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FBW-Bewertung: Meine teuflisch gute Freundin (2017)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Welch eine originelle Geschichte: Lilith ist die Tochter des Teufels und lebt in der Hölle. Doch eigentlich ist sie ein ganz normaler Teenager. So, wie halt Mädchen in ihrem Alter sind. Sie hat aber ein großes Problem: Papa Teufel hält sie in ihrem luxuriösen Zuhause wie eine Gefangene mit Privatlehrer, der ihr die Grundlagen des Böseseins beibringen soll. Längst möchte sie raus in die Welt und zeigen, wie böse sie sein kann, vor allem auch, um aus der Überwachung ihres Papas zu entkommen. Und so gehen Vater und Tochter eine Wette ein: Gelingt es ihr, innerhalb einer Woche einen guten Menschen zum Bösen zu verführen, darf sie in der Welt bleiben. Ansonsten muss siezurück in Papas Hölle. Klar, dass Papa Teufel eine Unterkunft der besonderen Art für sie ausgewählt hat: Bei den Birnsteins im beschaulichen Ort Birkenbrunn handelt es sich um eine nur Herzlichkeit ausstrahlende und jedem Bösen fremde Familie. Und so kommt es, wie es kommen muss: Langsam nimmtdas Gute in der Familie Besitz von Lilith und ihr teuflisches Auftreten in der Schule verändert sich auch mehr und mehr ? schließlich gibt es da auch das junge männliche Geschlecht?
Ein schönes Drehbuch mit guten und pfiffigen Dialogen war die beste Grundlage für einen sehr originellen und unterhaltsamen Film, der flott inszeniert wurde und vom prächtigen Spiel vor allem der jungen Protagonisten lebt. Emma Bading spielt hinreißend temporeich und sehr überzeugend in Sprache und Mimik des Teufels Töchterlein. Janina Fautz spielt wunderbar das vom Teufel auserwählte ?Opfer? Greta, das schließlich zur besten Freundin Liliths wird und damit doch das Gute über das Böse siegen lässt. Gut gewählt auch die Positionen und das überzeugende Spiel der Mitschüler, Lehrer undder weiteren Mitglieder der Gastfamilie von Lilith. Das gilt vor allem für Alwara Höfels, Oliver Korritke und Ludwig Simon, für den Lilith buchstäblich entflammt. Und natürlich auch für Samuel Finzi als Papa Teufel.
Eine gute Kamera, die passende musikalische Begleitung sowie das perfekte Set-Design mit einer schönen Ausstattung und Kostümen gehören zu den weiteren handwerklichen Leistungen eines Filmes, der nicht nur einem jugendlichen Publikum viel Spaß bereiten wird.




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