Winnetou 2 (1964)

Nachdem sich die Karl-May-Adaptionen "Der Schatz im Silbersee" (1962) und "Winnetou 1" (1963) als überaus große kommerzielle Erfolge erwiesen hatten, folgte bereits im Jahre 1964 "Winnetou 2", abermals nach einem Drehbuch von H. G. Petersson und unter der Regie von Harald Reinl. Und auch damit war noch lange kein Ende der Reihe in Sicht. 1965 ging es mit "Winnetou 3" weiter; darüber hinaus entstanden diverse weitere Western auf Basis von May-Vorlagen, etwa "Unter Geiern" (1964) und "Der Ölprinz" (1965), sowie einige Filme um die bekannten Figuren, deren Plots indes mit Mays literarischen Werken kaum noch etwas zu tun hatten, unter anderem "Old Shatterhand" (1964) und "Winnetou und sein Freund Old Firehand" (1966).

Ein zentraler Handlungsstrang von "Winnetou 2" ist die tragische Liebe des Titelhelden zu Ribanna, Tochter des Häuptlings des Stammes der Assiniboine. Diese wird sehr einnehmend von Karin Dor ("Im weißen Rößl", "James Bond 007 – Man lebt nur zweimal") verkörpert. Ohnehin bietet der Film neben seinen Stars Pierre Brice (als Winnetou) und Lex Barker (als Old Shatterhand) eine äußerst interessante Besetzung. So wird der Leutnant Robert Merril, der Ribanna als Zeichen des Friedens zur Ehefrau nehmen möchte, von der späteren Italowestern-Ikone Terence Hill (hier noch unter dem bürgerlichen Namen Mario Girotti) gespielt. Ferner sind der Brite Anthony Steel als geldgieriger Schurke Bud Forrester sowie Klaus Kinski als Handlanger des Schurken und Eddi Arent als abenteuerlustiger Lord zu sehen.

Zur Romantik kommen erneut die eindrücklichen Landschaftsaufnahmen sowie die aufwendigen Kulissen und die beachtliche Action. Mehr noch als in "Winnetou 1" zeigt sich hier, dass es sich um recht triviale Unterhaltung mit stereotypem Personal handelt; die Atmosphäre ist aber immer noch stimmig.

Fazit: Ein Abenteuer mit viel Gefühl und tollen Bildern, das zudem von einer reizvollen Schauspiel-Riege profitiert.