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Sieben Tage (2025)

Seven Days

Drama über eine im Iran inhaftierte Regimegegnerin, die einen Freigang nutzt, um ihre Familie jenseits der Grenze wiederzusehen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.5 / 5

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Die Menschenrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin Maryam (Vishka Asayesh) ist im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert. Sie hat ihre Kinder seit sechs Jahren nicht mehr gesehen. Ihr Mann Behnam (Majid Bakhtiari) lebt mit dem nun zehnjährigen Sohn Alborz (Sam Vafa) und der jugendlichen Tochter Dena (Tanaz Molaei) in Hamburg. Nun reisen sie zu dritt in die Türkei, in ein Dorf an der iranischen Grenze. Dort wollen sie auf Maryam warten.

Behnam hat mit Maryams Bruder Nima (Sina Parvaneh) einen Fluchtplan geschmiedet, von dem Maryam nichts weiß. Sie hat einen siebentägigen Hafturlaub bekommen, um sich nach einer Herzattacke ärztlich untersuchen zu lassen. Nima redet ihr in Teheran zu, sich von Fluchthelfern in die Berge bringen zu lassen, die Grenze zu überqueren und zu ihrer Familie zu stoßen. Maryam, die sich sehr nach ihren Kindern sehnt, willigt ein, die gefährliche Flucht zu wagen. Sie schmiedet einen eigenen Plan.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Sieben Tage“: Eine Regimegegnerin und Mutter

Dieses Drama des deutsch-iranischen Regisseurs Ali Samadi Ahadi ("45 Minuten bis Ramallah“, "Salami Aleikum“) würdigt die Menschenrechtsaktivistinnen, die in iranischen Gefängnissen einsitzen und ihren Widerstand gegen das Regime nicht aufgeben. Die fiktionale Hauptfigur Maryam bekommt die Chance, über die Grenze in die Türkei zu fliehen und zu ihrer im Ausland lebenden Familie zu stoßen. Wird sie sich für die Kinder und den Mann entscheiden und den politischen Kampf im Exil weiterführen? Das Drehbuch für "Sieben Tage“ stammt von dem iranischen Filmemacher Mohammad Rasoulof ("Die Saat des heiligen Feigenbaums“), der mittlerweile aufgrund von politischer Verfolgung selbst im Exil lebt.

Flucht über die Berge

Der Film ist in zwei unterschiedliche Etappen gegliedert, erstens die spannungsgeladene Flucht über die Berge, zweitens das schöne, aber auch konflikthafte Zusammensein mit der Familie. Mehrere Fluchthelfer nehmen Maryam im Auto und zu Pferd mit, gesprochen wird oft gar nicht. Maryam bekommt Handys für Anweisungen zugeteilt und wieder entwendet, soll ihr Gesicht bedecken, weil sie im Iran als Dissidentin berühmt ist. Die allgegenwärtige Gefahr ist spürbar, jeder Mann, der irgendwo auf der Straße herumsteht, könnte ein Spitzel, ein Polizist in Zivil sein. Die tagelange Flucht geht im Winter in die Berge, durch den Schnee. Gedreht wurde hauptsächlich in den menschenleeren Weiten Georgiens, nur wenige Szenen konnten verdeckt im Iran gefilmt werden.

Die Wut der Tochter

Maryam erreicht das Bergdorf auf türkisch-kurdischem Gebiet. Der Mann, die beiden Kinder haben ein Häuschen angemietet, in dem die Familie nun nach der jahrelangen Trennung das Zusammensein proben kann. Der kleine Sohn Alborz genießt es, die Mutter wieder zu haben, die jugendliche Tochter Dena aber zeigt ihr zunächst die kalte Schulter. Sie nimmt es Maryam übel, dass sie so lange lieber ihren politischen Kampf führte, statt für die Kinder da zu sein. Maryam aber bemüht sich, einen Draht zu Dena zu finden. Sie weiß, wie sehr es nun auf ihren Beitrag als Mutter ankommt.

Diese wechselhaften Szenen in der wieder vereinigten Familie sind sehr berührend und von allen Darsteller*innen überzeugend gespielt. Mit ihnen erhält der Film die emotionale Kraft, welche die Geschichte für ihr Ende braucht. An der Auflösung scheiden sich vermutlich die Geister, aber Maryam wirkt gerade deswegen sehr klar, weil sie sich nicht einreden lässt, wie sie zu handeln hat. Der Film endet mit einem Zitat der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Aktivistin Narges Mohammadi, die auch Mutter ist.

Fazit: Mit diesem kraftvollen Drama lenken der Regisseur Ali Samadi Ahadi und der Drehbuchautor Mohammad Rasoulof den Blick auf iranische Menschenrechtsaktivistinnen wie Narges Mohammadi, die dem Regime auch in der Haft die Stirn bieten. Wenn sie Kinder haben, wachsen diese ohne Mutter auf. Die Hauptfigur der bewegenden fiktionalen Geschichte nutzt die Gelegenheit, während eines Hafturlaubs die gefährliche Flucht über die Berge zu wagen. Sie will ihre Familie, die hinter der Grenze auf sie wartet, nach jahrelanger Trennung in die Arme schließen und den Kindern ermöglichen, ihr persönliches Dilemma zu verstehen.




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Zum Video: Sieben Tage

Besetzung & Crew von "Sieben Tage"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Drama
Originaltitel: Seven Days
Länge: 113 Minuten
Kinostart: 15.05.2025
Regie: Ali Samadi Ahadi
Darsteller: Vishka Asayesh, Majid Bakhtiari, Melika Foroutan, Zanyar Mohammadi als Zanyar, Tanaz Molaei
Verleih: Little Dream Entertainment GmbH

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