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Und täglich grüßt das Murmeltier - Andie MacDowell...urray
Und täglich grüßt das Murmeltier - Andie MacDowell und Bill Murray
© Columbia Pictures

TV-Tipps für Samstag (1.2.): Bill Murray kommt alles sehr bekannt vor

RTL2 zeigt "Und täglich grüßt das Murmeltier"

Am Samstagabend müssen sich Spielfilmfreunde im Hauptprogramm zwischen Action mit dem ersten "Die Tribute von Panem"-Teil "The Hunger Games" auf Sat1 oder Komödie mit Bill Murray in "Und täglich grüßt das Murmeltier" entscheiden.

"Die Tribute von Panem - The Hunger Games", Sat1, 20:15 Uhr
Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) nimmt freiwillig den Platz ihrer jüngeren Schwester in den Hunger Games ein, einem im Fernsehen übertragenen Wettkampf, bei dem jeweils zwei Teenager aus je einem der zwölf Bezirke von Panem sich bis auf den Tod gegenseitig bekämpfen.

2009 kratzten Lionsgate Films alles Geld zusammen, was sie hatten - oder liehen es sich -, um die Rechte an Suzanne Collins' Jugendbuch-Trilogie "The Hunger Games" zu erwerben, die 2008 erschienen war. Hätten die anderen großen amerikanischen Filmstudios gewusst, welche Goldader die Kanadier damit anstachen, wären die Rechte wohl nicht für nur 200 000 Dollar über den Tisch gegangen. So aber konnten sich Lionsgate, die fünf Jahre hintereinander keinen Gewinn gemacht hatten, über eine der profitabelsten Reihen der letzten Jahre freuen.

"The Hunger Games" spielt in einem dystopischen Nordamerika der Zukunft: Während die Hauptstadt, das Kapitol, in obszönem Reichtum und Verschwendung lebt, vegetieren die unterdrückten Außendistrikte des Landes in Hunger und Armut. Einziger Weg aus diesem Zustand ist für einige wenige einmal im Jahr die Teilnahme an den landesweit übertragenen "Hunger Games", bei denen sich jeweils zwei Jugendliche aus jedem der zwölf Distrikte in einer riesigen Arena so lange bekämpfen müssen, bis nur noch ein Sieger übrig bleibt.

Für die entscheidende Rolle der Katniss Everdeen bewarben sich rund 30 Schauspielerinnen, darunter alles, was heute Rang und Namen hat - Hailee Steinfeld, Abigal Breslin, Emma Roberts, Saoirse Ronan, Chloe Grace Moretz und Shailene Woodley. Der Part ging schließlich an die damals 21-jährige Jennifer Lawrence, die 2010 mit "Winter's Bone" einem breiteren Publikum ein Begriff geworden war. Den Regieposten vertraute man unerwarteterweise Regisseur Gary Ross ("Ocean's Eight") an, der auch zusammen mit Romanautorin Collins und Billy Ray das Drehbuch schrieb. Gedreht wurde hauptsächlich in North Carolina, das 8 Millionen Dollar Steuernachlass gewährte.

Insgesamt kostete der erste Teil 78 Millionen Dollar. Man legte viel Wert auf die Masken, Kulissen, Ausstattung und Kostüme: Mit den 500 verschiedenen, teilweise aufwendigen Frisuren waren alleine 35 Friseure und Maskenbildner beschäftigt - um die Unterschiede in Farbe und Form zwischen dem Capitol mit seiner Mischung aus zukünftigem Art Déco-Retro-Design und den Distrikten mit seinem Große Weltwirtschaftskrise-Anmutung - gedreht wurde unter anderem in einem verlassenen Mühlendorf von Beginn des 20. Jahrhunderts - deutlich werden zu lassen.

"The Hunger Games" ist mit seinem Thema sich gegenseitig abschlachtender Teenager keine leichte Kost: Die Zensoren taten sich schwer, eine Altersfreigabe "Ab 12 Jahren" zu erteilen - in Großbritannien erhielt der Streifen diese nur nach Schnitten und anderen Modifikationen wie weniger Blut, während die ungeschnittene Version auf Disc erst "Ab 15 Jahren" freigegeben werden sollte.

Davon abgesehen, gelang es Regisseur Ross, die dramatische Gewalt, die rohen Emotionen und den anspruchsvollen Handlungsrahmen des Romans werkgetreu und hervorragend auf die Leinwand zu bringen, wobei er nicht digital, sondern mit echtem Film photographieren ließ, spannend und ausgezeichnet gespielt.

