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Vier Mütter für Edward (2025)
Four Mothers
Tragikomödie über einen Schriftsteller, der es an einem Wochenende gleich mit vier älteren Damen zu tun bekommt, die ihn ordentlich auf Trab halten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Edward (James McArdle), ein Schriftsteller in seinen Dreißigern, steht kurz vor seinem ersten großen literarischen Erfolg. Wäre da nicht seine Mutter (Fionnula Flanagan), mit der er unter einem Dach lebt. Edward liebt die charmante, aber durchaus resolute ältere Dame über alles – sie kann ihm aber auch den letzten Nerv rauben. Gerade als Edwards Verlag ihm eine große Lesereise durch die USA vorschlägt nehmen die Ereignisse eine unerwartete Wendung: Seine besten Freunde fahren spontan zu einem Pride-Event nach Spanien und geben ihre Mütter in die "Obhut“ von Edward. Was folgt, ist ein chaotisches Wochenende, an dem Edward versucht, seine beruflichen Pläne und den Alltag mit vier streitlustigen, exzentrischen älteren Frauen zu vereinen.
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Filmkritik
Pflichterfüllung bis zur Erschöpfung
Inspiration für sein neuestes Werk fand Regisseur Darren Thornton, der gemeinsam mit seinem Bruder Colin auch das Skript verfasste, beim italienischen Kritikererfolg "Ein Festmahl im August“ (2008). Hauptfigur Edward, mit großer Einfühlsamkeit und Sanftmut von James McArdle gespielt, ist ein höchst interessanter, ambivalenter Charakter. Bis zur Beinahe-Erschöpfung kümmert er sich seit fünf Jahren aufopferungsvoll um seine nach einem Schlaganfall gesundheitlich stark eingeschränkte Mutter, die über einen Tablet mit Sprachausgabe mit ihrer Umwelt kommuniziert.
Edward hat früh gelernt, seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich nur um das Wohl anderer zu kümmern. Dieses, bei dem 35-Jährigen sehr stark ausgeprägte Helfersyndrom bringt ihn ein ums andere Mal an die Grenze der Belastbarkeit und nah an die (Selbst)Aufgabe. Vor allem nachdem der Haushalt spontan um drei weitere ältere Damen anwächst – und Edward für einige Tage mit der Situation gänzlich überfordert ist. "Vier Mütter für Edward“ zeigt in diesen Momenten aber auch die Herausforderungen häuslicher Pflege durch Angehörige und wie schwierig und kompliziert sich das Zusammenleben der Generationen unter einem Dach gestalten kann.
Der Wunsch nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit
Der Hauptcharakter des Films ist nicht fähig zu Entschlüssen und kann seinen Standpunkt nur schwer vertreten. Andererseits sehnt sich Edward insgeheim nach der Erfüllung seiner Wünsche (den Durchbruch als Jugendbuch-Autor) und strebt, zumindest subtil und in Nuancen, nach Freiheit und einem eigenen, selbstbestimmten Leben. Die Thornton-Brüder gestehen ihrem Protagonisten in dieser komplexen Gemengelage unterschiedlicher Bedürfnisse und widerstreitender Emotionen dennoch charakterliche Entwicklungen zu, wodurch Edward nah- und greifbarer wird. Erwähnenswert und löblich ist zudem, dass die Homosexualität von Edward und seinen Freunden nie Thema ist – sie ist selbstverständlich und ein normaler, unauffälliger Teil der Story, der nie weiter ausgeführt wird.
Trotz der weiter oben erwähnten ernsten Themen und zum Nachdenken anregenden Aspekte (Krankheit, Pflege, Abhängigkeit und Hilfsbedürftigkeit im Alter), ist "Vier Mütter für Edward“ durchzogen von einer angenehmen Leichtigkeit und einem charmanten Humor, ohne je zotig oder unangemessen zu wirken. Wenn Edward von "seinen Müttern“ schamlos herumkommandiert oder wieder einmal mit der bitteren aber wahren Tatsache konfrontiert wird, selbstständig einfach keine Entscheidungen treffen zu können, dann laden diese augenzwinkernden Szenen zu amüsiertem Schmunzeln ein.
