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Tödliche Versprechen mit Viggo Mortensen und Armin...Stahl
Tödliche Versprechen mit Viggo Mortensen und Armin Mueller-Stahl
© Tobis Film

TV-Tips für Samstag (14.11.): David Cronenberg gibt ein tödliches Versprechen

ARD zeigt "Eastern Promises"

Das sechste "Harry Potter"-Abenteuer auf Sat1 im Hauptprogramm ist wieder sehenswert - insbesondere wenn man nicht bis zum Nachtprogramm warten kann, wenn die ARD mit David Cronenberg's "Eastern Promises" den besten Kinofilm des Abends ausstrahlt.

"Harry Potter und der Halbblutprinz", Sat1, 20:15 Uhr
In seinem sechsten Hogwarts-Jahr entdeckt Harry Potter (Daniel Radcliffe) ein altes Buch, das als "Eigentum des Halbblutprinzes" markiert ist und erfährt mehr über Lord Voldemort's (Ralph Fiennes) dunkle Vergangenheit.

Dieser sechste Teil der "Harry Potter"-Saga war sicherlich nicht leicht zu vermitteln. Die Handlung ist nicht mehr so selbst abgeschlossen wie in den ersten Abenteuern; wer hier nicht mit Vorwissen einschaltet oder im Bewusstsein, dass dieser Fantasy-Film keine zufriedenstellende Auflösung präsentieren kann, weil ja noch zwei weitere Streifen folgen werden, der wird wahrscheinlich nur Bahnhof (mit Gleis 9 3/4) verstehen und frustriert zurückbleiben. "Okay, es ist ein Bindeglied", schrieb Kritiker Dave White für movies.com, "aber es ist ein wirklich gutes Bindeglied."

Und Warner Brothers und die Filmemacher um Regisseur David Yates, dessen zweiter "Potter" nach dem vorangegangenen "Order of the Phoenix" dies ist, konnten 2009 darauf zählen, dass die treuen Fans der Romane und der Filme bestens orientiert waren. Yates gelang bei seiner Verfilmung der Vorlage von 2005 ein rundum gelungenes Werk: Düster, spannend, mitunter sehr witzig - vor allem aber visuell umwerfend (Bruno Delbonnel's grandiose Kameraarbeit wurde für einen "Oscar" nominiert). Auch emotional gelingt ein zufriedenstellender Bogen, der die Kritik und das Publikum rundum begeisterte.

"Yates und sein technisches Team sind die wahren Zauberer hier, die dem Betrachter den Atem rauben mit ihrem cineastischen Handwerk, ihrer illusionistischen Kunstfertigkeit und ihrer faszinierenden Zauberei", schwärmte Jason Best für "Movie Talk". Das für 250 Millionen Dollar produzierte Werk spielte weltweit 934 Millionen Dollar ein.



"Spy Game - Der finale Countdown", ZDF, 00:35 Uhr
Der sich in den Ruhestand verabschiedende CIA-Agent Nathan Muir (Robert Redford) erinnert sich an sein Training von Tom Bishop (Brad Pitt), während er gegen die Richtlinien des Geheimdienstes versucht, diesen aus den Fängen seiner chinesischen Häscher zu befreien.

Zuschauer, die Berlin kennen, werden sich wundern, wie hügelig die Stadt in diesem Thriller von 2001 wirkt. Dass liegt daran, dass die in Berlin spielenden Szenen von Regisseur Tony Scott ("Deja Vu") in Budapest gedreht wurden, was sich in einigen Einstellungen auch nicht verbergen lässt, wenn zum Beispiel die typischen gelben Straßenbahnen durchs Bild fahren. Ansonsten drehte man in Hong Kong, in Casablanca (das Beirut doubelt), in Washington D.C. und in England.

Die aufwendigen Dreharbeiten zusammen mit den beiden Stars trieben das Budget auf ungeheure 115 Millionen Dollar. Obwohl auch dank der positiven Kritiken die Universal Pictures-Produktion ein weltweiter Erfolg mit 143 Millionen Dollar wurde, konnte man so nicht viel Geld verdienen. Der nicht besonders originelle, aber intelligente und packende Streifen unterhielt auf jeden Fall besonders durch seine beiden Hauptdarsteller.

Ein südkoreanischer Zuschauer lobt: "Ein erstklassiger und glaubwürdiger Agenten-Thriller. Zwar gibt es die üblichen Handlungswendungen, aber auch eine großartige Figurenentwicklung. Die Action-Szenen sind realistisch, es gibt keinen technischen Schnickschnack oder unmögliche Stunts. Schnitt und Kamerabewegungen erinnern dabei an die Filme von John Woo oder Ang Lee."



"Tödliche Versprechen - Eastern Promises", ARD, 00:40 Uhr
Ein russischer Teenager stirbt in London, während sie ein Kind gebärt. Die Hebamme (Naomi Watts) findet in ihrem Tagebuch Hinweise auf eine Vergewaltigung durch das Mitglied einer russischen Mafia-Familie.

Der künstlerische Blitz schlug zweimal ein. Nach dem hochgelobten "A History of Violence" von 2005 taten sich Regisseur David Cronenberg und Hauptdarsteller Viggo Mortensen erneut zusammen und schufen einen wiederum atemberaubenden Thriller, der mit dem Vorgänger indes wenig gemein hatte. Hier tauchen Cronenberg und sein Drehbuchautor Steven Knight ("Madame Mallory und der Duft von Curry") in die postsozialistische Russenszene in London ein, wo familiäre Gemütlichkeit und Gewalt nebeneinander existieren.

Der Filmemacher wartet mit inszenatorischen Überraschungen auf und kann auf seine ausgezeichneten Schauspieler zählen, insbesondere Mortensen, der sein Können in einer kühnen Darstellung zeigt. Kein Wunder, dass der damals 48-Jährige für jeden Filmpreis nominiert wurde, den man sich denken kann - inklusive des Academy Awards. An dem noch grandioseren Daniel Day-Lewis mit "There Will Be Blood" war in jener Preisverleihungssaison indes kein Vorbeikommen.

Zugleich psychologisches Drama und eine Kriminalhandlung mit heftigen Gewaltszenen - darunter eine, die niemand wird vergessen können, der den Film gesehen hat - wurde das fesselnde Werk vor Ort in London gedreht, wobei auf die Authentizität von den Tattoos der Kriminellen angefangen wert gelegt wurde. Mit 56 Millionen Dollar weltweit wurde der 50 Millionen Dollar teure Film 2007 kein Erfolg; aufgrund der Altersbeschränkung war der Zuschauarradius allerdings auch eingeschränkt. Bei den Kritikern jedenfalls traf der Streifen auf fast einhellige Begeisterung und tauchte auf vielen Jahresbestenlisten auf.

Kritiker Felix Vasquez lobte für "Cinema Crazed": "Ein überraschender und spannender Film von David Cronenberg, der eine ansprechende Geschichte über moralische Dualitäten komponiert hat."



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