João Canijo für sein Drama "Mal Viver" (Preis der Jury). Zudem ging der Silberne Bär für die beste Regie an Regisseur Philippe Garrel für "Le grand Chariot" und der Silberne Bär für die beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle an die junge Sofía Otero, die in Estibaliz Urresola Solagurens anrührendem "20.000 especies de abejas" als achtjähriger Aitor überzeugte.

Nach zwei Pandemiebedingten Ausnahmejahren in denen die Berlinale größtenteils digital stattfand, konnte das noch recht neue Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian mit der als Publikumsfestival bekannten Berlinale wieder an alte Erfolge anknüpfen und sich über 320000 verkaufte Kinotickets freuen. Dabei mussten sich die Kinogänger diesmal nicht an den gewohnten langen Schlangen vor Ticketverkaufständen anstellen, denn erstmals waren die Eintrittskarten ausschließlich online zu erstehen. Erfreut haben dürfte das insbesondere (Tages)-Touristen, die so auch eine Chance hatten, sich vor dem Berlinbesuch ein Plätzchen im Kino zu sichern.

Neu waren dieses Jahr auch einige Spielstätten, die das gesamte Geschehen etwas entzerrten und über die Stadt verteilten. Für Journalisten und Besucher, die möglichst viele Filme sehen wollten, zwar wegen der längeren Wege etwas unpraktisch, gut aber für all jene, die am liebsten im eigenen Kiez ins Kino gehen.

Und eine weitere Neuheit wurde in diesem Jahr auf den Weg gebracht: Als erstes A-Festival überhaupt vergab die Berlinale 2023 bereits am Mittwoch vergangener Woche eine Auszeichnung für eine Serie: Der erste Berlinale Series Award, vergeben von der Berlinale Series Jury (Mette Heeno, André Holland und Danna Stern) ging an die auf einem Roman von Alex Perry beruhende Serie "The Good Mothers" um drei außergewöhnliche Frauen, die gegen ihre Mafia-Familien aufbegehren. Über eine ‚lobende Erwähnung‘ durften sich die Macher der norwegischen Satire-Serie "Arkitekten" freuen, die von einer Architektin erzählt, die in nicht allzu ferner Zukunft Mietwohnungen in Parkhäusern unterbringen will.

Weitere Preise wurden wie gewohnt in den einzelnen Sektionen vergeben, darunter unter anderem der Panorama Publikumspreis (an die Filme "Sira" von Apolline Traoré und "Kokomo City" von D. Smith); der Kompass-Perspektive Preis der Sektion Perspektive Deutsches Kino (an "Sieben Winter in Teheran" von Steffi Niederzell); die Gläsernen Bären der Kinder- und Jugendjurys der Sektionen Generation und Generation 14plus (an die Filme "Sweet As" von Jub Clerc und "Adolfo" von Sofía Auza) und natürlich der Goldene Ehrenbär, der in diesem Jahr unter minutenlangen Standing Ovations Steven Spielberg überreicht wurde.


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