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Logan - The Wolverine - Patrick Stewart und Hugh Jackman
Logan - The Wolverine - Patrick Stewart und Hugh Jackman
© 20th Century Fox

TV-Tipps für Neujahr (1.1.): Hugh Jackman verabschiedet sich mit Stil

Pro7 zeigt FreeTV-Premiere und Meisterwerk "Logan"

Zum Jahresauftakt verwöhnt das Fernsehen mit exzellenter Kinounterhaltung. Sowohl Sat1 mit dem Disney-Zeichentrickfilm und Oscar-Gewinner "Zoomania" im Hauptprogramm als auch Pro7 mit dem Meisterwerk "Logan" aus der "X-Men"-Reihe im Spätprogramm zeigen dabei FreeTV-Premieren.

"Zoomania", Sat1, 20:15 Uhr
In einer Stadt, die von vermenschlichten Tieren bevölkert wird, müssen eine Polizeianfängerin-Häsin (gesprochen von Josefine Preuß) und ein zynischer Trickbetrüger-Fuchs (gesprochen von Florian Halm) zusammen arbeiten, um eine Verschwörung aufzudecken.

Einer der großen Triumphe der Walt Disney Studios, deren 55. Animationsstreifen dies ist. Der brillant abgerundete "Zootopia" - so der Originaltitel - bietet eine zum Nachdenken anregende inklusive Botschaft, die so reichhaltig und zeitgemäß ist wie seine prunkvolle Spitzenanimation. Zugleich ist er schnell und witzig genug, um auch die jüngeren Zuschauer zu unterhalten.

Die Kritiker waren 2016 durch die Bank begeistert, und die Zuschauer stürmten weltweit die Kinos und machen die 150 Millionen Dollar teure Produktion mit dem Kauf von Kinokarten im Wert von 1,0 Milliarde Dollar zu einem Giga-Erfolg. Der Film gewann den Oscar und den Golden Globe als "Bester Animationsfilm" und war für den Britischen Filmpreis nominiert.

Vater dieses Erfolgs ist Byron Howard, der dem damaligen Vorsitzenden der Disney-Animationssparte John Lassater die Idee vortrug, ein Werk mit Tieren zu inszenieren, die wie Menschen eine eigene Welt bevölkern. Ursprünglich schwebte dem Regisseur von "Tangled" ("Rapunzel - Neu verföhnt") eine in den Sechzigern spielende Agentenhandlung im Stil von James Bond vor, was dann im Laufe der Zeit zu Gunsten einer Kriminalhandlung verworfen wurde.

Zusammen mit Co-Regisseur Rich Moore ("Chaos im Netz") und Drehbuchautor Jared Bush ("Vaiana") inszenierte Byron den Streifen nach gründlicher Recherche des Aussehens und der Bewegung von Tieren in Nationalparks und Zoos durch das Animations-Team und unter Zuhilfenahme der modernsten Computertechnologie, mit der insbesondere das Fell der Tiere mit nie gesehenem Realismus animiert werden konnte. Für die Sprecherhauptrollen engagierte man Ginnifer Goodwin und Jason Bateman.

In Deutschland musste "Zootopia" aus Urheberrechtsgründen wegen eines bereits so betitelten Romans zu "Zoomania" geändert werden.

Kritiker Colby Bryant schrieb in "Geeks Under Grace": "Der Film wirkt meisterhaft auf verschiedenen Ebenen: Als vergnügliche Komödie, als eine fachmännische Detektivgeschichte und als eine Spiegelung unserer Welt mit ihren verschiedenen komplizierten Problemen."



"Logan: The Wolverine", Pro7, 22:35 Uhr
Logan (Hugh Jackman), der sich um den kranken Professor X (Patrick Stewart) kümmert, muss eine junge Mutantin (Dafne Keen) vor dunklen Kräften beschützen.

Es war weniger die Aussicht, dass Hugh Jackman zum siebten und definitiv letzten Mal - und einem Gastauftritt in "X-Men: First Class" - in der Rolle auf die Leinwand kommen würde, die ihn 2000 zum Star gemacht hatte, welche die "X-Men"-Fans elektrisierte, sondern die Ankündigung von 20th Century Fox und Regisseur und Drehbuchautor James Mangold, der bereits 2013 mit Jackman "The Wolverine" ("Wolverine: Weg des Kriegers") gefilmt hatte, dass "Logan" nicht auf die lukrative Altersfreigabe "PG-13", bei der Jugendliche in Erwachsenenbegleitung in die Vorstellung dürfen, sondern auf ein "R" ("Restricted") gefilmt werden würde.

In den Augen der Fans hieß das: Hier kommt der wahre Wolverine, der nicht durch kompromisslerische Entscheidungen in Sachen Gewaltdarstellung und Realismus verwässert werden würde, um einen Fantasy-Film "kinderkompatibel" zu machen.

Und die Filmemacher hielten Wort. Ihr Meisterwerk ist mit den vorangegangenen neun "X-Men"-Produktionen kaum zu vergleichen: Hier treten keine Superhelden in Kostümen an und legen Städte in Schutt und Asche, sondern Mangold erschuf einen eher an einen apokalyptischen Thriller oder revisionistischen Western erinnernden Streifen, dessen Helden, müde und malade geworden, ein "letztes Mal in den Sattel" steigen. Jackman macht dabei das Beste aus seiner Rolle mit einer ungeschminkten und nuancierten Darstellung in dem brutalen, aber auch überraschend nachdenklichen Film, der Genre-Grenzen überwindet. Gedreht wurde für 97 Millionen Dollar in den US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und New Mexico.

Mit einem weltweiten Einspiel von 619 Millionen Dollar wurde der mit sehr guten Kritiken bedachte "Logan" 2017 ein riesiger Erfolg - um so beachtlicher wegen der stringenten Altersfreigabe, die sich zum Beispiel in Deutschland auf "Ab 16" belief. Deswegen kann Pro7 den Film ungeschnitten nur im Spätprogramm ausstrahlen.

Das Drehbuch, das auf der Marvel-Comics-Reihe "Old Man Logan" basiert, die seit 2008 erscheint, wurde für den Academy Award nominiert.

Kritiker Zaki Hansen urteilte: "Die Handlung ist zum Glück frei von riesigen Robotern und blauen Strahlen, die in den Himmel abgeschossen werden, sondern zieht ihr Drama aus der unerlässlichen Tragödie eines Mannes, dessen Langlebigkeit ihn dazu verflucht mitanzusehen, wie ständig die Menschen, die er mag, aus seinem Leben gerissen werden."



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