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96 Hours - Liam Neeson
96 Hours - Liam Neeson
© 20th Century Fox

TV-Tipps für Samstag (4.1.): Liam Neeson kennt kein Erbarmen mit Albanien

Vox zeigt "96 Hours"

Der Samstagabend hält für Spielfilmfreunde Spannung und Dramatik bereit: Erst kennt Liam Neeson kein Erbarmen mit Albanien in "96 Hours", dem ersten und weitaus besten der drei "Taken"-Abenteuer, das Vox im Spätprogramm zeigt. Im ARD-Nachtprogramm geht es dann mit Jonathan Rhys-Meyers auf eine Rettungsmission während der japanischen Invasion Chinas in "Die Kinder der Seidenstraße".

"96 Hours - Taken", Vox, 22:35 Uhr
Ein CIA-Agent im Ruhestand (Liam Neeson) reist nach Europa und versucht mit Hilfe seiner alten Fähigkeiten seine in Paris entführte Tochter zu befreien.

So ein Film entsetzt die Kritiker und gesellschaftskritischen Kommentatoren, die "Fremdenfeindlichkeit, Rache-Gemetzel und Selbstjustiz" beklagen, während die Zuschauer Schlange stehen. Turmhoch den beiden unnötigen Fortsetzungen überlegen, macht dieser französische Thriller mit seiner gekonnten Action eben auch eine Menge Spaß.

Die Idee stammt von Luc Besson, der das Drehbuch schrieb und den Streifen auch produzierte, die Regie aber seinem ehemaligen Kameramann Pierre Morel ("Peppermint") überließ. Die Beiden hatten bereits bei Morel's Regiedebut "Ghettogangz - Die Hölle vor Paris" von 2004 in dieser Konstellation zusammen gearbeitet. Das Ganze war als auf Englisch gedrehtes Projekt für den internationalen Markt ausgelegt, und Besson besetzte die Hauptrolle mit Jeff Bridges, der allerdings wieder ausstieg und den Weg für Liam Neeson freimachte. Dieser wollte auch einmal die Rolle in einem Action-Film spielen, erwartete allerdings nicht mehr "als einen Seitenarm in meiner Karriere", der womöglich sogar nur direkt auf Disc veröffentlicht werden würde.

Weit gefehlt! Der Erfolg mit weltweit 227 Millionen Dollar Umsatz des umgerechnet 25 Millionen Dollar teuren Streifens, der Anfang 2007 in Paris und in Los Angeles gedreht worden war, sorgte 2009 dafür, dass Neeson in der Folge eine ganz neue Hauptstraße in seinem Lebenslauf planiert wurde - die des harten Action-Helden, der für solide Erfolge an den Kinokassen zuständig war.

Die Rezensionen waren gemischt. Kritiker Avi Offer lobte in "NYC Movie Guru": "Regisseur Pierre Morel macht einen guten Job, indem er genügend aufregende Action-Sequenzen, Spannung und kurze komische Einschübe mit einem flotten Tempo zu einem spannenden, schnörkellosen und vollkommen realitätsfernen Streifen verquickt."



"Die Kinder der Seidenstraße", ARD, 01:50 Uhr
Ein junger britischer Journalist (Jonathan Rhys-Meyers) rettet im Jahre 1937 mit Hilfe einer mutigen australischen Krankenschwester (Radha Mitchell) eine Gruppe von Waisenkindern während der japanischen Besetzung Chinas.

Mit einigem Aufwand drehte Regisseur Roger Spottiswoode ("Der Morgen stirbt nie") dieses australische Drama von 2008 unter anderem vor Ort in China. Er orientierte sich an der wahren Geschichte des britischen Journalisten und Pazifisten George Hogg, der im Juli 1945 kurz nach dem 700 Meilen langen Marsch die Seidenstraße entlang an einer Tetanus-Infektion starb. Am Ende des Films sind einige der echten chinesischen Kinder, inzwischen alle über 80 Jahre alt, zu sehen und zu hören, die sich an ihn und die Vorkommnisse erinnern. Dass Spottiswoode und seine Drehbuchautoren Jane Hawksley und James MacManus indes zwei neuseeländische Helfer in ihrem Film nicht auftauchen ließen, machten einige Kritiker den Filmemachern als Geschichtsfälschung zum Vorwurf.

Der von Zhao Xiaoding wunderschön photographierte Film kam bei den Rezensenten insgesamt nicht besonders gut an und konnte sein Budget von 40 Millionen Dollar in den Kinos mit 7 Millionen Dollar umsatz nicht ansatzweise einspielen. Bei den Australischen Filmpreisen wurde "The Children of Huang Shi" -so der Originaltitel - indes immerhin für die "Besten Kostüme" und die "Besten Kulissen" nominiert.

Kritikerin Tasha Robertson schrieb für "AV Club": "Das ist eine glänzende, wunderschön photographierte Geschichte, die auch die Wirrnisse des wahren Lebens nicht verschweigt. Aber wie das wahre Leben ist der Film oft verwirrend und frustrierend."



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