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Mutter (2022)

Deutscher Dokumentarfilm, der Aussagen von Interviewten mit Spielszenen verbindet.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.9 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 14 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Acht Frauen, acht Stimmen, acht Aussagen über Mutterschaft – dargeboten von Anke Engelke in einer Spielhandlung, die sich am Tagesablauf einer Schauspielerin orientiert, die kurz vor der Premiere eines Theaterstücks steht. Während Engelkes Figur in der Badewanne sitzt, sich ankleidet und frisiert, mit ihrem Auto auf dem Weg zum Theater durch die Waschanlage fährt, ihren Text probt, zur Kostümprobe geht, zurück zu Hause die Wäsche zusammenlegt, die Fenster putzt und den Müll rausbringt, hört das Kinopublikum die Stimmen von acht verschiedenen Frauen, die für den Film interviewt worden sind. Engelke bewegt synchron dazu die Lippen, verleiht den Aussagen ihr Gesicht. Die Lebensumstände, Familienverhältnisse und Beziehungen der Frauen zu ihren Kindern sind dabei ganz unterschiedlich.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Das Außergewöhnliche an diesem Film ist seine Form. Dass wir uns nicht falsch verstehen, auch das Thema, so alltäglich es auf den ersten Blick erscheinen mag, ist exzeptionell. Denn dass Frauen frei von der Leber über ihr Muttersein sprechen, ist alles andere als gewöhnlich in einer Gesellschaft, die Mütter nach wie vor auf ein Podest stellt und jede Abweichung von der gewohnten Mutterrolle mit Etiketts wie "Rabenmutter" versieht.

Formal ausgeklügelte Dokumentarfilme leiden allzu oft unter ihrer Form. Regisseurin Carolin Schmitz gelingt das Kunststück, dass die Form den Blick auf den Inhalt nicht verstellt. Ja, mehr noch, die Tatsache, dass alle acht Frauen, deren Aussagen im Film aus dem Off zu hören sind, von ein und derselben Person verkörpert und erzählerisch in einen banalen Tagesablauf integriert werden, intensiviert den Blick auf das Thema sogar.

Anke Engelke ist großartig als Mutter in allen Facetten. Die ungewohnte Form, acht verschiedene Stimmen aus ihrem Mund zu hören, führt beim Zusehen zu einer Art Verfremdungseffekt. Der audiovisuelle Bruch sorgt für die nötige Distanz, um das Gehörte kritisch zu verarbeiten. Man muss schon ganz genau hinhören, um die alternierenden Frauenstimmen voneinander zu unterscheiden und wiederzuerkennen. Die dafür nötige Konzentration führt schließlich dazu, dass sich ganz allmählich in den Köpfen der Zuhörenden zu jeder Stimme ein Bild aufbaut. Die geschilderten Lebensmodelle und Beziehungen zu den Kindern und deren Vätern sind ganz unterschiedlich, strahlen aber alle in kräftigen Farben.

Fazit: Carolin Schmitz hat einen formal außergewöhnlichen Dokumentarfilm über das Thema Mutterschaft gedreht. Die Form schärft den Blick auf das Thema. Vorgestellt werden acht Mütter mit unterschiedlichen Sichtweisen. Jede für sich ist anschaulich und nachvollziehbar und zeigt, wie eng Freud und Leid des Mutterseins beieinanderliegen.




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FBW: besonders wertvollDas Thema Mutterschaft aus der Sicht von acht Frauen. Autorin und Regisseurin Carolin Schmitz wählte für sich die filmische Umsetzung dieses Themas die Hybrid-Form von inszenierter Dokumentation, allerdings bereichert mit einer bisher noch nie [...mehr]

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Zum Video: Mutter

Besetzung & Crew von "Mutter"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Drama, Dokumentation
Länge: 88 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 29.09.2022
Regie: Carolin Schmitz
Darsteller: Anke Engelke, Helga Michels, Erika Nagel, Heike Thelen, Barbara Niklaus
Kamera: Reinhold Vorschneider
Verleih: mindjazz pictures

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