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Lawless - Die Gesetzlosen mit Shia LaBeouf
Lawless - Die Gesetzlosen mit Shia LaBeouf
© Koch Media

TV-Tips für Freitag (10.6.): Shia LaBeouf hat den Schnaps gemacht

3sat zeigt "Lawless"

Die Fußballeuropameisterschaft beginnt heute. Da werden die Konkurrenzsender König Fußball aus dem Weg gehen und nicht ihre Preziosen versenden. Dennoch findet sich am Freitagabend solide Kinounterhaltung im Programm verschiedener Sender. So strahlt 3sat im Spätprogramm den star-besetzten Kriminalfilm "Lawless" aus.

"Ab durch die Hecke", Sat1, 20.15 Uhr

Ein gewiefter Waschbär (Stimme von Götz Otto) beschwindelt eine Reihe von Waldtieren, um ihm zu helfen, in die neue Siedlung einzudringen, die gebaut wurde, während sie im Winterschlaf lagen.

Die beiden Regisseure Tim Johnson ("Home") und Karey Kirkpatrick ("Imagine That") bearbeiteten den seit 1995 erscheinenden Zeitungs-Comic "Over the Hedge" für die große Leinwand, wobei Kirkpatrick auch am Drehbuch mitarbeitete. Ihnen gelang zwar kein Klassiker, aber ein intelligenter und witziger Animationsstreifen mit immer wieder amüsanten Einfällen, der alle Altersstufen im Publikum bediente. Und das machte sich an den Kinokassen bemerkbar: Der mit guten Kritiken bedachte, 80 Millionen Dollar teure DreamWorks Animation-Streifen wurde 2006 mit weltweit 336 Millionen Dollar ein großer Erfolg.

2002 hatte Jim Carrey angekündigt, er würde die Hauptrolle des Waschbären RJ sprechen, doch zwei Jahre später verlies er die Produktion und wurde durch Bruce Willis ersetzt. Die weiteren Hauptrollen sprachen der kürzlich verstorbene Garry Shandling und Steve Carell; in der deutschen Synchronfassung sind es Bernhard Hoecker und Ralf Schmitz.

Kritikerin Carolyn Arends schrieb in "Christianity Today": "Die Botschaften des Films - pro Familie, pro Umwelt und anti Materialismus - fühlen sich manchmal gezwungen an. Aber der Film ist wirklich durchgehend lustig, sowohl für Kinder als auch für die Eltern."



"Lawless", 3sat, 23:05 Uhr
Im Franklin County, Virginia der dreißiger Jahre wird das illegale Geschäft von drei Schnaps brennenden Brüdern (Shia LaBeouf, Tom Hardy und Jason Clarke) von einem neuen Sonderermittler (Guy Pearce) bedroht, der für sich und andere Gesetzeshüter einen Anteil am Gewinn erpressen will.

"Lawless" nahm 2012 am Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes teil und erhielt eine fast zehnminütige Stehende Ovation. Leider setzte sich dieser Erfolg weder in eine Goldene Palme noch in einen Erfolg an den Kinokassen um. Der Kriminalfilm floppte trotz wohlwollender Kritiken.

Das Drehbuch des australischen Sängers Nick Cave, der mit Regisseur John Hillcott ("Triple 9") bereits 2005 am Western "The Proposition" gearbeitet hatte, basiert auf dem Roman "The Wettest Country in the World" von Matt Bondurant aus dem Jahr 2008. In diesem beschreibt der Autor das Leben seines Großvaters und seiner Großonkel.

Ursprünglich sollten Shia LaBeouf, James Franco und Ryan Gosling die Brüder spielen. Nachdem aber Anfang 2010 die Finanzierung der Independent-Produktion platzte, sprangen die beiden Letzteren ab. LaBeouf dagegen blieb dem Projekt treu und es gelang ihm, Tom Hardy dafür zu interessieren, indem er diesem das Drehbuch schickte.

Hillcott drehte den atmosphärischen, düsteren Streifen nahe Atlanta im US-Bundsstaat Georgia und bemühte sich um eine realistische Darstellung der Epoche und der Geschehnisse. Wenn ihm dabei auch nicht das Epos gelang, das er offenbar anstrebte, so doch ein stark gespieltes und von Benoît Delhomme wunderschön gefilmtes Werk.

Kritiker Bruce Bennett lobte für "Spectrum": "Eine packende, authentische und spektakuläre Geschichte mit einem lobenswerten und gut besetzten Ensemble, das jegliche Schwächen des Films in den Hintergrund drängt."



"New Police Story", Pro7, 23:55 Uhr
Ein Polizist (Jackie Chan) führt sein Team unabsichtlich in eine Falle, aus der er als einziger Überlebender hervorgeht. Er ertränkt seine Schuldgefühle im Alkohol, bevor er einen jüngeren Partner (Nicholas Tse) zugeordnet bekommt, der seine eigenen Geheimnisse zu haben scheint.

Der Titel dieses Thrillers aus Hongkong sollte an den Streifen "Police Story" von 1985 erinnern, mit dem Jackie Chan seinen Druchbruch hatte feiern können, hat aber eigentlich nichts mit diesem zu tun. Vor allem im Tonfall ist er ernster und weniger komödiantisch als bisherige Chan-Filme. Der Schauspieler wollte sich einmal als seriöser Darsteller präsentieren, was auch gelang: Der geradlininge und spannende Film wartet mit furiosen Action-Szenen und tollen Stunts auf, die Chan wie immer selbst durchführte.

Der ganz auf die Kunstfertigkeit des Akteurs zugeschnittene Streifen von Benny Chan aus dem Jahr 2004 wurde für umgerechnet 9 Millionen Euro in Hongkong gedreht und im asiatischen Raum ein großer Erfolg und erhielt auch einige Preise und etliche Nominierungen bei den Filmpreisen in Taiwan und Hongkong. Im Rest der Welt kam er nur sporadisch in die Kinos.

Ein amerikanischer Zuschauer schreibt: "Zunächst mal: Das ist kein weiterer 'Police Story'-Teil. Zweitens: Das ist keine weitere Komödie mit Jackie Chan. Dieser Film ist düsterer und brutaler als seine anderen Werke, und er zeigt eine seiner besten schauspielerischen Leistungen. Wer zu denen gehört, die Jackie Chan's Versuche hasste, lustig zu sein, und sich fragte 'Mann, warum kann er nicht einfach wieder seine reinen Action-Filme wie früher drehen?', denen sei dieser Streifen wärmstens empfohlen!"



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