
© Merope
Plattfuß am Nil (1980)
Piedone d'Egitto
Finale mit Pharao: Abschluss der italienischen Kriminalkomödien-Reihe, in dem es den titelgebenden Kommissar nach Ägypten verschlägt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Über einen Informanten erfährt der neapolitanische Kriminalkommissar Manuele Rizzo (Bud Spencer), den alle nur "Plattfuß" nennen, von der Entführung einer jungen Frau. Im Bauch eines Schiffs wird Connie Burns (Cinzia Monreale), die Tochter des Ölmillionärs Lee G. Burns (Robert Loggia), gefangen gehalten. Nach deren Befreiung bietet Burns dem Kommissar eine lukrative Stelle in Ägypten an, die Rizzo zunächst ausschlägt. Doch als der Informant ermordet und ein kauziger Professor (Leopoldo Trieste) entführt werden und die Spur des vermeintlichen Entführers, dem "Schweden" (Karl Otto Alberty), nach Ägypten führt, nimmt Rizzo den Job an.
Begleitet wird er von seinem trotteligen Assistenten Caputo (Enzo Cannavale) und von seinem Adoptivkind Bodo (Baldwyn Dakile), das sich heimlich an Bord des Flugzeugs schmuggelt. In Kairo angekommen bekommt es das unfreiwillige Trio mit geheimen Machenschaften zu tun, trifft auf den Nomadenanführer Hassan (Angelo Infanti) und kommt dahinter, was es mit der Entführung des Professors auf sich hat.
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Filmkritik
"Plattfuß am Nil": Petroleum und Pyramiden
Wer zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren in Deutschland aufgewachsen ist, kam an ihren Filmen nicht vorbei. Die Rede ist von Bud Spencer (1929–2016) und dem zehn Jahre jüngeren Terence Hill. Der Humor ihrer Prügel-Komödien prägte ganze Generationen. Das eingespielte Duo stand von 1967 bis 1994 in insgesamt 17 Filmen gemeinsam vor der Kamera. Spencer und Hill feierten aber auch ohne Partner Erfolge an den Kinokassen. Eine von Spencers Paraderollen auf Solopfaden war die des in Neapel beheimateten und im Drogendezernat tätigen Kriminalkommissars Manuele Rizzo alias Plattfuß.
Neapel, Hongkong, Johannesburg und Kairo
Die Idee zu der Reihe, die es auf vier Kinofilme brachte, stammt von Spencer selbst. Los ging es 1973 mit "Sie nannten ihn Plattfuß", der noch komplett in der süditalienischen Hafenstadt spielte. Doch schon der nächste Teil wurde dazu genutzt, weiter entfernte Schauplätze gekonnt in Szene zu setzen. In "Plattfuß räumt auf" (1975) reist der Kommissar von Neapel nach Bangkok, Hongkong und Macau. "Plattfuß in Afrika" (1978) entführt das Kinopublikum nach Südafrika und der vierte und letzte Teil "Plattfuß am Nil" (1980) nach Ägypten. Regie führte bei allen Teilen Stefano Vanzina (1915–1988) alias Steno.
Ohne Mitspieler kam Bud Spencer aber auch in den "Plattfuß"-Filmen nicht aus. Wobei der von Enzo Cannavale (1928–2011) gegebene Polizist Pedro Caputo mehr einem bloßen Sidekick als einem Partner auf Augenhöhe gleichkam. Wo Hill an Spencers Seite dessen Haudrauf-Mentalität mit Sex-Appeal und Schneid kontert, ist Cannavale als einfältiger Assistent für die billigen Pointen zuständig. Mit seinen gerade einmal 1,58 Metern Körpergröße gibt er zudem allein schon optisch ein ulkiges Bild neben dem 1,94 Meter großen Spencer ab: der besonnene Dicke und der kleine Doofe, wenn man so will. Schöne Frauen spielen in der Reihe zwar mit, als Objekt der Begierde aber keine Rolle.
Müdes Finale
Wer die vorangegangenen Filme kennt, dem fällt der Einstieg ins Finale leichter. Denn darin nimmt der im dritten Teil eingeführte, von Baldwyn Dakile gespielte Junge Bodo erneut eine prominente Rolle ein – und stiehlt mit seinem spitzbübischen Charme allen die Show. Für einen Hauch internationale Prominenz sorgt Robert Loggia (1930–2015), während der auf Nazi-Rollen abonnierte Karl-Otto Alberty (1933–2015) auch in diesem Film den Bösewicht gibt. Leider ist auch der Rest erwartbar.
Die wunderschön eingefangenen Pyramiden können über die erzählerischen Schwächen dieses letzten Teils der Filmreihe nicht hinwegtäuschen. Die an den Haaren herbeigezogene Handlung ist selbst für Krimifans eine Spur zu wendungsreich, verschlungen, dadurch nur schwer überblickbar und zudem nicht frei von überkommenen Stereotypen und Klischees. Die Prügelszenen sind zu lang und verlieren schnell an Reiz und Witz. Mehr als Dienst nach Vorschrift wird in diesem müden Finale nicht verrichtet.
