Die italienische Leinwandlegende Claudia Cardinale ist im Alter von 87 Jahren verstorben.
Geboren 1938 in Tunesien als Tochter sizilianischer Eltern, startete sie ihre sechs Dekaden umspannende Karriere als Teenager mit dem Sieg bei einem Schönheitswettberb. Als Siegprämie lockte der Besuch der Filmfestspiele in Venedig. Es folgten allerlei kleinere Rollen, bis sie 1963 mit Federico Fellinis oscargekröntem Klassiker "8 1/2" und "Der Leopard" von Luchino Visconti ihren Durchbruch feiern konnte.
In den folgenden Jahren etablierte sie sich als einer der größten Stars des italienischen Kinos, feierte aber auch in Hollywood Erfolge, unter anderem mit Blake Edwards "Der rosarote Panther" und Serio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod".
Bis ins hohe Alter blieb Cardinale dem Schauspiel treu. Zwar wurde sie bereits auf Berlinale 2002 für ihr Lebenswerk geehrt, aber noch bis ins Jahr 2022 stand sie vor der Kamera. So war sie 2020 in sechs Folgen der Schweizer TV-Serie "Bulle" und im französischen Film "Bronx" zu sehen. Zuletzt erschien sie 2022 im tunesischen Film "The Island of Forgiveness".
Zudem engagierte sich Cardinale, die als 19-Jährige nach einer Vergewaltigung schwanger wurde und einen Sohn gebar, ab dem Jahr 2000 als UNESCO-Botschafterin für Frauenrechte.
Privat führte sie einige Zeit mit dem homosexuellen Schauspieler Rock Hudson eine Alibi-Beziehung um ihm die Arbeit in Hollywood zu ermöglichen. Im Jahr 1966 heiratete sie dann aber den italienischen Produzenten Franco Cristaldi, der auch ihren 1958 in London geborenen Sohn Patrick adoptierte.
Nach der Scheidung von Cristaldi im Jahr 1975 ging Cardinale für 26 Jahre Beziehung mit dem Regisseur Pasquale Squitieri ein, mit dem sie im Jahr 1979 Tochter Claudia bekam.
Cardinale verstarb am 23.09.2025 im französischen Nemours, im Beisein ihrer Kinder, wie ihr Agent Laurent Savry mitteilte.
