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TV-Tipp für Samstag (8.5.): George Clooney zum Sechzigsten

ZDF zeigt "Out of Sight"

Am Samstagabend müssen Spielfilm-Fans bei einem insgesamt schmalen Angebot schon Sitzvermögen beweisen, denn die besten Streifen gibt es erst nach Mitternacht. Sat1 zeigt im Nachtprogramm den Auftakt der "Final Destination"-Teen-Horror-Reihe, während parallel das ZDF Geburtstagskind George Clooney mit seinem "Out of Sight" huldigt.

"Final Destination", Sat1, 00:25 Uhr
Als ein Teenager (Devon Sawa) eine schreckliche Vision hat, wie er und seine Freunde in einem Flugzeugabsturz sterben, verhindert er den Unfall - aber der Tod will sich die Gruppe dennoch holen, einen nach dem anderen.

Seinen Ursprung hat dieser US-Horrorfilm in einem Drehbuch, das Jeffrey Reddick schrieb, um einen TV-Agenten zu finden. Reddick verfasste das Skript prophylaktisch für eine Folge der Fernsehserie "The X Files" ("Die Akte X"). Das Unterfangen gelang, der Autor fand seinen Agenten. Aber sein Projekt hob ganz unerwartet ab, als ein Freund, der bei New Line Cinema arbeitete, das Potential des Drehbuchs für einen Spielfilm erkannte und Jeffrey animierte, eine längere Fassung zu schreiben.

Dieses Drehbuch überzeugte die Produzenten bei New Line Cinema, die ein Budget in Höhe von 23 Millionen Dollar zur Verfügung stellten. Als Regisseur engagierte man James Wong, der als Produzent und Autor von "The X Files" eine kongeniale Wahl schien. Zusammen mit seinem Autorenpartner Glen Morgan überarbeitete er das Drehbuch und realisierte die Produktion mit Dreharbeiten in New York City, San Francisco und im kanadischen Toronto und Vancouver.

"Final Destination" überzeugt als spannender und verspielter Film mit einer interessanten Ausgangslage, dessen schwächstes Glied die nicht immer überzeugenden Jungdarsteller sind.

Mit einem weltweiten Einspiel von 113 Millionen Dollar wurde der Streifen 2000 trotz schlechter Kritiken ein solider Erfolg. Dies hatte bis 2011 vier überwiegend miese Fortsetzungen zur Folge, von denen Wong noch einmal Nummero drei in Szene setzte.

Kritiker Rich Cline schrieb in "Shadows on the Wall": "Ein Adrenalin getriebener Film voll von dicken Schockmomenten, schwarzem Humor und einem sich gut aufbauenden Gefühl des Unheils und des Grauens."



"Out of Sight", ZDF, 01:00 Uhr
Ein Bankräuber (George Clooney) bricht aus dem Gefängnis aus und beginnt eine Affaire mit einer US-Marshallin (Jennifer Lopez), die ihn eigentlich jagt.

Nachdem Produzent Danny DeVito mit der Verfilmung von Elmore Leonard's "Get Shorty" 1995 einen Erfolg gelandet hatte, zögerte er nicht und erwarb für Universal Pictures die Verfilmungsrechte an Leonard's aktuellem Roman "Out of Sight" aus dem Jahr 1996.

Für 48 Millionen Dollar übernahm Steven Soderbergh ("Ocean's Eleven") die Regie des US-Kriminalfilms, für den er mit Sandra Bullock in der Hauptrolle plante, aber nach Leinwandtests mit ihrem potentiellen Co-Star George Clooney stand für den Filmemacher fest: "Die Chemie stimmt definitiv zwischen den Beiden, sie sollten wirklich einen Film zusammen drehen. Aber für diesen Film passt es nicht." Statt dessen wurde Jennifer Lopez engagiert, die sich später beklagte, dass sie mit 2 Millionen Dollar Gage abgespeist wurde, während Clooney 10 Millionen Dollar erhielt. Insgesamt lag das Budget bei 48 Millionen Dollar.

Sowohl für Soderbergh als auch für Clooney wurde "Out of Sight" ein wichtiger Wendepunkt in ihrer Karriere, die Mitte der Neunziger weitgehend am Publikum und teilweise schwer an den Kritikern vorbeigegangen war. Die intelligent inszenierte Literaturverfilmung ist witzig, sexy und unterhält mit ihren überraschenden Wendungen.

"Out of Sight" machte aus dem "Emergency Room"-Fernsehstar George mit zwei Jahren Verzögerung auch einen echten Kinostar, der diesen Status zusammen mit Steven drei Jahre später mit "Ocean's Eleven" weiter festigen sollte.

Mit weltweit 77 Millionen Dollar wurde der Streifen, der großartige Kritiken erhielt, ein solider Erfolg und erhielt zwei Oscar-Nominierungen für Drehbuchautor Scott Frank und Cutterin Anne V. Coates.

Eine Zuschauerin befindet: "Für mich hat dieser Film alles: Phantastische Hauptdarsteller, die wirklich die Funken fliegen lassen - anders als in so vielen 'romantischen' Filmen; eine brillante und mannigfaltige Nebendarstelleriege; Dialoge, die zugleich witzig und anrührend sind; Musik und Kameraführung, welche die Atmosphäre aufbauen und ein alles durchdringendes Gefühl der Coolness. Es ist einfach ein Genuss von Anfang bis Ende, und ich würde kein Detail daran ändern wollen. Das ist wahrlich vollkommenes und intelligentes Filmemachen. Einige Filme lassen einen beschwingt aus dem Kino kommen, weil man gerade gemerkt hat, wie cool das Leben sein kann. Das ist definitiv einer dieser Streifen."



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