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Ein ganzes Leben (2023)

Verfilmung des erfolgreichen Romans von Robert Seethaler über Andreas Egger, dessen Leben von Verlusten, Krisen und Gewalt, aber auch von sorgenfreien, glücklichen und romantischen Zeiten geprägt ist.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.3 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 51 Besucher eine Bewertung abgegeben.


"Ein ganzes Leben" erzählt die ereignisreiche Lebensgeschichte des Hilfsarbeiters Andreas Egger (Ivan Gustafik), der Anfang des 20. Jahrhunderts als Waisenkind eine entbehrungsreiche Zeit auf einem abgelegenen Hof in den österreichischen Alpen erlebt. Der Bauer, der den Hof führt, ist streng gläubig, unnachgiebig und gewalttätig. Einzig die Mutter der Bäuerin, die Ahnl (Marianne Ssägebrecht), schenkt ihm Zuneigung und Aufmerksamkeit. Nach ihrem Tod hält den mittlerweile erwachsenen Andreas (jetzt: Stefan Gorski) nichts mehr auf dem Hof. Er schließt sich einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Seilbahnen baut. Mit dem Geld will sich Andreas für sich und seine seine große Liebe Marie (Julia Franz Richter) ein gemütliches Häuschen in den Bergen finanzieren. Doch es kommt anders: Der Zweite Weltkrieg bricht aus und Andreas gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Viele Jahre später kehrt er in seine Heimat zurück.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Bildgewaltig und monumental

Der Schweizer Regisseur Hans Steinbichler hat sich mit der Verfilmung des literarischen Werks von Robert Seethaler einer epischen Erzählung angenommen, die acht Jahrzehnte umspannt. Mit den unaufgeregten, konzentrierten Schilderungen und dem klaren Erzählstil des Österreichers kennt sich Steinbichler aus: Er verfilmte 2008 bereits Seethalers Drehbuch "Die zweite Frau", die Filmversion seines eigenen, zweiten Romans "Die weiteren Aussichten".

"Ein ganzes Leben" ist ein gewaltiger, monumentaler Film geworden, der von den starken Darstellerdarbietungen profitiert und vor allem als historisches Porträt eines Jahrhunderts gut funktioniert. Im Gedächtnis bleiben zuvorderst Marianne Sägebrecht als gütige, liebevolle Großmutter und Stefan Gorski, der Egger in seinen Lebensjahren 18 bis 47 verkörpert. Gorskis dringliches, aber dennoch zurückgenommenes Spiel verleiht seiner ambivalenten Figur eine ungemeine psychologische Tiefe. Nicht ganz mithalten kann da August Zirner, der den späten Egger spielt – von 58 bis 80.

Zu kalkuliert und programmatisch

Der Film vergegenwärtigt chronologisch einige prägende, essentielle Ereignisse und Entwicklungen des vergangenen Jahrhunderts. Wir tauchen als Zuschauer tief ein in das karge, alpenländische Bauern- und Hofleben der 10er- und 20er-Jahre und erleben wenig später gesellschaftlichen Wandel, technischen Fortschritt und die beginnende Kommerzialisierung der Bergwelten (mit den Seilbahnen sollen die Touristen ins Tal gelockt werden) hautnah mit. Schließlich der Weltenbrand: Der Zweite Weltkrieg, seine Folgen und die Rückkehr des traumatisierten Egger, der Jahre später in einem Brief an die verstorbene Marie sein ganzes Leben Revue passieren lässt.

Das alles schildert "Ein ganzes Leben" mitreißend und fesselnd. Hinzu kommen die atmosphärischen Landschaftsaufnahmen und die majestätischen Bilder der schroffen Bergpanoramen. Voller Neugierde und Bewunderung hält die Kamera von Armin Franzen die Schönheit des Landes (gedreht wurde u.a. in Südtirol und Oberbayern) fest. Und doch vermag "Ein ganzes Leben" nicht vollumfassend zu überzeugen. Die Hauptgründe: An vielen Stellen wirkt der Film zu glatt und auf Hochglanz poliert. Das verleiht dem Treiben bisweilen etwas Künstliches und Gefälliges. Zu kalkuliert, durchsichtig und programmatisch wirken zudem einige Dialoge und Szenen, bei denen man sich nicht des Eindrucks erwehren kann, dass die Macher damit vor allem eines im Sinn hatten: allen zu gefallen und jeden Geschmack zu bedienen.

Fazit: Bildgewaltiges, stimmungsvolles und gut besetztes Historiendrama, das stellenweise recht oberflächlich und glatt wirkt und zu offensichtlich um das Wohlwollen des Publikums buhlt.




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FBW: besonders wertvollHans Steinbichler adaptiert Robert Seethalers Roman "Ein ganzes Leben" als tatsächlich großes Kino: Die Geschichte des Andreas Egger, der Zeit seines Lebens rund um das Tal verbringt, in dem er als Kind auf dem Berghof seines Onkels aufwuchs, [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Ein ganzes Leben"

Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 115 Minuten
Kinostart: 09.11.2023
Regie: Hans Steinbichler
Darsteller: Thomas Schubert als Thomas Mattl, Robert Stadlober als Wirt, Andreas Lust als Hubert Kranzstocker, Julia Franz Richter als Marie, August Zirner als Andreas Egger (alt)
Kamera: Armin Franzen
Verleih: Tobis Film

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