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Jason Bourne
Jason Bourne
© Universal Pictures International Germany

"Jason Bourne" in 3D

Chinesen finden es zum Kotzen

Hollywood liebt 3D. Waren es in den Fünfzigern das Fernsehe und in den Achtzigern Video, welche dem Kino die Zuschauerzahlen und damit die Umsätze verhagelte, so nutzt die Filmindustrie die saftigen Aufschläge für 3D-Vorführungen, um die durch das Internet (und Raubkopien) bedrohten Geschäfte auszugleichen. So generiert man teilweise höhere Umsätze trotz niedrigerer Zuschauerzahlen.

"Jason Bourne" ist keine 3D-Produktion - zumindest nicht in Amerika und Europa. Für den asiatischen Markt haben Universal Pictures indes eine Ausnahme gemacht - auf welche die dortigen Zuschauer gerne verzichtet hätten, wie "The Hollywood Reporter" berichtet. Die "exklusive" 3D-Version hat nämlich zu zahlreichen Beschwerden von Kinogängern geführt, die den Film buchstäblich zum Kotzen fanden. Die schnellen Schnitte und die wackelige Handkamera sorgten in Kombination mit 3D für Übelkeit.

Nachdem für Universal dank des beeindruckenden Debuts am Dienstag in China mit umgerechnet knapp 12 Millionen Dollar die Matt Damon-Geschichte erfolgreich weitergeschrieben worden war, verbreiteten sich in den Sozialen Medien schnell die weniger erfreulichen Berichte von klagenden Zuschauern.

Das Paul Greengrass-Werk ist kein in 3D gedrehter Film, sondern ist in der Nachbearbeitung konvertiert worden. Die Versuchung bei Universal war wohl zu groß. China ist ein 3D-Land. Über 35 000 Kinosäle sind innerhalb der letzten zehn Jahre errichtet worden, rund 80 Prozent verfügen über 3D-Projektoren. Seitdem "Avatar" 2007 ein gigantischer Hit auch im Land der Mitte war, ist 3D auch entsprechend populär. Aber sie eignet sich ganz offensichtlich halt nicht für jede Produktion und rief schon bei "Spectre", der ebenfalls extra für den asiatischen Markt nachbearbeitet wurde, Kritik hervor. Bei "Jason Bourne" haben manche Zuschauer nun sogar ihr Eintrittsgeld zurückgefordert.

Universal reagierten am Mittwoch und teilten mit, dass sie, um den "unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinogänger" zu entsprechen, mit den Kinos verhandeln, mehr 2D-Versionen zu zeigen.

Neben China zeigen auch indische, philippinische und vietnamesische Lichtspielhäuser "Jason Bourne" in 3D.

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