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Men In Black 3 mit Rick Baker
Men In Black 3 mit Rick Baker
© Sony Pictures

Maskenbildner-Maestro Rick Baker geht in Rente

Keine Chance mehr gegen Computer

In der Konkurrenz um die Gunst der Hollywood-Studios zwischen Mensch und Maschine gewinnen Letztere weiter Oberwasser. Und dies zeigt sich nirgendwo schmerzhafter als in der Ankündigung von Maskenbildner und Spezialeffekte-Künstler Rick Baker, in den Ruhestand zu gehen - eine Ankündigung, die im Internet zu einem massiven Bedauern von Kinofans weltweit geführt hat.

Baker gilt als einer der größten Künstler seiner Zunft: Seine Ideen, Entwürfe, sein Make-up und seine Figuren sind jedem bekannt, der sich auch nur im Geringsten für Spielfilme interessiert: "The Exorcist", die Jeff Bridges-Version von "King Kong", "Star Wars", "An American Werewolf in London", "Videodrome", "Gremlins 2", "Gorillas im Nebel", "Ed Wood", "Batman Forever", "Men in Black", "Der Grinch", "Der verrückte Professor" die Tim Burton-Version von "Planet der Affen", "Verwünscht", "Tron: Legacy" und "Tropic Thunder", wo er Robert Downey Jr in einen Afro-Amerikaner verwandelte. Sein letzte Arbeit war das Make-up für Angelina Jolie in "Maleficent" im vergangenen Jahr. Er hat sieben Academy Awards gewonnen, zuletzt 2011 für seine Arbeit an "The Wolfman", und war fünf weitere Mal nominiert. Er ist der Grund, warum sich ein so entsetzlicher Streifen wie die Eddie Murphy-"Komödie" "Norbit" von 2007 "Oscar-nominierter Film" nennen darf.

Nun erklärte der Maestro im kalifornischen Radiosender KPCC: "Die Computertechnologie hat mir bereits den Spezialeffekte-Teil abgenommen und beginnt nun auch, mir den Maskenbilderpart wegzunehmen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Ich bin 64 Jahre alt, und das Geschäft ist gerade verrückt. Ich möchte Dinge richtig machen, und die Studios wollen es billig und schnell. Das ist nicht das, was ich tun möchte, daher habe ich mich entschieden, dass es Zeit ist aufzuhören. Ich würde zwar gerne noch entwerfen und beraten, aber es wird wohl kein großes Studio mehr geben, für das ich arbeiten kann."

Über die vielen Tweets nach dieser Ankündigung, in Rente zu gehen, zeigte sich Rick "sehr überrascht und gerührt", wie er tweetete. "Danke euch allen! Ich fühle mich geliebt und wertgeschätzt. Was kann man sich mehr wünschen?" Und öffnete in seiner Euphorie vier Minuten in einem weiteren Tweet ein Hintertürchen: "Ich möchte euch alle wissen lassen, dass ich so lange künstlerisch tätig sein werde, wie ich kann. Ich freue mich auf dieses neue Kapitel meines Lebens."


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