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Eine verhängnisvolle Affäre - Glenn Close und Michael Douglas

TV-Tipp für Samstag (5.5.): Glenn Close serviert Kaninchen

ZDF zeigt "Eine verhängnisvolle Affäre"

Grusel zu nachtschlafender Zeit ist für Spielfilmfreunde am Samstagabend angesagt: Im Nachtprogramm läuft mit "Quarantäne" das US-Remake des spanischen Schockers "REC", parallel im ZDF der Thriller "Eine verhängnisvolle Affäre" mit einer Furcht einflößenden Glenn Close.

"Quarantäne", Sat1, 00:45 Uhr
Eine Fernsehreporterin (Jennifer Carpenter) und ihr Kameramann (Steve Harris) sind innerhalb eines Gebäudes gefangen, das vom Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention unter Quarantäne gestellt worden ist, als dort ein mysteriöser Virus ausbricht, der Menschen in blutrünstige Killer verwandelt.

Einer, der "Quarantine" nicht mag, ist der spanische Regisseur Jaume Balagueró. Auf dessen spanischem Horrorfilm "REC" aus dem Jahr 2007 basiert diese US-Neuverfilmung, die bereits ein Jahr später in die Kinos kam. "Das ist nur eine Kopie. Das Gleiche, außer dem Ende. Ich verstehe nicht, warum sie die religiösen Themen gemieden haben, so fehlt ein entscheidender Teil am Ende des Films", schimpfte Balagureró.

Es ist verständlich, wenn ein Filmemacher nicht allzu erfreut ist, wenn jemand anders sein Werk verschlimmbessert. Aber legt man die niedrig liegende Qualitätslatte der zahlreichen Found-Footage-Horrorfilme und der Remakes an, mit den Hollywood regelmäßig den Markt überschwemmt, dann zieht sich Regisseur und Drehbuchautor John Erick Dowdle ("No Escape") mit seiner Version noch achtbar aus der Affaire. Er nutzt eine wirkungsvolle Atmosphäre und beständige Schreckmomente, um einen überdurchschnittlichen Schocker zu kreieren, der zumindest gemischte Kritiken erhielt, beim Publikum allerdings weniger verfing.

Die 12 Millionen Dollar teure Screen Gems-Produktion wurde für 12 Millionen Dollar in Los Angeles und in den Sony Pictures Studios gedreht und spielte weltweit nur 41 Millionen Dollar ein.

Kritiker Simon Crook schrieb in "EMPIRE": "Als ein in die Magengrube zielender Schüttelkamera-Ritt in die Schaum vor dem Mund-Zombie-Hölle, ist der Film absolut in Ordnung. Aber wer bereits 'REC' gesehen hat, sollte ihn sich schenken."



"Eine verhängnisvolle Affäre", ZDF, 01:00 Uhr
Seine Geliebte (Glenn Close) für eine Nacht lässt einen verheirateten Mann (Michael Douglas) und dessen Familie (Anne Archer und Ellen Latzen) nicht in Ruhe.

"Fatal Attraction" - so der Originaltitel - basiert auf dem Kurzfilm "Diversion", den James Dearden 1980 für das britische Fernsehen gedreht hatte. In Hollywood sahen Paramount Pictures die Chance, daraus einen Thriller für das Kino zu produzieren, und beauftragten Dearden selbst, das Drehbuch zu schreiben. Als Regisseur engagierten sie mit Adrian Lyne ("Jacob's Ladder") einen weiteren Engländer, der die 14 Millionen Dollar teure Produktion als einen Reißer im allerbesten Sinne in Szene setzte. Sinnlich, pikant und absolut unwiderstehlich, auch wenn die anfänglich psychologisch differenziert gezeichneten Fragen um Verantwortung und Schuld später in einen hysterischen Tonfall umkippen, der jedoch wahrscheinlich gerade deshalb bis zum letzten Bild packt.

Ursprünglich endete der Streifen anders: Die von Glenn Close gespielte Alex begeht Selbstmord und versucht dabei Michael Douglas' Charakter Dan als ihren Mörder hinzustellen. Doch bei Testvorführungen in den USA fiel der Schluss beim Publikum durch, so dass für 1,3 Millonen Dollar ein neues Ende gefilmt wurde. Während in Japan das ursprüngliche Ende zu sehen war, sah der Rest der Welt das neue Finale - und war begeistert. Mit weltweit 320 Millionen Dollar wurde "Fatal Attraction" der erfolgreichste Film des Jahres 1987.

Glenn Close hatte Einwände gegen den neuen Schluss vorgebracht, sich dann aber gefügt. Kein Wunder: Während das Orginalende einen guten Schuss Tragik und vielleicht auch ein wenig Mitleid mit ihrer verzweifelten Figur hervorruft, setzt der neue Schluss auf Krawall und zeigt Alex als völlig durchgeknallte Irre, deren Tod durch das Publikum begrüßt wird. Dass eine Karrierefrau so psychotisch gezeichnet wurde, während Anne Archer's "Heimchen am Herd" positiv besetzt wurde, stieß nicht nur Feministinnen sauer auf, sondern wurde auch in den gemischten Rezensionen kritisch angesprochen.

Sechs Oscar-Nominierungen gingen an das Werk: Für den "Besten Film", für Regisseur Adrian Lyne, für Drehbuchautor James Dearden, für Hauptdarstellerin Glenn Close, für Nebendarstellerin Anne Archer und für die Cutter Peter Berger und Michael Kahn. Bei den Golden Globes gingen der Film, Regisseur Lyne, Hauptdarstellerin Close und Nebendarstellerin Archer ins Rennen. Bei den Britischen Filmpreisen gewannen die Cutter Berger und Kahn den BAFTA Award; nominiert waren Hauptdarsteller Michael Douglas und Nebendarstellerin Anne Archer.

Eine Zuschauerin lobt: "Die Charaktere in James Dearden's Drehbuch sind komplex und gut durchdacht. Sein Skript ermöglicht dem Zuschauer, die Perspektiven von Dan, Alex und Beth einzunehmen und für alle Empathie zu entwickeln, besonders und überraschenderweise auch für Alex. Adrian Lyne entlockt seiner Besetzung phantastische Darstellungen, insbesondere von Glenn Close, deren Leistung einiges Frösteln garantiert. Nach mehrfachem Sehen bleibt der Film für mich ein makelloser erotischer Thriller mit viel Spannung, einigen wahrlich schockierenden Momenten und extrem heißen Sexszenen."



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