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Die Hexen von Salem mit Yves Montand und Simone Signoret
Die Hexen von Salem mit Yves Montand und Simone Signoret

TV-Tipp für Montag (4.6.): Hexenjagd auf Simone Signoret

Arte zeigt "Die Hexen von Salem"

"Die Hexen von Salem", Arte, 21:50 Uhr
Die Geschichte eines authentischen Falles von Hexenverfolgung aus dem 17. Jahrhundert in Neuengland und der Schauprozess von Salem, in dem Unschuldige zum Tode verurteilt werden.

Arthur Miller's Theaterstück "The Crucible" wurde 1953 am New Yorker Broadway uraufgeführt und mit zwei Tony Awards preisgekrönt. Das Stück um reale Vorgänge, die 200 Jahre zuvor in den USA geschehen waren, schien angesichts der Kommunistenverfolgung und Gesinnungsschnüffelei des US-Senats mit dem Ausschussvorsitzenden gegen die "unamerikanischen Umtriebe", Joseph McCarthy, unangenehm zeitgemäß.

Für diese französische Filmadaption aus dem Jahr 1957 arbeitete der Drehbuchautor Jean-Paul Satre diese Querbezüge zur damaligen Gegenwart der Fünfziger noch stärker heraus. Dem belgischen Regisseur Raymond Rouleau gelang eine sorgfältige, spannende und intensive Umsetzung des Theaterstückes, das Kameramann Claude Renoir mit expressiver Bildführung mit vielen Nahaufnahmen und kontrastreicher Lichtsetzung filmte. In den Hauptrollen besetzte man das damalige Ehepaar Simone Signoret und Yves Montand, welche die Parts auch bereits auf der Bühne interpretiert hatten und auch hier wieder exzellente Leistungen in einem großartigen Ensemble boten.

Gedreht wurde "Les sorcières de Salem" in den DEFA-Studios in Babelsberg als Co-Produktion mit der DDR. Diese hatte, um das internationale Renommee der heimischen Filmwirtschaft zu mehren, einen entsprechenden Vertrag mit französischen Gesellschaften geschlossen, die wiederum die niedrigen Produktionskosten in Babelsberg zu schätzen wussten. Insgesamt vier Produktionen kamen so zustande: Neben "Die Hexen von Salem", der in den BRD-Kinos als "Hexenjagd" anlief, waren es 1956 "Les aventures de Till L'Espiègl" ("Till Eulenspiegel, der lachende Rebell"), 1958 "Les Miserables" und 1960 "Les Arrivistes".

Mit 1,6 Millionen Zuschauern wurde das Drama in Frankreich ein Erfolg. Bei den Britischen Filmpreisen erhielt Simone Signoret den BAFTA als "Beste fremdsprachige Schauspielerin" und Mylène Demongeot den BAFTA als "Beste Neuentdeckung".

Ein Zuschauer befindet: "Ein beeindruckender Film, dessen Drehbuch die Themen der Manipulation und des Kampfes um Macht unter Ausnutzung der Unkenntnis oder der Nichtberücksichtigung der Bevölkerung erkundet. Die Schauspieler sind erstklassig, insbesondere Mylène Demongeot in einer vielschichtigen Rolle."

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