Morgen werden zum 70. Mal die Deutschen Filmpreise vergeben - und wie man sich denken kann, ohne Roten Teppich, kreischende Fans, Blitzlichtgewitter, Presseauflauf und Gala. Aber immerhin hat die Deutsche Filmakademie den Termin halten können und wird mit der Live-Übertragung ab 22.15 Uhr in der ARD auch eine TV-Show ohne Publikum auf die Beine stellen. "Wir wollten ein Zeichen der Zuversicht und der Solidarität setzen. Und auch ein Zeichen dafür, dass das vergangene Kinojahr großartige Leistungen hervorgebracht hat", meint Akademie-Präsident Ulrich Matthes. "Ich hoffe, dass wir zumindest in diesen zwei Stunden ein bisschen Freude in die Branche hineintragen können."
Edin Hasanovic wird wie vor zwei Jahren diesee Show moderieren, zu der mehrere Prominente "aus ihren Wohnzimmern" zugeschaltet werden sollen. Laudatoren wie Anke Engelke, Iris Berben, Charly Hübner und Jannis Niewöhner sollen für kurze Besuche vorbeikommen oder von zuhause sprechen. Live im Studio sind die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters und Matthes, um gemeinsam die Preise in der Kategorie "Bester Spielfilm" zu vergeben.
Die rund 2000 Akademie-Mitglieder haben über die Sieger in 19 Kategorien abgestimmt, die Lola-Preise sind mit insgesamt etwa 3 Millionen Euro der Bundesregierung dotiert. Mit elf Nominierungen ist das Drama "Berlin Alexanderplatz" von Burhan Qurbani einer der großen Favoriten, ebenso wie "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt. Die elfjährige Helena Zengel ist hier als Hauptdarstellerin nominiert.
Beide Werke gehen ins Rennen um den "Besten Film". Dazu kommen noch das Drama "Es gilt das gesprochene Wort" von Ilker Catak, das Drama "Lindenberg! Mach dein Ding" von Hermine Huntgeburth, das Drama "Undine" von Christian Petzold und das Drama "Lara" mit Jan-Ole Gerster.
Den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie geht an Regisseur Edgar Reitz, und die Komödie "Das perfekte Geheimnis" von Bora Dagtekin wird als besucherstärkster Streifen des Jahres 2019 prämiert.
© Jens Koch / Deutsche Filmakademie