Eine Entscheidung, die zwar von vielen erwartet wurde, jedoch nicht ohne neue Fragen daherkommt. Schließlich war die erste Staffel weit mehr als ein visuell überdrehtes Popcorn-Format. Sie wurde zu einem Phänomen, das sowohl Fan-Herzen höher schlagen ließ, als auch Kritiker auf den Plan rief.
Jetzt rollt die nächste Spielrunde an, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Aber was bedeutet das konkret? Welche Figuren kehren zurück und was lässt sich bereits über den Fortgang der Geschichte sagen?
Netflix macht ernst – Staffel 2 ist keine Spekulation mehr
Die Entscheidung zur Fortsetzung wurde nicht mit großem PR-Feuerwerk in Szene gesetzt, jedoch mit Nachdruck über die offiziellen Kanäle des Streaminggiganten bestätigt. Etwa sechs Wochen nach dem Start der ersten Staffel, die Mitte Mai 2025 in die Mediathek wanderte, kündigte Netflix das neue Kapitel an.
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und kaum waren die ersten Reaktionen online, begannen Fans bereits, Theorien zu spinnen, als hinge ihr Abschlusszeugnis davon ab. Bis es so weit ist und Bet endlich losgeht, können sich Fans der Serie die Zeit ideal bei Löwen Play vertreiben, wo die Glücksspielthematik natürlich auch in vorderster Reihe steht.
Vieles sprach bereits zuvor für eine Verlängerung. Die Kritiken waren zwar durchwachsen, doch die Abrufzahlen überzeugten. In mehreren Ländern platzierte sich "Bet“ unter den zehn erfolgreichsten Serien des Monats. Auch in sozialen Netzwerken entwickelte das Format ein Eigenleben und TikTok wurde zur inoffiziellen Fanplattform, Instagram zum digitalen Lookbook der Figuren.
Es war deutlich spürbar, dass die Serie nicht einfach durch ihr Thema Aufmerksamkeit bekam, sondern vor allem durch die Art ihrer Inszenierung. Schnitte wie aus einem Musikvideo, Dialoge mit Kanten, Charaktere, die mehr Stil als Subtext trugen. All das traf einen Nerv. Netflix dürfte erkannt haben, dass man damit eine Zielgruppe anspricht, die längst eigene Regeln hat.
Ein Blick auf den Zeitplan
Wer sich nun fragt, wann es endlich Nachschub gibt, wird sich wohl noch etwas gedulden müssen. Die erste Staffel benötigte vom Drehstart bis zur Veröffentlichung etwa zehn Monate. Sollte dieses Tempo beibehalten werden, liegt ein realistischer Startpunkt der neuen Folgen irgendwann im Jahr 2026, entweder im Frühjahr oder eher gegen Ende des Jahres. Noch schweigt Netflix zum konkreten Veröffentlichungsdatum. Auch Hinweise auf laufende Dreharbeiten sind bislang Mangelware. Dennoch verdichten sich die Zeichen, dass sich hinter den Kulissen bereits etwas tut. Einige Darstellerinnen und Darsteller teilten kryptische Posts, und der Satz "Wir sehen uns im nächsten Semester“ kursiert seit einiger Zeit auffällig häufig.
Das geschah zuvor und diese Konflikte wirken unausweichlich
Das Finale der ersten Staffel ließ kaum jemanden kalt. Yumeko steht plötzlich vor der bitteren Wahrheit, dass ihre Eltern unter verdächtigen Umständen ums Leben kamen und ausgerechnet Michael, dieser scheinbar integre Musterknabe, gerät ins Zentrum der Spekulationen.
Parallel dazu entlädt sich die angestaute Spannung zwischen Kira und Riri. Aus ihrer wortlosen Duldung entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, der nicht nur die Rangordnung innerhalb der Spielschule ins Wanken bringt, sondern auch Mary zunehmend unter Druck setzt. Plötzlich steht sie nicht mehr am Spielfeldrand, sondern mittendrin als mögliche Vermittlerin oder potenzieller Auslöser für noch größere Eskalation.
