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Die Unglaublichen 2
Die Unglaublichen 2
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Deutsche Filmstarts: "Die Unglaublichen" noch immer unglaublich gut

Bully's "Ballon" steigt auf

14 Jahre nach "Die Unglaublichen" kommt die Fortsetzung in die deutschen Filmtheater. Ebenfalls in der neuen Kinowoche startet "Ballon", mit dem Michael "Bully" Herbig als Thriller-Regisseur überrascht, der Cannes-Eröffnungsstreifen "Offenes Geheimnis" und Terry Gilliam's ewiges Leidenschaftsprojekt "The Man Who Killed Don Quixote". Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse lieber stecken?

"Die Unglaublichen 2"
Animation
USA
117 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

US-Animationsfilm über eine fünfköpfige Superheldenfamilie, die gegen einen Superschurken antreten muss, der ihre Heimatstadt bedroht. Regisseur und Drehbuchautor Brad Bird ("A World Beyond") beweist, dass er seit seinem Original von 2004 nichts verlernt hat: "Incredibles 2" ist ein genauso vergnüglicher, witziger und hervorragend animierter Zeichentrickspaß wie der Vorgänger. Die Kritiken und die Zuschauerreaktionen für die Walt Disney-Produktion fallen durch die Bank positiv aus.

Auch unser Kritiker Björn Schneider rät zum Kauf einer Kinokarte: "Dank der Weiterentwicklung und einer konsequenten 'Vermenschlichung' der Protagonisten erweist sich der mit spektakulären Verfolgungsjagden ausgestattete Film als würdiger Nachfolger."

"Ballon"
Thriller
Deutschland
125 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Deutscher Thriller über eine Familie in der DDR, die mit einem selbstgebauten Heißluftballon in den Westen flüchten will. Bis es aber so weit ist, leben sie in ständiger Angst vor der Stasi, die ihnen bereits auf den Fersen ist.

Regisseur Michael "Bully" Herbig ("Bullyparade - Der Film"), bisher ausschließlich für Komödien bekannt, beweist mit dieser Studiocanal-Produktion, dass er auch das Thriller-Genre beherrscht. Mit viel Mühe und Beharrlichkeit gelang es dem Filmemacher, die Rechte für eine Neuverfilmung der britischen Version der wahren Geschichte, "Night Crossing" ("Mit dem Wind nach Westen") aus dem Jahr 1982, zu erwerben. Mit viel Liebe zum Detail und einem Gespür für fein nuancierte Zwischentöne für die Haltung der DDR-Bürger zu ihrer Heimat ist Bully ein vor allem spannender Streifen genommen, der die Kritiker überzeugt hat.

Dazu gehört auch unsere Rezensentin Bianka Piringer: "Regisseur Michael Bully Herbig strickt aus dem wahren Ereignis der spektakulären DDR-Flucht zweier Ehepaare in einem Heißluftballon einen atemberaubenden Thriller. Mit seiner gelungenen, geradlinigen Dramaturgie und seiner Realitätsnähe widmet sich der Film nicht nur dem aberwitzigen Abenteuer und seiner Vorbereitung, sondern lässt auch sehr gekonnt die beklemmende Atmosphäre im DDR-Alltag des Jahres 1979 spürbar werden."

"Offenes Geheimnis"
Drama
Spanien
133 Minuten
FSK 12

Spanischer Kriminalfilm über eine Spanierin (Penelope Cruz), die zur Hochzeit ihrer Schwester in ihr Heimatdorf zurück kehrt. Als dort ihre 15-jährige Tochter entführt wird, kommen dunkle Geheimnisse der Großfamilie ans Licht.

Mit "Todos la saben" ("Alle wissen es", so der Originaltitel) eröffneten die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes. Der iranische Regisseur und Drehbuchautor Ashgar Farhadi ("The Salesman"), getragen von einer Erfolgsserie hervorragender Werke, die ihm 2012 sogar eine Oscar-Nominierung für "Nader und Simin - eine Trennung" eingebracht hatte. Diese Prokino-Produktion ist seine spanischsprachige Premiere, die von den Kritikern gemischt aufgenommen wurde. Konsens ist, dass der Streifen nicht mit Farhadi's vorherigen Filmen mithalten kann. Trotz der glänzenden Leistungen einer herausragenden Besetzung ist das Ganze weniger als die Summe seiner Teile.

Unser Kollege Björn Schneider kommt zu einem ebenfalls gemischten Urteil: "Trotz toller Darsteller, atmosphärischer Landschaftsbilder und einer anfänglich überzeugenden Krimi-Handlung kommt "Offenes Geheimnis" aufgrund einer ärgerlichen Auflösung und überzeichneter Beziehungsprobleme nicht übers Mittelmaß hinaus."

"The Man Who Killed Don Quixote"
Abenteuer
Großbritannien
133 Minuten
FSK 12

Britischer Abenteuerfilm über einen Werbemanager (Adam Driver), der in eine Phantasiewelt hineingezogen wird, als ihn ein spanischer Schuhmacher (Jonathan Pryce), der glaubt, Don Quixote zu sein, ihn für seinen Gehilfen Sancho Pansa hält.

Die Bemühungen des US-Regisseurs und Drehbuchautoren Terry Gilliam ("12 Monkeys"), dieses Projekt zu verfilmen, sind legendär. Sie reichen bis ins Jahr 1989 zurück und haben sogar schon 2002 einen Dokumentarfilm "Lost in La Mancha" hervorgebracht. Nun ist das Werk endlich da - und haben sich all die Bemühungen und das Warten gelohnt? Jein. Visuell überbordend, in seinem Enthusiasmus ansteckend und unterhaltsam ist der Film auf jeden Fall, aber erzählerisch zugleich schwerfällig und durcheinander. Die Kritiker sind überwiegend positiv gestimmt, ebenso wie die Zuschauer.

Unser Kritiker Falk Straub sieht das Glas ebenfalls halb voll und leer: "Terry Gilliam's Lebensprojekt knüpft visuell an die besten Zeiten des Regisseurs an, lässt erzählerisch indes ein weiteres Mal zu viel vermissen. Opulenten Sets, optisch überbordenden Einstellungen und einem Füllhorn an originellen Ideen stehen eindimensionale Charaktere und eine zusehends zerfasernde Handlung entgegen."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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