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Die Ballade von Narayama - Ken Ogata und Sumiko Sakamoto
Die Ballade von Narayama - Ken Ogata und Sumiko Sakamoto

TV-Tipp für Donnerstag (16.1.): Ken Ogata trägt Sumiko Sakamoto bergauf

Arte zeigt "Die Ballade von Narayama"

"Die Ballade von Narayama", Arte, 23:20 Uhr
Ein junger Bauer (Ken Ogata) muss im 19. Jahrhundert den Gesetzen seines japanischen Bergdorfs gehorchend seine Mutter (Sumiko Sakamoto) auf den Gipfel des Naryama tragen, damit sie dort den Hungertod stirbt.

Die zweite Verfilmung des gleichnamigen Romans "Narayama bushikō" von Shichirō Fukazawa aus dem Jahr 1956 nach einer ersten im Jahr 1958 brachte Regisseur und Drehbuchautor Shohei Imamura 1983 die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes und den Japanischen Filmpreis ein und ist das bekannteste Werk des japanischen Filmemachers, der von 1958 bis 2001 Filme drehte und 2006 verstarb.

Imamura zeigt das archaische Leben in dem Dorf mit seinen mitleidslosen Regeln - neugeborene männliche Babies werden oft getötet, Mädchen verkauft, alte Menschen, die als unnütze Esser gelten, auf dem Gipfel des Narayama, dem Eichenberg, dem Hungertod ausgesetzt - in klaren, nüchternden und auch schrecklich schönen Bildern, ohne den Schrecken zu ästhetisieren. Gedreht wurde das japanische Drama in den Präfekturen Nagano und Niigata.

Bei den Japanischen Filmpreisen gewann "Narayama bushikō" als "Bester Film", für Hauptdarsteller Ken Ogata und Tontechniker Kenichi Benitani; dazu war er weitere achtmal nominiert.

Eine Zuschauerin lobt: "Mit wunderschönen Aufnahmen und feinfühligem und elegantem Schauspiel, ist dieser Film vielleicht die beste Erkundung, was es heißt, menschlich zu sein. Wie üblich zieht Shohei Imamura direkte Parallelen zwischen den elementaren Trieben und Instikten wie Hunger, Gier, Lust, Zorn und Neid bei Mensch und Tier. Freunde von mir sind vorzeitig aus der Vorstellung gegangen, weil sie diese Vergleiche deprimierend im Kontext dieses verzweifelt armen Dorfes fanden. Was ihnen entgang, waren die Intelligenz, das Kümmern, die Selbstopfer, das klare Denken und die Liebe, welche diese Gemeinschaft - und weiter gedacht die Menschheit - solch schwere Zeiten überleben ließ. Ich habe zehn Filme von Imamura gesehen, und dies ist der beste, von epischer Größe wie bei Akira Kurosawa und dem Feinsinn eines Yasujirō Ozu."

In Deutschland kam "Narayama bushiko" trotz der Auszeichnung in Cannes nicht in die Kinos, sondern feierte seine Premiere erst im Fernsehen: 1984 im ostdeutschen DFF, 1991 in der westdeutschen ARD.



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