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Eine dunkle Begierde - Keira Knightley und Michael...ender
Eine dunkle Begierde - Keira Knightley und Michael Fassbender
© Universal Pictures Germany

TV-Tipps für Samstag (27.10.): Michael Fassbender wendet eine gefährliche Methode an

3sat zeigt "Eine dunkle Begierde"

Die komplizierten Beziehungen zwischen Frauen und Männern, die Selbstbespiegelung von Männern und der Kampf zwischen Intellekt und Instinkt stehen im Mittelpunkt zweier sehenswerter Dramen am Samstagabend mit exzellenten Schauspielern. 3sat zeigt "Eine dunkle Begierde" von David Cronenberg im Spätprogramm, gefolgt von "Solitary Man", einer wahren One-Man-Show mit Michael Douglas im ARD-Nachtprogramm.

"Eine dunkle Begierde", 3sat, 22:45 Uhr
Die intensive Beziehung zwischen Sabina Spielrein (Keira Knightley), Siegmund Freud (Viggo Mortensen) und Carl Jung (Michael Fassbender) führt Anfang des 20. Jahrhunderts zur Geburt der Psychoanalyse.

"A Dangerous Method" - so der Originaltitel dieses kanadischen Dramas - basiert auf dem Theaterstück "The Talking Cure" des englischen Dramatikers Christopher Hampton aus dem Jahr 2002, in welchem Ralph Fiennes als Carl Jung auf der Bühne gestanden hatte. Hampton war durch die Lektüre des Sachbuchs "A Most Dangerous Method" des amerikanischen Autors John Kerr auf diesen Stoff gekommen und adaptierte für diesen Film sein eigenes Buch.

Für die Kinoversion musste das Budget in Höhe von 14 Millionen Dollar mühsam zusammen gekratzt werden; auch deutsche Gebührengelder in Höhe von 500 000 Euro flossen via die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg in die Produktion. Gedreht wurde in den Kölner MMC-Studios, in Wien, Überlingen und Konstanz am Bodensee.

Ursprünglich sollten Christoph Waltz und Christian Bale die Rollen von Freud und Jung verkörpern, woraus aber aus Terminproblemen nichts wurde. Michael Fassbender und Viggo Mortensen waren aber mehr als ein adäquater Ersatz. Ihre grandiosen Darstellungen befeuern dieses provokative und fiktive Drama über die frühen Tage der Psychoanalyse. Cronenberg und Hampton zeigen einen faszinierenden intellektuellen und persönlichen Austausch, der vor dem Hintergrund eines Europas am Vorabend des Ersten Weltkriegs das Menschenbild seiner Zeit und gesellschaftliche Normen in Frage stellt.

"A Dangerous Method" erhielt 2011 gute Kritiken, landete auf vielen Jahresbestenlisten, ließ die Zuschauer aber deutlich kälter. Mit einem weltweiten Einspiel von 27 Millionen Dollar wurde der Quasi-Programmkinofilm ein Erfolg. Viggo Mortensen wurde als "Bester Hauptdarsteller" für den Golden Globe nominiert. Bei den Kanadischen Filmpreisen wurden Mortensen als Nebendarsteller, Komponist Howard Shore, Ausstatter James McAteer, der Ton und der Tonschnitt ausgezeichnet. Nominiert waren der Film, Regisseur David Cronenberg, Hauptdarsteller Michael Fassbender, Cutter Ronald Sanders, Kostümbildnerin Denise Cronenberg und die Visuellen Effekte.

Kritiker Christopher Lloyd schrieb in der "Sarasota Herald-Tribune": "Eine wunderbare Gegenüberstellung intellektueller und sinnlicher Anregungen, als würde man zusehen, wie trockene Geschichte aus alten Sachbüchern zu plastischem und neurotischem Leben erweckt wird."



"Solitary Man", ARD, 01:00 Uhr
Ein erfolgreicher Autohändler (Michael Douglas) fährt sein privates und berufliches Leben an die Wand, weil er sich nicht damit abfinden kann, älter zu werden.

Dieses Independent-Drama weist einen außerordentlich unsympathischen Charakter auf. Es braucht eine makellose Darstellung, um diese Figur und damit den Film dem Zuschauer näher zu bringen - und Michael Douglas liefert diese Darstellung inmitten eines weiblichen Ensembles mit unter anderem Jenna Fisher, Mary-Louise Parker, Imogen Poots und Susan Sarandon.

"Solitary Man" war der zweite Film des Regie- und Drehbuchduos Brian Koppelman und David Levien nach ihrem Kriminalfilm "Knockaround Guys" aus dem Jahr 2001. Aktuell schreiben sie als Erfinder und Autoren der Serie "Billions" Fernsehgeschichte. Mit "Solitary Man" hatten sie 2009 weniger Glück. Das 15 Millionen Dollar teure Werk kam trotz sehr guter Kritiken in nur wenige Kinos und spielte lediglich 6 Millionen Dollar ein. In Deutschland feierte es seine Premiere auch nur auf Disc.

Kritiker Steve Crum urteilte in "Video-Reviewmaster": "Insbesondere dank der intelligenten Dialoge und einer Oscar-würdigen Darstellung von Michael Douglas überzeugt der charismatische Film über einen Mann, der entschlossen ist, sich selbst zu zerstören."



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