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Payback - Mel Gibson
Payback - Mel Gibson
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipp für Mittwoch (1.12.): Mel Gibson serviert die Rechnung

RTL2 zeigt "Payback"

"Payback", RTL2, 22:05 Uhr
Nach einem erfolgreichen Raub hintergehen seine Komplizen einen Gangster (Mel Gibson), der Vergeltung und seinen Teil des Geldes will.

Als Regisseur dieses US-Kriminalfilms wird Brian Helgeland ("Legend") geführt, der mit der Paramount Pictures- und Warner Brothers-Co-Produktion 1999 sein Debut gab. Aber eigentlich hätte er seinen Namen genauso gut aus dem Abspann entfernen lassen können, denn mit seiner in Chicago und Los Angeles gedrehten Version hat die veröffentlichte Fassung wenig zu tun.

Die Produktionsgesellschaft Icon Productions von Hauptdarsteller Mel Gibson und deren Produzent Bruce Davey befanden Helgeland's Version als zu düster für ein Massenpublikum und ließen rund 30 Prozent des Streifens von John Myhre ("Mary Poppins Returns"), der eigentlich Bühnenbildner ist, neu drehen, nachdem Brian sich geweigert hatte, seine eigene Fassung zu korrigeren.

In zehn Tagen filmte Myhre eine neue Eröffnungsszene, einen neuen Schluss und alle Szenen, in denen Kris Kristofferson auftritt, den man neu engagierte. In "Blade Runner"-Tradition wurde eine Sprecherrolle hinzugefügt. Da Gibson bereits für "Lethal Weapon 4" weitergezogen war, konnten die Zusatzdreharbeiten erst nach einigen Monaten fortgesetzt werden.

Die Urversion von Brian Helgeland, der auch das Drehbuch geschrieben hatte, ging aber glücklicherweise nicht verloren. 2006 wurde diese auf dem Austin Film Festival gezeigt und ein Jahr darauf als Director's Cut auf Disc veröffentlicht.

"Payback" ist eine Neuverfilmung des Romans "The Hunter" von Richard Stark, der eigentlich Donald E. Westlake hieß, aus dem Jahr 1962, der bereits 1967 als "Point Blank" mit Lee Marvin verfilmt worden war.

Trotz der schwierigen Produktionsgeschichte überzeugt das ausgesprochen harte Werk als spannend inszenierte und schwarzhumorige Unterhaltung, deren Bilder konsequent stilisiert sind - Gibson hätte am liebsten in Schwarzweiß drehen lassen - und dessen charismatischer Hauptdarsteller hier reizvoll gegen seine sonstige Leinwandpersona anspielt.

Die 90 Millionen Dollar teure Produktion erhielt lediglich gemischte Kritiken, wurde mit weltweit 161 Millionen Dollar aber ein kommerzieller Erfolg.

Kritiker James Sanford schrieb in "Kalamazoo Gazette": "Der Film mag blutig, schäbig und von ausschließlich widerlichen Leuten bevölkert sein, aber er ist auch raffiniert stilisiert, sensationell gespielt und - wenn man extrem schwarzen Humor mag - ziemlich witzig."



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