Fazit: Leichtfüßige, liebenswürdige Tragikomödie über die unterschiedlichen Vorstellungen vom Zusammenleben und über die (selbstbewusste) Gestaltung des eigenen Lebens im Spannungsfeld zwischen Familie, Job, Pflichterfüllung und persönlichen Wünschen.
Inspiration für sein neuestes Werk fand Regisseur Darren Thornton, der gemeinsam mit seinem Bruder Colin auch das Skript verfasste, beim italienischen Kritikererfolg "Ein Festmahl im August“ (2008). Hauptfigur Edward, mit großer Einfühlsamkeit und Sanftmut von James McArdle gespielt, ist ein höchst interessanter, ambivalenter Charakter. Bis zur Beinahe-Erschöpfung kümmert er sich seit fünf Jahren aufopferungsvoll um seine nach einem Schlaganfall gesundheitlich stark eingeschränkte Mutter, die über einen Tablet mit Sprachausgabe mit ihrer Umwelt kommuniziert.
Edward hat früh gelernt, seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich nur um das Wohl anderer zu kümmern. Dieses, bei dem 35-Jährigen sehr stark ausgeprägte Helfersyndrom bringt ihn ein ums andere Mal an die Grenze der Belastbarkeit und nah an die (Selbst)Aufgabe. Vor allem nachdem der Haushalt spontan um drei weitere ältere Damen anwächst – und Edward für einige Tage mit der Situation gänzlich überfordert ist. "Vier Mütter für Edward“ zeigt in diesen Momenten aber auch die Herausforderungen häuslicher Pflege durch Angehörige und wie schwierig und kompliziert sich das Zusammenleben der Generationen unter einem Dach gestalten kann.
Der Wunsch nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit
Der Hauptcharakter des Films ist nicht fähig zu Entschlüssen und kann seinen Standpunkt nur schwer vertreten. Andererseits sehnt sich Edward insgeheim nach der Erfüllung seiner Wünsche (den Durchbruch als Jugendbuch-Autor) und strebt, zumindest subtil und in Nuancen, nach Freiheit und einem eigenen, selbstbestimmten Leben. Die Thornton-Brüder gestehen ihrem Protagonisten in dieser komplexen Gemengelage unterschiedlicher Bedürfnisse und widerstreitender Emotionen dennoch charakterliche Entwicklungen zu, wodurch Edward nah- und greifbarer wird. Erwähnenswert und löblich ist zudem, dass die Homosexualität von Edward und seinen Freunden nie Thema ist – sie ist selbstverständlich und ein normaler, unauffälliger Teil der Story, der nie weiter ausgeführt wird.
Trotz der weiter oben erwähnten ernsten Themen und zum Nachdenken anregenden Aspekte (Krankheit, Pflege, Abhängigkeit und Hilfsbedürftigkeit im Alter), ist "Vier Mütter für Edward“ durchzogen von einer angenehmen Leichtigkeit und einem charmanten Humor, ohne je zotig oder unangemessen zu wirken. Wenn Edward von "seinen Müttern“ schamlos herumkommandiert oder wieder einmal mit der bitteren aber wahren Tatsache konfrontiert wird, selbstständig einfach keine Entscheidungen treffen zu können, dann laden diese augenzwinkernden Szenen zu amüsiertem Schmunzeln ein.
Fazit: Leichtfüßige, liebenswürdige Tragikomödie über die unterschiedlichen Vorstellungen vom Zusammenleben und über die (selbstbewusste) Gestaltung des eigenen Lebens im Spannungsfeld zwischen Familie, Job, Pflichterfüllung und persönlichen Wünschen.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Vier Mütter für Edward"
Land: IrlandJahr: 2025
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Four Mothers
Länge: 89 Minuten
Kinostart: 10.07.2025
Regie: Darren Thornton
Darsteller: James McArdle als Edward, Fionnula Flanagan als Alma, Anne Nolan als Dinner Lady, Nicola Devine als Dinner Lady, Carl Austin
Kamera: Tom Comerford, Burschi Wojnar
Verleih: Pandora Film