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Griechenland oder der laufende Huhn (2023)

Griechenland

In dieser österreichischen Erfolgskomödie tritt ein Wiener Muttersöhnchen ein unerwartetes Erbe auf einer griechischen Insel an.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Der 38-jährige Hotelerbe Johannes (Thomas Stipsits) hat's nicht leicht. Ständig klopft ihm jemand auf die Finger: sein erfolgsorientierter Vater Friedrich (Erwin Steinhauer), seine herrische Mutter Christine (Mona Seefried) oder seine nicht minder bestimmende Verlobte Julia (Katharina Straßer), die zu allem Überfluss vom arroganten Hotel-Konkurrenten Alex (Gery Seidl) umworben wird. Hätte Johannes das Sagen, dann hinge er die Hotellerie komplett an den Nagel und ginge seiner Leidenschaft für Musik nach. Bevor es so weit ist, flattert erst einmal ein Telegramm aus Griechenland ins Haus, das alles durcheinanderwirbelt.

Johannes hat auf einer einsamen Kykladen-Insel geerbt. Überstürzt packt er die Koffer. In Griechenland angekommen, gerät er zwischen die Fronten des umtriebigen Ilias (Kostas Antalopoulos), Taxifahrer, Notar und Bürgermeister in Personalunion, und der schönen Gastronomin Rina (Claudia Kottal), die Johannes beide auf ihre Weise hinters Licht führen. Bei seinem Versuch, das Dickicht aus Lügen und Geheimnissen zu lichten, muss sich Johannes zudem vor den österreichischen Swingern Geli (Margarethe Tiesel) und Werner (Andreas Vitásek) in acht nehmen.

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Griechenland oder der laufende Huhn

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"Griechenland oder der laufende Huhn": Erben will gelernt sein

Mit Culture-Clash-Komödien und den öffentlichen Reaktionen darauf kennt sich Eva Spreitzhofer bestens aus. Die österreichische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin bescherte dem deutschsprachigen Publikum den Kassenschlager "Womit haben wir das verdient?" (2018). Mehr als 75.000 Besucher wollten den Film, in dem die Tochter einer überzeugten Atheistin und Feministin zum Islam konvertiert, allein in seinem Herkunftsland sehen. Erwartungsgemäß kam der Inhalt nicht bei allen Kritikern gut an. Das wird sich bei Spreitzhofers neuem Film ähnlich gestalten. Dem Zuschauerzulauf tut es indes keinen Abbruch.

Culture Clash auf den Kykladen

In Österreich lösten bislang mehr als eine Viertelmillion Menschen ein Ticket, um dabei zuzusehen, wie sich Thomas Stipsits ("Love Machine", 2019) als Hotelerbe Johannes auf einer griechischen Insel zum Affen macht. Ohne Klischees kommt das freilich nicht aus. Doch welche Komödie schafft das schon? Und erfreulich ist, dass nicht nur die Insulaner, sondern vor allem der Zugereiste und dessen in der Heimat verbliebene Angehörige ordentlich ihr Fett abbekommen. Zudem sind alle Überzeichnungen durchweg positiv konnotiert.

Stipsits' Johannes ist ein unselbstständiges und etwas einfältiges Muttersöhnchen, dafür aber liebenswert und herzensgut. Claudia Kottal mag es als resolute Rina mit dem aufgesetzten griechischen Akzent übertreiben, dafür ist ihre Figur erfrischend emanzipiert. Mona Seefried als Johannes' Mutter Christine und Katharina Straßer als dessen Verlobte Julia liefern sich einen amüsanten Schlagabtausch, unter welcher Fuchtel Johannes steht. Und Kostas Antalopoulos' umtriebiger Ilias ist im besten Sinne ein Schlawiner.

Wenig Biss, dafür viel Atmosphäre

Unter so viel wohlmeinender Figurenzeichnung leidet sichtlich der Biss. Aber "Griechenland oder der laufende Huhn" will auch gar keine bitterböse Satire, sondern ein sommerlicher Wohlfühlfilm sein. Selbst einige makabre und ein paar anzügliche Gags sind allgemeinverträglich verpackt. Dazu passt, dass sowohl die Passagen in Wien als auch die in Griechenland von Kamerafrau Eva Testor in solch leuchtenden Farben eingefangen wurden, dass sie umgehend Lust auf Urlaub machen.

Gedreht wurde übrigens pandemiebedingt in zwei Abschnitten. Während Eva Spreitzhofer in Wien auf dem Regiestuhl saß, nahm ihre Kollegin Claudia Jüptner-Jonstorf in Griechenland darauf Platz. Das Drehbuch, an dem Hauptdarsteller und Griechenland-Kenner Stipsits gemeinsam mit Spreitzhofer und Iris Moizi geschrieben hat, setzt ganz klassisch auf eine Fish-out-of-water-Situation, eine Handvoll Verwechslungen und zwei widerstreitende Parteien, die sich genüsslich bekriegen und deren wahre Absichten zunächst im Verborgenen bleiben. Der eine oder andere Dialog hätte zwar mehr Pointiertheit vertragen, alles in allem kann sich dieser Film aber nicht nur sehen, sondern dank Iva Zabkars gelungener Musik und eines locker-leichten Austropop-Soundtracks auch hören lassen.

Fazit: In Österreich ist der Film bereits ein Kassenschlager, jetzt kommt "Griechenland oder der laufende Huhn" auch in die deutschen Kinos. Eine gut geschriebene, spielfreudig dargebotene und atemberaubend fotografierte Wohlfühlkomödie, die Lust auf Urlaub macht.




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Besetzung & Crew von "Griechenland oder der laufende Huhn"

Land: Griechenland
Jahr: 2023
Genre: Komödie
Originaltitel: Griechenland
Länge: 94 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 06.07.2023
Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff, Eva Spreitzhofer
Darsteller: Kostas Antalopoulos als Ilias, Claudia Kottal als Rina, Mona Seefried als Christine, Gery Seidl als Alex, Erwin Steinhauer als Friedrich
Kamera: Eva Testor
Verleih: Filmwelt

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