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Gloria, die Gangsterbraut - Gena Rowlands
Gloria, die Gangsterbraut - Gena Rowlands
© Columbia Pictures

TV-Tipp für Mittwoch (20.2.): Gena Rowlands beschützt John Adames vor der Mafia

Arte zeigt "Gloria, die Gangsterbraut"

"Gloria, die Gangsterbraut", Arte, 20:15 Uhr
Als die Familie eines Jungen (John Adames) von der Mafia getötet wird, nimmt Nachbarin Gloria (Gena Rowlands) sich des Kindes widerwillig an. Bald müssen beide durch New York City vor den Gangstern fliehen, die hinter einem Kontobuch her sind.

Dieser US-Kriminalfilm aus dem Jahr 1980 ist eine der wenigen Produktionen, die Regisseur und Drehbuchautor John Cassavetes ("Eine Frau unter Einfluss") für eines der großen Filmstudios realisierte. Ursprünglich hatte der Filmemacher nur sein Drehbuch an Columbia Pictures verkauft, die daraus einen Streifen mit Barbra Streisand produzieren wollten. Als das nicht zustande kam und statt dessen Gena Rowlands besetzt wurde, konnte sie bei Columbia erwirken, dass ihr Ehegatte John Cassavetes auch Regie führte. Es wurde ihre sechste von insgesamt elf Kooperationen. Gedreht wurde vor Ort in New York City.

Um die Rolle des Jungen zu besetzen, veranstaltete John ein Vorsprechen mit rund 300 Kindern in New York City und wählte den damals sieben Jahre alten John Adames aus, der zumindest einige Filmfans nicht überzeugen konnte, die ihn sowohl für die Goldene Himbeere als auch für den Stinkers Bad Movie Award als "Schlechtesten Nebendarsteller" beziehungsweise "Schlechtesten Kindschauspieler" nominierten. "Gloria" sollte sein einziger Film bleiben.

Dieses Werk gehört nicht zu den besten, aber mit Sicherheit publikumsfreundlichsten Streifen von Cassavetes. Unterhaltsam, unkonventionell und vor allem nicht sentimental, sondern so knallhart wie die von Gena Rowlands exzellent verkörperte Titelfigur, konnte der Film den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig erringen. Rowlands wurde sowohl für den Oscar als auch den Golden Globe als "Beste Hauptdarstellerin" nominiert. An den US-Kinokassen floppte "Gloria" trotz guter Kritiken allerdings mit nur 4 Millionen Dollar Umsatz, was heute 13 Millionen Dollar entspricht.

1999 verfilmte Sidney Lumet die Geschichte mit Sharon Stone unterirdisch nochmal. Auch diese Version spielte nur 4 Millionen Dollar ein, gewann mit Sicherheit aber keine Preise oder erhielt Nominierungen, sieht man mal von insgesamt sechs für die Goldenen Himbeeren und die Stinkers Bad Movie Awards ab...

Ein Zuschauer schwärmt: "Dieser Film gehört sehr seiner Zeit und seinem Spielort - dem nicht so angenehmen, unter Spannung stehenden und stickigen New York City der späten Siebziger. Und Gena Rowlands - oh Mann! Es gibt Schwächen in diesem Film wie die ziemlich erbärmliche Darstellung des Jungen. Macht nichts. Rowlands nimmt den Film, schnallt ihn sich auf den Rücken und rennt damit weg. Sie ist nichts Anderes als sensationell. Wer lernen will, wie man eine U-Bahn mit Stil fährt, ein kaltes Bier bestellt oder mit einem Taxifahrer umgeht, sollte hier die Augen aufsperren."



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