Yumeko und Kira, bisher eher auf Konfrontationskurs, könnten durch äußere Umstände gezwungen sein, sich zusammenzuraufen. Erste Anzeichen eines Zweckbündnisses zeichnen sich bereits ab und das Niveau der Spiele? Hat längst den Status einfacher Wettkämpfe hinter sich gelassen. Inzwischen geht es um mehr als nur Punkte oder Prestige. Es geht um Kontrolle, Macht, in manchen Momenten sogar um Identität.
Ein Blick auf den Cast
Auch wenn Netflix zu den Darstellern der neuen Staffel bislang keine offiziellen Angaben gemacht hat, gibt es wenig Anlass zu glauben, dass große Umbesetzungen bevorstehen. Miku Martineau (Yumeko), Clara Alexandrova (Kira), Eve Edwards (Mary), Ayo Solanke (Ryan) und Hunter Cardinal (Michael) prägten die erste Staffel entscheidend und gelten als sichere Rückkehrer.
Darüber hinaus gibt es Raum für Erweiterungen im Figurenensemble. Staffel 1 deutete bereits an mehreren Stellen an, dass sich nicht alle Karten auf dem Tisch befinden. Nebenfiguren könnten in Staffel 2 in den Vordergrund rücken. Ebenso besteht die Möglichkeit, neue Gegenspieler einzuführen, etwa durch rivalisierende Schülergruppen, schattenhafte Mentoren oder weitere Strippenzieher im Hintergrund.
Bleibt die Serie dem Manga treu oder wird noch eigenständiger erzählt?
"Bet" basiert auf dem Manga Kakegurui, doch die Serie macht längst kein Geheimnis daraus, dass sie nur lose auf der Vorlage fußt. Bereits in der ersten Staffel wich die Handlung in entscheidenden Punkten vom Original ab. Statt einer reinen Adaption wurde ein neues erzählerisches Konstrukt geschaffen, und zwar eines, das sich zwar optisch stark am Manga orientiert, inhaltlich jedoch eigene Wege geht.
Der Showrunner Simon Barry erklärte in Interviews, dass es weniger um eine getreue Umsetzung geht, sondern darum, eine neue Art von Erzählung zu erschaffen, die die Vorlage als Ausgangspunkt nutzt. Viele Motive des Mangas finden sich wieder, doch die Gewichtung ist verschoben. Die Serie interessiert sich stärker für emotionale Manipulation, psychologische Abgründe und den inneren Druck ihrer Figuren.
Für Staffel 2 lässt sich erwarten, dass dieser Kurs beibehalten wird. Neue Spielregeln, unerwartete Wendungen und eine Erzählweise, die weniger auf klassische Dramaturgie setzt, dürften auch künftig das Fundament der Serie bilden.
Fanreaktionen – Begeisterung und kritisches Raunen
Der Serienstart sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Einige waren begeistert von der stilistischen Wucht, den Stars, dem Mut zur Überzeichnung und dem rasanten Tempo. Andere kritisierten schwankende Tonalität, mangelnde Figurenentwicklung und eine Dramaturgie, die sich nicht immer zu entscheiden schien, ob sie ernst genommen werden will oder lieber auf Overdrive setzt.
Vor allem die freie Interpretation des Mangas wurde kontrovers diskutiert. Während einige die Eigenständigkeit lobten, fühlten sich andere um die Tiefe des Originals betrogen. Die Community ist aktiv, sichtbar und äußerst kreativ. Auf Plattformen wie TikTok, Reddit und X wird spekuliert, analysiert und interpretiert, und zwar mit beachtlichem Aufwand.
Marketing ohne Trailer – Netflix setzt auf andere Reize
Zwar gibt es bisher keinen offiziellen Trailer, doch das hat Netflix nicht davon abgehalten, die Werbetrommel auf moderne Weise zu rühren. Über TikTok und andere Plattformen zirkulieren kurze Clips, mysteriöse Slogans und visuelle Häppchen, die gerade so viel verraten, dass sich daraus ganze Theoriegebäude bauen lassen. Diese Strategie passt perfekt zur Zielgruppe. Statt langer Ankündigungsvideos setzt Netflix auf fragmentierte Reize, die schnell, ästhetisch und suggestiv sind. Die Serie wird dadurch weniger über Handlung kommuniziert, sondern über Stimmung, Vibes und Looks.

© Foto von BoliviaInteligente auf Unsplash