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Neue Richtlinien

Britische Filmbewertungsstelle will liberaler werden

In Amerika wird bekanntlich heftigst gegen die teilweise unverständlichen Entscheidungen der nationalen Filmbewertungsstelle gewettert.

In Amerika wird bekanntlich heftigst gegen die teilweise unverständlichen Entscheidungen der nationalen Filmbewertungsstelle gewettert. Das scheint sich das britische Äquivalent, das British Board of Film Classification (BBFC) zu Herzen genommen zu haben. Nach 87 Jahren völlig ungestörer Entscheidung darüber, was das gemeine Publikum sehen darf und was nicht, will die BBFC nun doch mal nachforschen, wieviel Sex and Crime die Kinogänger zu ertragen bereit wären. Robin Duval, neuer Chef der BBFC, hat beschlossen neue Richtlinien für die Filmbewertung zu erstellen, in denen klar und deutlich steht, was erlaubt ist und was nicht. Sinn und Zweck der Übung: Die Bewertung soll transparenter und für jeden nachvollziehbar werden. Die neuen Richtlinien sollen dann an jeden geschickt werden, der in irgendeiner Form mit der Filmindustrie in Verbindung steht, auch Gruppen die die normalen Kinogänger repräsentieren sollen damit bedacht werden. Hauptsächlich will das BBFC wohl etwas lockerer mit sexuellen Inhalten umgehen, so soll beispielsweise Onscreen-Masturbation nicht mehr ausnahmslos verboten werden. Erst vor kurzem hatte die BBFC von einigen konservativen Gruppen auf den Deckel bekommen, weil es dem französischen Film "Romance" ohne Beanstandung eine Freigabe erteilte. In dem Streifen ist sowohl ein erigierter Penis zu sehen, als auch Oralverkehr, Sadomasochismus, Masturbation und Vergewaltigung. Diese Entscheidung der BBFC, so Duval, erkläre sich rein den Willen, etwas entspannter mit Hardcore-Pornographie umzugehen.


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