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The Rider - Brady Jandreau
The Rider - Brady Jandreau
© Weltkino Filmverleih / Joshua James Richards

TV-Tipp für Mittwoch (19.5.): Brady Jandreau sucht das Glück dieser Erde

Arte zeigt "The Rider"

"The Rider", Arte, 22:45 Uhr
Nach einem beinahe tödlichen Unfall muss ein junger Rodeo-Cowboy (Brady Jandreau) eine neue Lebensaufgabe finden.

Letzten Monat hat die chinesische Regisseurin und Drehbuchautorin Chloe Zhao zwei Academy Awards für ihr Drama "Nomadland" gewonnen - als Produzentin und als Regisseurin. Aber schon zwei Jahre vorher hätte ihr dies mit "The Rider" glücken können - qualitativ kann dieses US-Drama mit dem Oscar-Sieger mehr als mithalten. Dennoch gab es nicht mal eine einzige Nominierung.

Die Independent-Produktion gehört zu jenen Filmen, die zu sehr "unter dem Radar" fliegen, um für die ganz großen Weihen wahrgenommen zu werden. Der Streifen erhielt viele Preise - so gleich zur Premiere im Jahr 2017 auf den Filmfestspielen von Cannes in einer Nebensektion - und Nominierungen, erhielt durchweg hymnische Kritiken, landete auf den Jahresbestenlisten vieler Kritiker und der des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, aber es fehlte ihm an Stars und Reichweite. In mehr als 224 Kinos war er in den USA nicht zu sehen, spielte aber selbst so noch beachtliche 4,2 Millionen Dollar ein.

Jetzt sorgt der Oscar-Triumph von Zhao dafür, dass der Glorienschein auch ihre früheren Werke ins Licht rückt und das Interesse an ihnen geweckt hat - und das ist gut so. "The Rider" ist ein schonungsloser Film, der durch das Engagement der Laiendarsteller noch wirkungsvoller ist. Atem beraubend schön in den Badlands des US-Bundesstaats South Dakota gefilmt, erzählt Chloe eine Geschichte von Freude, Schmerz und Verlust.

Für Hauptdarsteller Brady Jandreau lag das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde, bis ihn die Folgen eines Rodeo-Unfalls zwangen, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Zhao lernte ihn bei Dreharbeiten auf einer Ranch kennen und wollte seine Lebensgeschichte verfilmen. Dazu engagierte sie ihn, seinen Vater, seine geistig behinderte Schwester und seinen besten Freund, die sich mehr oder minder selbst spielen.

Kritiker Ruben Rosario schrieb in "Miami ArtZine": "Chloe Zhao's Gefühlstiefe, die von Kameramann Joshua James Richards zum flirrenden Leben erweckt wird, wendet einen Film, der leicht als bleiernes Dokudrama hätte enden können, zu einem Werk von erstaunlicher Schönheit."



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