"The Hunger Games" lud zu vielen kontroversen Diskussionen ein, vom Vorwurf, das Ganze sei ein schwacher Abklatsch des japanischen Thrillers "Battle Royale" über die Diskussion, ob Lawrence zu babyspeckig für einen Charakter wirke, die im Buch nahe am Rande des Verhungerns lebt, bis zu der Auseinandersetzung über die Ethnien der Charaktere. Welche politische Botschaft der Film transportiere, ob er christlich zu lesen sei oder feministische Untertöne habe, ließen den Blätterwald ebenfalls rauschen und die Computer-Tastaturen klappern.

All dies trug aber eher noch zum Interesse an diesem US-Science Fiction-Film bei, als dass es dieses behinderte - die Romanadaption wurde ein Riesenerfolg: In den USA kam sie mit 408 Millionen Dollar als dritterfolgreichster Film des Jahres 2012 hinter "The Avengers" und "The Dark Knight Rises" ins Ziel; weltweit spielte sie insgesamt 691 Millionen Dollar ein. Bei den Golden Globes wurde der Song "Safe and Sound" nominiert. Nach diesem Triumph war klar, dass die gesamte Trilogie verfilmt werden würde. Um die Kuh noch etwas länger zu melken, sogar mit einem zweigeteilten dritten Part.

Die Kritiken zu "The Hunger Games" waren exzellent und übertrafen sogar die Publikumsreaktionen. Kritiker Colin Covert lobte für die "Minneapolis Star Tribune": "Zuschauer, die als Beigabe zu ihrem Science Fiction-Film eine politische Allegorie mögen, werden hier vieles zu würdigen wissen. So wie auch Romantiker, Fans von feministischen Helden und Action-Begeisterte. Dieser Film ist das seltene Beispiel für einen Blockbuster von echter Bedeutsamkeit."



"Und täglich grüßt das Murmeltier", RTL2, 20:15 Uhr
Ein Meterologe (Bill Murray) erlebt unerklärlicherweise den gleichen Tag immer und immer wieder.

Jedes Jahr am 2. Februar findet in Punxsutawney im US-Bundesstaat Pennsylvania ein großes Volksfest statt: Groundhog Day - Murmeltiertag. Ein Murmeltier namens Punxsutawney Phil wird hervorgeholt. Kommt er aus seinem Bau, dann soll der Frühling angeblich bald kommen; sieht Phil allerdings seinen durch die Sonne verursachten Schatten, dann zieht er sich in seinen Bau zurück - und der Winter soll noch sechs Wochen andauern. Während die Veranstalter des Festes behaupten, dass Phil's "Wettervorhersagen" zu 75 Prozent korrekt seien, hat eine kanadische Studie ergeben, dass es wohl gerade mal 40 Prozent sind. Selbst Würfeln ist sicherer.

Einer der Fälle, bei dem die Geschichte auf dem Papier einfach nur idiotisch wirken mag - kein Wunder, dass Tom Hanks und Michael Keaton die Hauptrolle dankend ablehnten -, auf der Leinwand aber großartig funktioniert, weil einfach intelligente, goldige und einfallsreiche Unterhaltung geboten wird, ganz zu schweigen von den zahllosen Lachern und der großartigen Darstellung Bill Murrays, dessen Kunstfertigkeit hier auch in dramatischen Szenen gefragt ist. Drehbuchautor und Regisseur Harold Ramis gelang mit dieser Columbia Pictures-Produktion ein Meisterwerk, eine der wenigen US-Komödien, auf die sich alle Zuschauer einigen können, dass sie wirklich witzig ist.

Die 15 Millionen Dollar teuren Dreharbeiten fanden nicht vor Ort in Punxsutawney, sondern im rund 1000 Kilometer entfernten Woodstock im US-Bundesstaat Illinois statt, das als Filmkulisse mit seinem historischen Stadtkern mehr hergab und den Filmemachern geeigneter erschien. Die im Streifen eine Rolle spielende klirrende Kälte ist dabei nicht simuliert. Während des Drehs im Winter und Frühling 1992 war es tatsächlich sehr kalt.

Die Columbia Pictures-Produktion war 1993 mit über 70 Millionen Dollar Umsatz allein in Nordamerika zwar erfolgreich, aber erst über die Jahre erlangte sie ihren wahren Kultstatus. Das Originaldrehbuch gewann den Britischen Filmpreis. Im Jahr 2006 nahm die US-Library of Congress den Streifen in ihr National Film Registry auf - als ein "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk".

"Selbst über die lustigsten Filme kann ich irgendwann nicht mehr lachen, wenn ich sie oft genug gesehen habe. Ein Witz hat nie mehr den gleichen Effekt, wenn man die Pointe schon kennt. Aber alle Jubeljahre kommt eine Komödie daher, die zusätzlich zu den Lachern so voller Gedanken und Bedeutung ist, dass man beginnt, ihre Tiefe und Erkenntnis zu registrieren. Kein Film verbindet Witz und Tiefgründigkeit so perfekt wie dieser", schwärmt eine Zuschauerin.



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