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Letztendlich sind wir dem Universum egal
Letztendlich sind wir dem Universum egal
© Ascot

Deutsche Filmstarts: Jeder Tag ein One Day Stand für Angourie Rice

"Juno"-Duo bringt "Tully"

Die Kinowoche kommt diesmal mit englischsprachigen Produktionen aus, die sich an älteres - "Tanz ins Leben " und "Feinde - Hostiles" - und an ein jüngeres Publikum - "Tully" und "Letztendlich sind wir dem Universum egal" - wenden. Welcher Film lohnt den Kinobesuch. Und wann sollte man das Portemonnaie stecken lassen?

"Letztendlich sind wir dem Universum egal"
Fantasy
USA
97 Minuten
FSK 6

Eine schüchterne Teenagerin (Angourie Rice) verliebt sich in jemanden, der jeden Tag in einem anderen Körper steckt.

Dieser US-Fantasy-Film basiert auf dem Roman "Every Day" - dies ist auch der Originaltitel der Verfilmung - von David Levithan aus dem Jahr 2012. Die interessante metaphysische Ausgangsidee wird bei Michael Sucsy ("Für immer Liebe") zu einer seichten Angelegenheit. Die mannigfaltige Teenager-Besetzung würzt die ansonsten fade Romanze. Die Kritiken der Splendid-Produktion sind gemischt, die Zuschauerreaktionen in den USA negativ, und dort ist der Streifen auch böse gefloppt.

Unser Kritiker Falk Straub befindet: "Letztlich inszeniert Michael Sucsy sein Plädoyer für Toleranz reichlich oberflächlich und mit einem konventionellen Happy End, das die kontroverse Grundkonstellation konterkariert."

"Tully"
Drama
USA
95 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Eine Mutter (Charlize Theron) von drei Kindern engagiert ein Kindermädchen (Mackenzie Davis), die ihr mit ihrem Neugeborenen helfen soll.

Zum dritten Mal nach "Juno" und "Young Adult" haben Regisseur Jason Reitman ("Labor Day") und Drehbuchautorin Diablo Cody ("Ricki - Wie Familie so ist") bei diesem US-Drama zusammen gearbeitet und sehr gute Kritiken erhalten. In dieser DCM-Produktion tauchen sie in die moderne Erziehungserfahrung mit einer bewunderswerten geschickten Mischung aus Humor und ungeschminkter Ehrlichkeit ein, die Charlize Theron mit einer herausragenden Darstellung zum Leben erweckt.

Unsere Rezensentin Bianka Piringer ist weniger begeistert: "Der Drehbucheinfall, Charlize Theron, die betont unglamourös und dabei sehr realistisch spielt, eine perfekte Nacht-Nanny an die Seite zu stellen, die für Erholung und neue Lebensfreude in ihrem Alltag sorgt, erweist sich als merkwürdig wackelige Konstruktion. Denn der grauen Realität einfach eine gegenteilige Perspektive überzustülpen, raubt der Hauptfigur viel von ihrer inneren Dynamik."

"Tanz ins Leben"
Komödie
Großbritannien
112 Minuten
FSK 0

Eine hochnäsige Frau (Imelda Staunton) entdeckt, dass ihre Gatte (John Sessions) eine Affäre mit ihrer besten Freundin hatte, und flieht zu ihrer unkonventionellen Schwester (Celia Imrie).

Keine Frage, dass diese britische Komödie von Richard Loncraine ("Ruth & Alex - Verliebt in New York") das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Die anspruchslose Geschichte von "Finding Your Feet" - so der Originaltitel - wird von den goldigen Darstellungen der überqualifizierten Besetzung veredelt. Die Kritiken für die Entertainment One-Produktion sind positiv, die Zuschauermeinungen gedämpft.

Unser Kollege Falk Straub ist gebremst angetan: "Eine Komödie über das Alter, über Abschiede und Neuanfänge in bester britischer Tradition. Die charmant-verschrobenen Charaktere und der trockene Humor entschädigen für eine Handlung, die etwas schwer von der Stelle kommt und die man in anderen Filmen bereits souveräner umgesetzt gesehen hat."

"Feinde - Hostiles"
Western
USA
134 Minuten
FSK 16

1892 willigt ein legendärer US-Armeeoffizier (Christian Bale) ein, einen Cheyenne-Häuptling (Wes Studi) und seine Familie durch gefährliches Gelände zu eskortieren.

Gute Kritiken, positive Zuschauerreaktionen und ein Achtungserfolg an den US-Kinokassen hat dieser US-Western von Regisseur und Drehbuchautor Scott Cooper ("Black Mass") erhalten. Die Universum-Produktion profitiert von Atem beraubenden Bildern und einer überzeugenden Darstellung von Christian Bale, welche die unrunde Handlung etwas wettmachen.

Unser Kritiker Christopher Diekhaus schreibt: "Atmosphärischer, versiert photographierter Film, der seinen indigenen Figuren leider nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt und seine fraglos löbliche Botschaft dadurch etwas verwässert."

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