Fazit: "Plattfuß am Nil" schließt die vierteilige Kino-Reihe, die 2024 im italienischen Fernsehen übrigens ein Spin-off als Miniserie erhalten hat, ab. Mehr als Dienst nach Vorschrift liefert der von Bud Spencer verkörperte Kommissar in dieser Krimikomödie allerdings nicht ab.
Wer zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren in Deutschland aufgewachsen ist, kam an ihren Filmen nicht vorbei. Die Rede ist von Bud Spencer (1929–2016) und dem zehn Jahre jüngeren Terence Hill. Der Humor ihrer Prügel-Komödien prägte ganze Generationen. Das eingespielte Duo stand von 1967 bis 1994 in insgesamt 17 Filmen gemeinsam vor der Kamera. Spencer und Hill feierten aber auch ohne Partner Erfolge an den Kinokassen. Eine von Spencers Paraderollen auf Solopfaden war die des in Neapel beheimateten und im Drogendezernat tätigen Kriminalkommissars Manuele Rizzo alias Plattfuß.
Neapel, Hongkong, Johannesburg und Kairo
Die Idee zu der Reihe, die es auf vier Kinofilme brachte, stammt von Spencer selbst. Los ging es 1973 mit "Sie nannten ihn Plattfuß", der noch komplett in der süditalienischen Hafenstadt spielte. Doch schon der nächste Teil wurde dazu genutzt, weiter entfernte Schauplätze gekonnt in Szene zu setzen. In "Plattfuß räumt auf" (1975) reist der Kommissar von Neapel nach Bangkok, Hongkong und Macau. "Plattfuß in Afrika" (1978) entführt das Kinopublikum nach Südafrika und der vierte und letzte Teil "Plattfuß am Nil" (1980) nach Ägypten. Regie führte bei allen Teilen Stefano Vanzina (1915–1988) alias Steno.
Ohne Mitspieler kam Bud Spencer aber auch in den "Plattfuß"-Filmen nicht aus. Wobei der von Enzo Cannavale (1928–2011) gegebene Polizist Pedro Caputo mehr einem bloßen Sidekick als einem Partner auf Augenhöhe gleichkam. Wo Hill an Spencers Seite dessen Haudrauf-Mentalität mit Sex-Appeal und Schneid kontert, ist Cannavale als einfältiger Assistent für die billigen Pointen zuständig. Mit seinen gerade einmal 1,58 Metern Körpergröße gibt er zudem allein schon optisch ein ulkiges Bild neben dem 1,94 Meter großen Spencer ab: der besonnene Dicke und der kleine Doofe, wenn man so will. Schöne Frauen spielen in der Reihe zwar mit, als Objekt der Begierde aber keine Rolle.
Müdes Finale
Wer die vorangegangenen Filme kennt, dem fällt der Einstieg ins Finale leichter. Denn darin nimmt der im dritten Teil eingeführte, von Baldwyn Dakile gespielte Junge Bodo erneut eine prominente Rolle ein – und stiehlt mit seinem spitzbübischen Charme allen die Show. Für einen Hauch internationale Prominenz sorgt Robert Loggia (1930–2015), während der auf Nazi-Rollen abonnierte Karl-Otto Alberty (1933–2015) auch in diesem Film den Bösewicht gibt. Leider ist auch der Rest erwartbar.
Die wunderschön eingefangenen Pyramiden können über die erzählerischen Schwächen dieses letzten Teils der Filmreihe nicht hinwegtäuschen. Die an den Haaren herbeigezogene Handlung ist selbst für Krimifans eine Spur zu wendungsreich, verschlungen, dadurch nur schwer überblickbar und zudem nicht frei von überkommenen Stereotypen und Klischees. Die Prügelszenen sind zu lang und verlieren schnell an Reiz und Witz. Mehr als Dienst nach Vorschrift wird in diesem müden Finale nicht verrichtet.
Fazit: "Plattfuß am Nil" schließt die vierteilige Kino-Reihe, die 2024 im italienischen Fernsehen übrigens ein Spin-off als Miniserie erhalten hat, ab. Mehr als Dienst nach Vorschrift liefert der von Bud Spencer verkörperte Kommissar in dieser Krimikomödie allerdings nicht ab.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Plattfuß am Nil"
Land: ItalienWeitere Titel: Plattfuss am Nil; Flatfoot on the Nile
Jahr: 1980
Genre: Action, Komödie
Originaltitel: Piedone d'Egitto
Länge: 106 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 07.08.2025
Regie: Steno
Darsteller: Bud Spencer als Commissario Rizzo 'Piedone', Enzo Cannavale als Maresc. Caputo, Angelo Infanti als Hassan, Cinzia Monreale als Connie Burns, Karl-Otto Alberty als Jack Connors aka Der Schwede
Kamera: Sandro Borni, Luigi Kuveiller
Verleih: Universum Film
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