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Der geilste Tag (2016)

Tragikomödie über zwei todkranke Männer, die zu einer Reise nach Südafrika aufbrechen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

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Der junge Pianist Andi (Matthias Schweighöfer), der an Lungenfibrose leidet, hat nicht mehr lange zu leben: Zwar hofft er immer noch auf eine Lungentransplantation, aber der Arzt hat ihn schon in ein Sterbehospiz verlegen lassen. Dort lernt er Benno (Florian David Fitz) kennen, der einen Tumor im Kopf hat und oft unvermittelt bewusstlos wird. Benno und Andi beschließen, ein Video-Blog mit dem Titel "Bettboys" zu führen und dem Leben noch eine Menge Spaß abzugewinnen. Sie decken sich mit teuren Sachen ein, die sie nie bezahlen werden, aber dann will Benno plötzlich abhauen, mit dem ganzen Geld im Gepäck.

Bennos Ziel ist Südafrika, wohin seine ehemalige Freundin Mona (Alexandra Maria Lara) mit der gemeinsamen Tochter gezogen ist, die Benno gar nicht kennt. Das Kind zu sehen, ist sein letzter Wunsch. Andi besteht darauf, dass ihn Benno auf die Reise mitnimmt, die er für einen Vergnügungstrip ins Blaue hält. Die beiden fliegen also scheinbar zufällig nach Mombasa und fahren von dort mit dem Auto nach Südafrika. Im Gepäck haben sie nicht nur Andis Morphium-Vorrat, sondern auch eine Pistole: Nach dem allerbesten Tag auf ihrer Reise wollen sie ihrem Leben ein Ende setzen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Zwei ungleiche Buddys, die ihre letzten Tage nicht im Hospiz verbringen möchten, stehen im Zentrum dieses tragikomischen Roadmovies von Drehbuchautor und Regisseur Florian David Fitz. Dass Fitz auch zusammen mit Matthias Schweighöfer vor der Kamera steht, gibt dem Film seinen besonderen Reiz. Nach einem starken Anfang kommt der Mainstream-Charakter der Geschichte zum Vorschein, woran auch die überraschenden Wendungen im Finale nichts mehr ändern. Unterwegs herrschen die lustigen Töne vor, aber das Ziel, nicht auf die Tränendrüse zu drücken, wird gegen Ende nur halbherzig verfolgt. Generell hat diese Geschichte wenig Neues zum Thema Abschied vom Leben beizutragen, aber ihre humorvolle Herzlichkeit, die sie vor allem auch dem Spiel von Matthias Schweighöfer verdankt, bereitet immer wieder Vergnügen.

Benno und Andi sind jung und sie wissen, dass sie sterben müssen. Wenn der rebellisch-aggressive Benno also meint, dass sie sich ruhig noch etwas gönnen sollten, auch wenn es ihr finanzielles Budget bei weitem übersteigt, dann klingt das irgendwie nur recht und billig. Sie fahren im Sportwagen vor einem Straßencafé vor, aber Anfänger Andi kann das schicke Cabrio nur ruckelnd steuern und Benno darf nicht ans Lenkrad, weil er ja blitzartig in Tiefschlaf fällt. Mit solchen Szenen entwickelt die Komödie ihren ganz eigenen, ansteckenden Humor. Auf der Reise blättert Andi gerne in dem Buch "1000 Places to See Before You Die" - auch das ein neckischer Einfall. Die Fahrt bleibt zwar oft erfreulich nahe an der Realität und schwelgt nicht in lauter Highlights, aber dann kommt diese peinlich-absurde Szene, in der eine Löwin Andi beim Austreten erschreckt und ihm ihren Urin ins Gesicht spritzt. So erweisen sich leider nicht alle Einfälle als glücklich oder vorteilhaft für den Spannungsbogen.

Weil Andi ängstlich ist und Benno nicht, weil Andi den zehnjährigen Jungen, der sich in ihrem Wohnmobil versteckt, mitfahren lassen will, Benno aber nicht, gibt es reichlich Stoff für Reibereien und charakterliche Entwicklung. Weniger spannend ist Bennos Begegnung mit Mona, weil sie sehr schematisch verläuft. Dass Florian David Fitz sein eigener Regisseur ist, tut seinem Spiel übrigens nicht besonders gut, es wirkt etwas steif und zurückhaltend. Insgesamt bleibt also festzustellen, dass der Film sein schelmisch-radikales Potenzial nicht konsequent ausspielt. Eine originelle Handschrift oder eine starke Aussage sind ihm weniger wichtig, als etwas Unterhaltsames aus Humor, Spaß und bittersüßem Gefühl zusammenzustricken.

Fazit: In der Tragikomödie von Florian David Fitz wollen zwei todgeweihte junge Männer ihr Leben mit einer Spaß- und Erlebnisreise nach Südafrika beschließen. Das Roadmovie, das Fitz und Matthias Schweighöfer vor der Kamera vereint, setzt der latenten Traurigkeit konsequent Witz und Ironie entgegen und entwickelt dabei erfrischenden Charme. Allerdings folgt die Geschichte dann doch lieber gefälligen Klischees, als wirklich neue Akzente zu setzen.




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FBW: wertvollDer Film ist eine Tragikomödie, die im Verlauf des Films die Dramaturgie eines Road Movies annimmt. Thema und Plot wurden schon mehrfach filmisch umgesetzt: Zwei todkranke Männer, die kurz vor ihrem Ableben noch einmal das Leben genießen wollen. Im [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Der geilste Tag"

Land: Deutschland
Jahr: 2016
Genre: Drama, Komödie
Kinostart: 25.02.2016
Regie: Florian David Fitz
Darsteller: Matthias Schweighöfer als Andi, Florian David Fitz als Benno, Maria Vos, Robert Schupp, Caroline Rapp als L. Gottschall
Verleih: Warner Bros.

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