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Mark Wahlberg und Kate Mara in Shooter
Mark Wahlberg und Kate Mara in Shooter
© Paramount Pictures

TV-Tips für Samstag (25.4.): Mark Wahlberg schießt scharf

Pro7 zeigt "Shooter"

Krachen lassen kann man es mit den "Transformers" im Hauptprogramm, für den besten Film des Abends ist indes langes Aufbleiben erforderlich: Pro7 zeigt den Kriminalfilm "Shooter" mit Mark Wahlberg im Nachtprogramm.

"Transformers 3: Die dunkle Seite des Mondes", Sat1, 20:15 Uhr:

Die Autobots erfahren von einem Cybertron-Raumschiff, das auf dem Mond versteckt liegt, und liefern sich mit den Deceptions ein Rennen, es als Erste zu erreichen und seine Geheimnisse zu erfahren.

Man kann von Michael Bay halten, was man will, und man kann von der "Transformers"-Reihe halten, was man will - auch die härtesten Kritiker geben zu, dass die technische Meisterschaft der Science Fiction-Reihe außergewöhnlich ist. Was Bay und sein Team an Bildern und Tönen auf die Leinwand zaubern, ist nichts Anderes als beeindruckend. Das sah auch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences so, welche die Paramount Pictures-Produktion für drei "Oscars" nominierte: Für die "Beste Tonmischung", den "Besten Tonschnitt" und die "Besten Spezialeffekte". Zugleich erhielt der Streifen aber auch acht Nominierungen für die "Goldene Himbeere", also die schlechtesten Leistungen des Jahres, für Bay selbst und ansonsten hauptsächlich in den Schauspieler-Kategorien, wobei sich die Razzies auf Hauptdarstellerin Rosie Huntington-Whiteley nur als "Das Unterwäsche-Model" bezogen. Sie hatte Megan Fox ersetzt, die es sich mit ihrem Regisseur verscherzt hatte, als sie ihn und seinen ihrer Ansicht nach diktatorischen Inszenierungsstil mit Adolf Hitler verglichen hatte.

Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. So technisch brillant "Dark of the Moon" ist, so dünn und nichtig ist das Drehbuch und so sehr fehlt es Bay als Geschichtenerzähler an Maß: Mit 154 Minuten ist ihm sein Opus von 2011 absurd überlang geraten, und die Länge scheint er hauptsächlich mit Lautstärke wettmachen zu wollen.

Nach dem übel verrissenen zweiten Teil, von dem sich Bay schließlich teilweise sogar selbst distanzierte (aber für dessen Schwächen hauptsächlich den Streik der Drehbuchautoren verantwortlich machte), gelobte der Filmemacher, aus seinen Fehlern gelernt zu haben und besonders auf den "Deppenhumor" verzichten zu wollen, statt dessen tiefer in die Mythologie der "Transformers"-Saga eintauchen zu wollen. Da vom Drehbuchtrio des zweiten Teils Roberto Orci und Alex Kurtzman nicht mehr weitermachen wollten, blieb noch Ehren Kruger, der als großer "Star Trek"-Fan viele Anspielungen auf die Science Fiction-Reihe unterbrachte. Im Original leiht Mr. Spock persönlich, Leonard Nimoy, seine Stimme für die neue Transformers-Figur Sentinel Prime.

500 Autos wurden während der gefährlichen Dreharbeiten verschrottet, bei denen es zu einem schweren Unfall kam (Paramount musste der Stunt-Frau 18 Millionen Dollar an Schadensersatz zahlen). In der Postproduktion setzte Industrial Light and Magic teilweise seine gesamte Rechnerkapazität ein. Da der dritte Teil erstmals in 3D gedreht, zum Teil auch im Nachgang konvertiert worden war, bedeutete dies nochmals mehr Arbeit für die Spezialeffekte-Künstler und -Techniker. Letztlich kostete die Produktion die stattliche Summe von 195 Millionen Dollar, die gemindert werden konnte, weil zahlreiche Firmen wie schon in den ersten beiden Teilen schamloses Product Placement im Film hatten unterbringen können.

