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Hysteria! (2025)
Dynamik des ArgwohnsKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Bei Dreharbeiten eines Projekts über den Brandanschlag von Solingen wird eine Wohnung in Brand gesetzt. Als Komparsen aus einem Flüchtlingsheim herausfinden, dass versehentlich ein echter Koran verbrannt wurde, kommt es zu heftigen Diskussionen. Regieassistentin Elif (Devrim Lingnau) zeigt wenig Verständnis für die Kritik und verteidigt die Position des Regisseurs Yiğit (Serkan Kaya). Dieser bietet ihr an, während seiner Abwesenheit in der gemeinsamen Wohnung von ihm und seiner Partnerin Lilith (Nicolette Krebitz) zu übernachten. Als Elif den Schlüssel zu dessen Wohnung verliert, dort Filmrollen verschwinden und sich ein unbekannter Finder per Telefon meldet, gerät sie zunehmend in Panik.
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Filmkritik
Schon in dem auf der 69. Berlinale als bester Erstlingsfilm ausgezeichneten "Oray“ beschäftigte sich Mehmet Akif Büyükatalay mit Streitfragen des islamischen Glaubens. Rund um die Folgen einer ausgesprochenen Scheidungsformel ließ der in Hagen lebende Regisseur zwar Kritik an schwer nachzuvollziehenden Geboten anklingen, verurteilte aber keinen der Charaktere. Konflikte um Muslime in Deutschland und die strengen Regeln des Korans beschäftigen ihn weiterhin in seinem Werk. In "Oray“ wollte er keine endgültigen Antworten auf die aufgeworfenen Fragen liefern.
Im Nachfolger "Hysteria“ erweist sich der Appell zu Kommunikation als Lösungsweg für die Konflikte zwischen den Fronten. Angesichts der Mauern in den Köpfen zeigt sich dies allerdings als schwer möglich. Schon der im Film-im-Film-Prolog angeschnittene Brandanschlag auf eine türkische Familie 1993 in Solingen verdeutlicht, dass Hass und Gewalt einen Dialog unmöglich machen. Auch bei den folgenden Diskussionen um eine versehentlich bei den Dreharbeiten verbrannte Koran-Schrift bleiben die Positionen festgefahren.
Möglicherweise aufgrund ihrer Verteidigung des Regisseurs glaubt sich Praktikantin Elif im Visier eines Unbekannten. Nach ihren Schlüsselverlust für die Wohnung des Filmemachers häufen sich Störungen im Betriebsablauf von Beschwerdemails über verschwundenes Filmmaterials. Mit zunehmenden Spannungen aus Verdächtigungen, Anklagen und Abwehrversuchen entwickelt Mehmet Akif Büyükatalay einen bitteren Beitrag zu gesellschaftlichen und politischen Fallstricken. Vom Diskurs über festgefahrene Positionen wandelt sich "Hysteria“ zunehmend zum Paranoia-Thriller.
Dabei erweist sich die Besetzung mit Devrim Lingnau ("Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazcar-Linien“) als Glücksfall. Wie ihre Figur als Akteurin mit "unsichtbaren“ türkischen Wurzeln vermag sie die Zerrissenheit und Verzweiflung der Praktikantin umso deutlicher zu vermitteln. Im Bestreben, aufgrund ihrer Stellung am Ende des Film-Betriebsablaufs keine Fehler zu machen, verstrickt sie sich immer stärker in Ausflüchte und Lügen. Ähnlich vielschichtig angelegt sind auch die weiteren Charaktere in dem bissigen Kommentar zu Vorurteilen und Projektionsflächen.
Fazit: Fesselndes Thriller-Drama über wachsenden Rassismus, Feindbilder und Paranoia in der Gesellschaft mit teils sarkastischem Humor.
Im Nachfolger "Hysteria“ erweist sich der Appell zu Kommunikation als Lösungsweg für die Konflikte zwischen den Fronten. Angesichts der Mauern in den Köpfen zeigt sich dies allerdings als schwer möglich. Schon der im Film-im-Film-Prolog angeschnittene Brandanschlag auf eine türkische Familie 1993 in Solingen verdeutlicht, dass Hass und Gewalt einen Dialog unmöglich machen. Auch bei den folgenden Diskussionen um eine versehentlich bei den Dreharbeiten verbrannte Koran-Schrift bleiben die Positionen festgefahren.
Möglicherweise aufgrund ihrer Verteidigung des Regisseurs glaubt sich Praktikantin Elif im Visier eines Unbekannten. Nach ihren Schlüsselverlust für die Wohnung des Filmemachers häufen sich Störungen im Betriebsablauf von Beschwerdemails über verschwundenes Filmmaterials. Mit zunehmenden Spannungen aus Verdächtigungen, Anklagen und Abwehrversuchen entwickelt Mehmet Akif Büyükatalay einen bitteren Beitrag zu gesellschaftlichen und politischen Fallstricken. Vom Diskurs über festgefahrene Positionen wandelt sich "Hysteria“ zunehmend zum Paranoia-Thriller.
Dabei erweist sich die Besetzung mit Devrim Lingnau ("Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazcar-Linien“) als Glücksfall. Wie ihre Figur als Akteurin mit "unsichtbaren“ türkischen Wurzeln vermag sie die Zerrissenheit und Verzweiflung der Praktikantin umso deutlicher zu vermitteln. Im Bestreben, aufgrund ihrer Stellung am Ende des Film-Betriebsablaufs keine Fehler zu machen, verstrickt sie sich immer stärker in Ausflüchte und Lügen. Ähnlich vielschichtig angelegt sind auch die weiteren Charaktere in dem bissigen Kommentar zu Vorurteilen und Projektionsflächen.
Fazit: Fesselndes Thriller-Drama über wachsenden Rassismus, Feindbilder und Paranoia in der Gesellschaft mit teils sarkastischem Humor.
Gregor Ries
FBW-Bewertung zu "Hysteria!"Jurybegründung anzeigen
Mehmet Akif Büyükatalay spielt in HYSTERIA mit einem der gefährlichsten Tabus unserer Zeit. Sein Film gehört zu der Gattung ?Film im Film? - in ihm wird also von den Dreharbeiten und Produktionsumständen eines fiktiven Filmprojekts erzählt. Auf dem [...mehr]TrailerAlle "Hysteria!"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Hysteria!"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Thriller
Länge: 104 Minuten
Kinostart: 06.11.2025
Regie: Mehmet Akif Büyükatalay
Darsteller: Devrim Lingnau als Elif, Mehdi Meskar als Said, Serkan Kaya als Yigit, Nicolette Krebitz als Lilith, Aziz Çapkurt als Mustafa
Kamera: Christian Kochmann
Verleih: Rapid Eye Movies
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