Am Ende zeigten sich die Kritiker wiederum mehrheitlich unbeeindruckt, was Bay und Paramount Pictures aber herzlich egal sein konnte, denn "Transformers 3" ließ die Kinokassen klingeln: Mit weltweit 1,1 Milliarden Dollar ist "Dark of the Moon" bis heute der erfolgreichste Teil der Reihe und war hinter "Harry Potter and the Deathly Hallows - Part Two" der weltweit zweiterfolgreichste Film des Jahres.

Kritiker Adam Tobias fasste sein Lob für "Watertown Daily Times" wie folgt zusammen: "Auch wenn die erstaunlichen Spezialeffekt und der Einsatz der Stunt-Leute unvergessliche Anblicke bieten, sollte man sich klar machen: Die Augen sind bei diesem Film das einzige Organ im Körper, die jegliche Art von Stimulation erhalten."




"Shooter", Pro7, 00:50 Uhr:
Ein zurückgezogen lebender Scharfschütze (Mark Wahlberg) erfährt von einem geplanten Attentat auf den US-Präsidenten und versucht vergeblich, dies zu verhindern. Nachdem ein Doppelspiel mit ihm getrieben wurde und ihm die Verantwortung für das Attentat in die Schuhe geschoben wird, versucht er, die wahren Mörder zu finden - und die Verantwortlichen dahinter.

Antoine Fuqua ("The Equalizer") setzte 2007 den Roman "Point of Impact" von Stephen Hunter aus dem Jahr 1993 in Szene, der zahlreiche Anspielungen auf das Attentat auf John F Kennedy enthalten hatte, temporeich und effektvoll in Szene. Einige Kritiker warfen dem Kriminalfilm indes vor, Selbstjustiz zu verherrlichen. Gedreht wurden die meisten Szenen der 61 Millionen Dollar teuren Produktion in Kanada.

Die Kritiken des Films waren lediglich gemischt, und beim Publikum kam er ebenfalls nur mäßig an. Einer der Fürsprecher ist Kritiker Ben Rawson-Jones für "Digital Spy": "Der Film ist nichts Besonderes, aber die Kombination aus ansprechenden Darstellern, verblüffenden Handlungswendungen und spannenden Action-Szenen sorgen dafür, dass man stets unterhalten wird."



"Spiel mit der Angst", ZDF, 01:00 Uhr:
Ein soziopathischer Entführer (Pierce Brosnan) treibt ein in Chicago bis dahin perfekt zusammenlebendes Ehepaar (Mario Bello und Gerald Butler) schrittweise mit seinem perversen Katz- und Maus-Spiel an ihre absolute Belastungsgrenze.

Dieser kaum bekannte britische Thriller von 2007, bei dem Vancouver für Chicago einstand, ist besonders für den Rollenwechsel von Brosnan bemerkenswert, der hier in die Bösewichtrolle schlüpfte. Der von dem Briten Mike Barker ("Best Laid Plans") für immerhin 20 Millionen Dollar inszenierte Streifen bespielte nur wenige Kinoleinwände. In den USA feierte er seine Premiere nur im Fernsehen und in Deutschland lediglich auf DVD.

Im Original lautet der Titel "Butterfly on a Wheel" (war aber auch in den USA als "Shattered" und in Europa als "Desperate Hours" benannt). Das bezieht sich auf das Zitat "Who breaks a butterfly upon a wheel" aus dem Gedicht "Epistle to Dr Arbuthnot" von Alexander Pope aus dem Jahr 1735. Übertragen heißt die Redewendung "Wer knackt eine Nuss mit einem Vorschlaghammer?" und bezieht sich auf einen Riesenaufwand, den jemand treibt, um ein vermeintlich kleines Ziel zu erreichen.

"Ein wirkungsvoller kleiner Thriller, der von einem mörderisch hohen Tempo und einem Trio starker darstellerischer Leistungen getragen wird", lobte Kritiker David Nusair für "Reel Film Reviews".

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